Damoklesschwert - Teil 36

414 14 27
                                    

Noch in der Umkleide wollte Karl Liesel sagen, dass sie ihr Kleid erst einmal anlassen soll, denn er wollte ja nur mit ihr reden, doch da hatte sie es sich bereits über den Kopf gezogen. Schnell war sie aus den flachen Schuhen gestiegen, hatte ihre Strümpfe ausgezogen und folgte ihm nackt in die Praxis, genau wie sonst auch.

Wenn er unbedingt mit ihr reden wollte, nun gut. Dann würde sie eben mit ihm reden, auch wenn er verheiratet war. Doch leicht wollte sie es ihm nicht machen! Ohne ihre Waffen wollte sie nicht mit ihm in die Arena steigen! Ihre Nacktheit machte sie nicht verletzlich, sie gab ihr Macht und diese Macht wollte sie nutzen.

Er ging zu seinem Schreibtisch, aber bevor er sich auf seinen Stuhl setzen und sich dort verbarrikadieren konnte, war sie an ihm vorbeigerannt und hatte sich mitten auf den Schreibtisch gesetzt. Triumphierend schaute sie ihn an.

„Setz dich", mit einem winzigen Lächeln und einer kleinen Handbewegung bot sie ihm den Stuhl an, auf dem sonst die Patientinnen saßen.

Jetzt saß sie ein kleines Stück über ihm und nur wenige Zentimeter von ihm entfernt. Genau dort wollte sie ihn haben und wenn er ihr jetzt die falschen Antworten gab, dann wollte sie ihm mit ihren kleinen, spitzen Brüsten ein Auge ausstechen.

Ein wenig fühlte er sich schon von ihr in die Mangel genommen und musste erst einmal durchatmen. „Was bedrückt dich, Liesel? Warum ist dein Vater so besorgt? Du weißt, dass du mir alles sagen kannst", versuchte er die Kontrolle zurückzugewinnen.

Sie überlegte, ob sie sofort zur Sache kommen sollte. Doch dann wurde ihr klar, dass es sinnlos war, um den heißen Brei herumzureden. Die Fakten mussten auf den Tisch! Denn auch sie wollte Antworten. Doch ganz offen konnte sie ihm dann aber doch nicht sagen, was mit ihr los war und so blieb sie vage.

„Ich bin verliebt, in einen Mann, den ich anscheinend nicht haben kann und das tut schrecklich weh." Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Es ist die Hölle!", setzte sie hinterher. Jetzt war es heraus und ganz sicher wusste er, wen sie meinte. Auch wenn sie ihn nicht direkt beim Namen genannt hatte.

„Warum kannst du diesen Mann nicht haben? Wenn ich dich anschaue, dann könntest du jeden Mann haben." Er lächelte sie an.

„Diesen Mann kann ich nicht haben, denn er ist verheiratet."

Allein dieses Wort verursachte ihr Magenschmerzen!

Karl nickte ganz leicht und schaute ihr direkt in die Augen. „Das ist tatsächlich ein großes Problem. Denn wenn du trotzdem mit diesem Mann etwas anfängst, dann bringst du dich selbst und diesen Mann in Teufels Küche."

„Wie meinst du das?", fragte sie und spürte, wie ihr Herz schneller schlug.

„Wenn die Ehefrau dich erwischt und dich anzeigt, dann wirst du der Unzucht angeklagt. Dann kann es dir passieren, dass man dir die Gebärmutter herausnimmt oder dass man dir die Klitoris wegschneidet. Im schlimmsten Fall würde dir beides passieren."

Ihr war die Kinnlade heruntergefallen. Mit offenem Mund und ungläubigen, großen Augen hörte sie ihm zu.

„Wenn die Ehefrau gegen ihren Ehemann vor Gericht zieht und ihn des außerehelichen Geschlechtsverkehrs bezichtigt, dann kann sie ihn damit vernichten. Die möglichen Strafen für diesen Mann reichen von einer Geldstrafe bis zur Gefängnisstrafe. In einem besonders schweren Fall kann der Richter sogar die Todesstrafe verhängen."

Liesel war sprachlos.

Gerade noch vor ein paar Sekunden wollte sie vom Schreibtisch aufstehen, sich breitbeinig über ihn stellen und ihn tatsächlich mit ihrer rechten Brustwarze ganz liebevoll ins Auge stechen, wenn er ihr nicht zu Willen war.

Das Geheimnis der weiblichen LustOnde histórias criam vida. Descubra agora