Kapitel 10

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Maerwyn schaffte es noch zwei Pfeile zu schießen, bevor die Orks zu nah waren, um vernünftig schießen zu können. Also stieg sie auf ihr Schwert um.
Links und rechts und vor ihr fielen die Orks fleißig ihrer Klinge zum Opfer. Und trotzdem waren die - noch - lebenden Orks dumm genug, sie weiterhin anzugreifen. Ich meine, was dachten sie sich? Hey, unsere Kameraden werden fleißig abgeschlachtet, aber die sind ja auch dumm, ich werde es besser machen, mich erwischt sie nicht. Ich werde sie ermorden. Schau an, da geht der Nächste. Wie blöd seid ihr eigentlich? Immer muss ich alles selbst machen. Ach, sieh einer an, da zieht ja mein Leben vor meinen Augen vorbei. Und ich bin tot...?
Vermutlich eher weniger, aber es wäre eine Erklärung.
Um die Prinzessin herum metzelten auch die anderen Gefährten herrlich und in Freuden ihre Angreifer ab. Sogar die vier Hobbits hatten sich unter lautem Kampfgeschrei ins Getümmel geworfen, nachdem sie ihre Angst abgeschüttelt hatten. Sie schlugen sich nicht einmal schlecht.
Es sah ziemlich gut für die Gemeinschaft aus, doch Maerwyn konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass sie etwas vergessen hatten...
Tatsächlich hatten sie wirklich etwas vergessen. Und dieses Etwas machte seine Anwesenheit äußerst deutlich, indem es durch die ohnehin schon demolierte Tür brach und einen Teil des Türrahmens mitnahm: der zuvor von Boromir erwähnte Höhlentroll.
Ehe Maerwyn auch nur Ups sagen konnte, flog ein Pfeil an ihr vorbei und traf den Troll in der Schulter. Das beeindruckte das Mistvieh allerdings so überhaupt nicht. Es versuchte Sam, der ihm am nächsten stand, mit seinen Fäusten zu erschlagen, doch der Hobbit tauchte zwischen seinen Beinen hindurch.
Der Troll drehte sich und verfolgte ihn.
"Maerwyn!", rief Aragorn.
Er und Boromir hatten die Orks, die die Kette des Trolls gehalten hatten, ermordet und zogen nun ihrerseits an ihr.
Die Prinzessin eilte ihnen zur Hilfe. Gerade rechtzeitig, denn der Troll hatte den Fuß gehoben und suchte, Sam zu zertreten.
Der Troll brüllte, strauchelte und schlug mit seiner Keule um sich. Es war ein wahres Wunder, dass er weder Aragorn oder Boromir noch Maerwyn erwischte.
Bis er dann doch den Sohn des Truchsesses gegen eine Wand schleuderte, weil der gemeint hatte, einen Moment unaufmerksam sein und auf die Kette des Trolls sehen zu müssen.
Prompt wurde er auch fast von einem Ork ins Jenseits geschickt, während er noch versuchte, die Benommenheit abzuschütteln. Einzig Aragorn, der der Meinung war, es sei zu früh, um den Mann abnippeln zu lassen und im richtigen Moment ein Messer nach besagtem Ork warf, war es zu verdanken, dass Boromir sein Leben behielt. Fürs Erste.
Gimli warf eine Axt nach dem Troll. Damit erreichte er jedoch nur, dass dieser seine Aufmerksamkeit auf ihn richtete, nach ihm schlug - mit beiden Fäusten, weil eine ja nicht reicht - und Balins Grab zerstörte - was eine Grabschändung darstellte und folglich strafbar ist - als der Zwerg darauf sich in Sicherheit brachte.
Merry und Pippin schützten unterdessen Frodo, indem sie ihn hinter eine Säule zerrten.
Dem Troll war es mittlerweile herzlich egal, auf wessen Seite er stand, denn er brachte ebenfalls fleißig Orks um, während er versuchte, Gimli das Gleiche anzutun.
Nur hatte er dabei nicht mit Maerwyn und Legolas gerechnet, die sich einen etwas höheren Punkt gesucht hatten und mit Pfeilen auf ihn schossen.
Von seinem Widersacher vorerst befreit, konzentrierte sich der Zwerg wieder auf das Ermorden von Orks.
"Du bleibst hier", befahl Legolas Maerwyn, als sie sich wieder von ihrem Posten entfernen wollte.
"Einen Scheiß werde ich", gab sie zurück und stürzte sich zurück ins Kampfgetümmel.
Oh, wenn Théodred das gehört hätte, er hätte ihr einen ellenlangen Vortrag über das Verhalten von jungen Damen gehalten. Aber ihr Bruder war nicht hier, also konnte ihr ihre Ausdruckweise herzlich egal sein.
Keine zwei Sekunden später war Legolas sehr dankbar dafür, dass Maerwyn nicht mehr neben ihm stand und die Prinzessin selbst bereute es, dem Elben von der Seite gewichen zu sein: Der Troll hatte jetzt nämlich den Prinzen im Visier und schlug mit der Kette nach ihm, der er mit elbischer Leichtigkeit auswich.
Kalte Schauer überliefen Maerwyn. Ihre Kehle schnürte sich zu, wenn sie daran dachte, dass sie Legolas verlieren könnte. Sie hasste es. Doch sie konnte nichts tun. Sie hatte ihren Posten verlassen und musste sich jetzt wieder der Orks erwehren und darauf vertrauen, dass Legolas wusste, was er tat. Sie fühlte sich so hilflos. Eigentlich wusste sie, dass er sich verteidigen konnte. Himmel, er hatte die Schlacht der fünf Heere - körperlich - unbeschadet überstanden. Wieso, um alles in der Welt, fürchtete sie jetzt um sein Leben, wenn er schon gegen schlimmere Feinde - Bolg - gekämpft und überlebt hatte?
"Maerwyn!"
Der Ruf Boromirs riss sie aus ihren Gedanken. Keine Sekunde später hörte sie hinter sich ein Röcheln. Als sie herumfuhr, sah sie einen Ork, in dessen Brust sich ein Loch befand, dahinter Boromir mit seinem Schwert in der Hand.
Sie musste sich zusammenreißen. Sie griff ihr Schwert fester, dankte dem Mann mit einem Nicken und drehte sich wieder um. Was sie sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren: Legolas rannte über die Kette auf die Schultern des Trolls und schoss ihm einen Pfeil in den Kopf, bevor er wieder heruntersprang und vor ihr landete.
Der Troll quietschte, strauchelte und die Kette riss.
"Geht es dir gut?", fragte er.
Maerwyn konnte nur nicken.
Aragorn rief nach Frodo, was beide wieder ins Hier und Jetzt brachte.
Der Troll, dem der Pfeil in den Kopf scheinbar gar nichts ausgemacht hatte - außer, dass er ein paar Gehirnzellen getötet hatte - hatte sich nun Frodo, Merry und Pippin als Ziele ausgesucht. Den Ringträger hatte er erfolgreich von den anderen beiden getrennt.
Frodo huschte nun verzweifelt um seine Säule herum, während Aragorn und Maerwyn, die beschlossen hatte, Legolas für die nächsten hundert Jahre - die sie nicht leben würde, weil normaler Mensch gleich sterblich und sie hatte schon zwanzig Jahre auf dem Buckel - zu ignorieren, versuchten, sich einen Weg zu ihm freizukämpfen. Das funktionierte mehr oder weniger gut - Tendenz zu weniger.
Frodo rief nach ihnen, als der Troll ihn dann doch am Fuß erwischte.
Irgendwie schaffte Aragorn es dann doch, sich mit einem Speer in der einen - wo auch immer er den Speer aufgesammelt hatte - und seinem Schwert in der anderen Hand zu dem Hobbit durchzukämpfen, der sich mittlerweile selbst befreit hatte.
Aragorn rammte dem Troll den Speer in die Brust, nicht, dass ihn das gestört oder lange aufgehalten hätte, nein, auch die Steine, die Merry und Pippin warfen, beeindruckten ihn wenig.
Maerwyn hatte zu viele Orks, um die sie sich kümmern musste, um auch nur in die Nähe ihrer Freunde in Not zu kommen.
Da flog Aragorn auch schon gegen die nächste Wand und wurde bewusstlos. Frodo tat sein Bestes, um ihn aufzuwecken - heißt, er rüttelte panisch an seiner Schulter, sehr effektiv, nicht - doch es half nichts. Stattdessen wurde er erneut von dem Troll angegriffen. Dieses Mal mit dem Speer, den er dem Waldläufer abgenommen hatte.
Und dann geschah, was geschehen musste: Der Troll erstach den Ringträger.
Entsetzte Stille, bis auf Frodos Röcheln und das Knurren des Trolls. Zumindest, bis Merry und Pippin den Troll mit wütenden Schreien ansprangen und mit ihren Schwertern auf seinen Rücken einhackten.
Sam, wütend und verzweifelt, erschlug sämtliche Orks, die es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen, mit seiner Bratpfanne - Rapunzel wäre stolz auf ihn.
Maerwyn war jetzt alles egal. Hauptsache, sie kam zu Frodo. Sie würde ihn nicht erneut fast sterben lassen. Dieses Mal konnte sie ihn retten.
Legolas sah mit Schrecken, wie sie ihr Schwert und einen Dolch schwang, als habe sie den Willen zu leben verloren.
Frodo ging zu Boden.
Der Troll pflückte Merry von seinem Rücken.
Gandalf und Gimli kamen ihm zu Hilfe, doch es war Legolas, der den Troll mit einem Pfeil in die Kehle erledigte, als dieser, ablenkt von einem Schwerthieb Pippins, den Kopf in den Nacken legte.
Das Mistvieh strauchelte und fiel schlussendlich um.
Pippin wurde von seinen Schultern geschleudert.
Alle rannten zu Frodo.
Aragorn, der mittlerweile aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht war, kam als Erster bei ihm an.
"Oh nein...", flüsterte er und drehte den Hobbit auf den Rücken.
"Beweg dich, alter Mann, er ist nicht tot!", keifte Maerwyn und wollte sich an ihm vorbeidrängeln. "Ich lass ihn nicht sterben."
Legolas fing sie ein, nicht, dass sie das beeindruckt hätte. Sie kämpfte gegen seine Umarmung, als ging es um ihr Leben.
"Maerwyn..."
"Er darf nicht sterben!"
Erst als Boromir ihr eine Hand auf die Schulter legte, hörte sie auf, sich zu wehren.
"Maerwyn, das hätte er nicht überleben können..."
"Nein...Nein...Nein, nein, nein, nein..."
Die Prinzessin brach weinend zusammen.
"Ich hab ihn im Stich gelassen..."
In dem Moment setzte Frodo sich keuchend auf.
"Er ist am Leben", verkündete Sam erleichtert.
"Mir geht es gut", versicherte Frodo. "Ich bin nicht verletzt."
Aragorn war verwirrt: "Du solltest tot sein. Der Speer hätte einen wilden Eber aufgespießt."
"Ich glaube, da ist mehr an dem Hobbit als das Auge sieht", erklärte Gandalf.
Frodo zog sein Hemd auseinander und entblößte das Mithrilhemd, das er von Bilbo vor seiner Abreise aus Bruchtal bekommen hatte.
Maerwyn riss sich von Legolas los, hockte sich vor den Ringträger und versetzte ihm einen Schlag gegen die Schulter. Noch immer liefen ihr die Tränen über die Wangen.
"Erschreck mich nicht so, du Spinner", schimpfte sie. "Wie soll ich dich denn retten, wenn du immer meinst, fast draufgehen zu müssen, wenn ich nicht neben dir stehe."
Der Hobbit sah sie entschuldigend an.
"Ihr steckt voller Überraschungen, Meister Beutlin", behauptete Gimli auf das Mithrilhemd bezogen.
"Und voller Todeswünsche auch", grummelte Maerwyn vor sich hin.
Doch bevor sie sich weiter beschweren konnte, ertönten in der nicht so fernen Ferne die schrillen Schreie von Orks.
"Zur Brücke von Khazad-dûm!", kommandierte Gandalf und die Gefährten machten sich rennend auf den Weg.
Hinter ihnen kamen die Orks von den Decken herab und sammelten sich, die Verfolgung aufnehmend.
Die Gemeinschaft kam nicht weit, denn sie schnitten ihnen den Weg ab.
Eingekesselt machte sie sich darauf gefasst, ein weiteres Mal kämpfen zu müssen und es dieses Mal vielleicht nicht zu schaffen. Doch sie hatten Glück - oder Pech, je nach dem, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet: Ein lautes Knurren und ein Lichtschein aus einem Gang vertrieben die Orks. Sie flohen beinah panisch die Säulen hinauf, in die Löcher im Boden oder in andere Gänge.
Gimli freute sich.
Gandalf sah aus, als zöge er die Orks dem Lichtschein vor.
"Was ist diese neue Teufelei?", fragte Boromir leise.
Während alle ziemlich ratlos guckten, sah der Zauberer aus, als litte er entsetzliche Qualen.
Das Knurren wurde lauter, der Lichtschein wurde heller und Schritte näherten sich.
"Ein Balrog", antwortete Gandalf schließlich.
"Ein was?!", hakte Maerwyn entsetzt nach.
Sie hatte die Geschichten gelesen. Morgoth und seine dämlichen Balrogs. Die waren doch in die Äußere Leere verbannt worden, nachdem Morgoth besiegt worden war. Wie hatten die Valar diesen übersehen können?
"Ein Dämon aus der alten Welt", definierte der Zauberer.
"Ich weiß, was ein Balrog ist, vielen Dank. Ich wollte nur sichergehen, dass ich mich nicht verhört hatte. Das ist nämlich ein Feind, der uns allen überlegen ist, also sollten wir uns ganz schnell aus dem Staub machen."
Und schon rannten sie wieder.
Gandalf ließ den Rest der Gemeinschaft vorgehen und bildete selbst das Schlusslicht.
Boromir, der mit einer Fackel vorauslief, wäre am Ende einer Treppe fast in einen Abgrund gefallen, hätte Legolas ihn nicht rechtzeitig zurückgezogen, denn er hatte nicht bemerkt, dass der Weg zu seiner rechten weiterging und nicht geradeaus.
Gandalf wies Aragorn an, die Gefährten weiterzuführen.
"Tu, was ich sage!", fuhr er ihn an, als der Waldläufer ihm widersprechen wollte. "Schwerter nützen hier nichts!"
Und so rannten sie die Treppe hinunter. Zumindest, bis sie zu einem Loch in der Treppe kamen.
Maerwyn und Legolas zögerten nicht lang und sprangen auf die andere Seite.
"Gandalf", forderte der Elb den Zauberer auf, ihnen zu folgen.
Unter ihnen loderte das Feuer des Balrogs. Sie mussten sich beeilen.
Hinter ihnen knurrte der Dämon und die Wand begann zu brechen.
Gandalf folgte der Aufforderung und sprang. Legolas fing ihn auf.
Das war der Augenblick, in dem die Orks beschlossen, es wäre doch ein genialer Zeitpunkt, um die Gefährten mit Pfeilen zu beschießen. Zumindest so lange, bis sie selbst von Maerwyn, Aragorn und Legolas erschossen wurden.
Boromir sprang als Nächster, mit Merry und Pippin im Arm. Gerade im rechten Moment, denn als er sich abstieß, brach die Treppe an genau der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatten. Das Loch vergrößerte sich.
Maerwyn und Legolas schossen Pfeil um Pfeil, während Aragorn Sam auf die andere Seite warf, wo er von Boromir gefangen und auf seine Füße zurückgestellt wurde.
Gimli weigerte sich, sich werfen zu lassen - "Niemand wirft einen Zwerg!" - sprang selbst und wäre fast gefallen, doch Legolas erwischte ihn gerade noch am Bart.
"Nicht der Bart!", zeterte er, war insgeheim jedoch dankbar für die Rettung, auch, wenn er das niemals zugeben würde.
Frodo und Aragorn waren nun die letzten, die auf dem oberen Teil der Treppe standen, die nun schon wieder brach.
Jetzt war der Abstand zu groß, um zu springen.
Der Balrog knurrte laut. Felsbrocken fielen von der Decke. Einer zerschlug die Treppe hinter dem Waldläufer und dem Hobbit. Dann brach auch die Säule. Sie balancierten auf ihrem Stück Treppe.
Aragorn wies Frodo schließlich an, sich nach vorn zu lehnen.
Legolas und Boromir machten sich bereit, die beiden aufzufangen, während Maerwyn noch immer orkische Bogenschützen erschoss.
Dann krachten die Treppenteile zusammen und Aragorn und Frodo begaben sich in halbwegs - also gar nicht - sichere Sicherheit, aber wenigstens standen sie nicht mehr auf einer Treppe, die sie ermorden wollte.
Viel Zeit für Erleichterung blieb jedoch nicht. Sie mussten weiter, und zwar so schnell wie möglich. Also rannten sie die Treppe weiter hinunter, während hinter ihnen die Säule in den Abgrund fiel und zerbrach.

Als sie endlich an der Brücke ankamen, loderte das Feuer schon um sie herum.
Gandalf schickte sie mit dringlichen Rufen über die Brücke.
Maerwyn weigerte sich zuerst, ihre Höhenangst machte nicht mit und der Fakt, dass die Brücke auch noch so schmal war, dass sie sie nur hintereinander überqueren konnten, ließ sie nicht sonderlich vertrauenswürdig erscheinen. Doch Legolas ergriff ihre Hand und zog sie hinter sich her. Sie machte nicht einmal einen Mucks, so verängstigt war sie, ob der mangelnden Breite.
Endlich hatten sie die andere Seite erreicht.
"Du kannst nicht vorbei!"
Der Ruf Gandalfs brachte Maerwyn dazu, sich umzudrehen.
Der Zauberer stand in der Mitte der Brücke und konfrontierte den Balrog.
"Gandalf!", schrie Frodo.
"Ich bin ein Diener des Geheimen Feuers, Gebieter der Flamme von Anor", verkündete der und ein weißes Licht breitete sich von seinem Stab aus. "Das dunkle Feuer wird dir nichts nützen, Flamme von Udûn!"
Ein glühendes Schwert erschien in der Hand des Dämons. Er ließ es auf Gandalf herabsausen, doch es prallte an dem Licht ab.
Aragorn machte zwei Schritte vor, als wolle er dem Zauberer zu Hilfe eilen, fing sich jedoch wieder, als ihm Gandalfs Worte wieder ins Gedächtnis kamen: Er musste sie nun führen.
"Geh zurück zu den Schatten!"
Aus dem Schwert wurde eine Peitsche.
"Du kannst nicht vorbei!", brüllte Gandalf, brachte seinen Stab und Glamdring, sein Schwert, über seinem Kopf zusammen, bevor er seine Arme ruckartig senkte.
Der Stab kollidierte hart mit der Brücke und sie brach unter dem Gewicht des Balrogs, als der zu einem erneuten Angriff ansetzte.
Erleichterung machte sich in Maerwyn und den anderen Gefährten breit, als sie den Dämon in den Abgrund stürzen sahen. Doch sie währte nicht lange: Als Gandalf sich umdrehte, holte der Balrog ein letztes Mal mit seiner Peitsche aus. Sie schloss sich um den Knöchel des Zauberers und riss ihn von den Füßen.
Maerwyn und Frodo versuchten im selben Moment loszurennen, um ihm zu helfen, doch sie wurden von Legolas und Boromir aufgehalten.
Gandalf klammerte sich an den Rand der Brücke.
"Flieht, ihr Narren", war das Letzte, was er von sich gab, ehe er den Halt verlor und dem Balrog in die Tiefe folgte.
Maerwyn erstarrte. Frodo schrie.
Legolas und Boromir schleppten sie die nächste Treppe hinauf und ans Tageslicht. Aragorn war der Letzte, der nach draußen kam. Auch er war nicht in der besten Verfassung, doch was sollte er tun?
Er musste sich zusammenreißen. Er musste nun Gandalfs Aufgabe übernehmen. Er musste sie weiterführen. Denn Gandalf war tot und er würde nicht auf magische Weise zurückkehren.

Von Maerwyn und Lumiel (Der Herr der Ringe Fan-Fiction)Where stories live. Discover now