Kapitel 2

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Mein Wecker holte mich wie fast jeden morgen nicht liebevoll aus dem Schlaf.
Mit verwuschten Haar und Pyjama lief ich ins Badezimmer, um mich fertig zu machen für die Arbeit.
„Nur noch heute", dachte ich mir und die Arbeit für diese Woche wäre um.
Ich versuche schon das Maximum rauszuholen, allerdings leidet mein Studium darunter. Die Miete und mein Essen muss leider irgendwie bezahlt werden.
Meine Mutter hat eigentlich ein wenig vorgesorgt. Ich fühl mich nur so schlecht das Geld auszugeben, wenn ich dafür auch bisschen arbeiten könnte. Es könnten schließlich immer schlimmere Zeiten eintreffen, wo ich das Geld mehr benötige als jetzt.

Dan hat mich diesmal nicht zur Arbeit gebracht, allerdings hat er mir vor ein paar Tagen geschrieben, dass er mich noch im Café besuchen wollte.
Auf dem Weg zur Arbeit sah ich schon die lange Schlange.
Ich ging ins Café rein und huschte direkt zu den Spinden. Wieder lag ein Zettel drin. Ich musste schon gleich auflachen. „Maddison? Du musst mir nicht immer ein Zettel in meinen Spinnt legen", rief ich ihr rüber.
ich kann es kaum erwarten, dein schönes Lächeln wiederzusehen
Die Tür ging plötzlich aus. „Was meinst du mit Zettel? Wieso sollte ich dir was reinlegen?", schaute mich Maddison verwirrt an.
Ich packte schnell den Zettel weg, sodass sie ihn nicht sieht. Sie würde sich jetzt nur viel zu viel Gedanken drüber machen, wenn ich ihr das erzähle.
„Ach nichts. War nur Dan, der mir was in den Rucksack gepackt hat", lachte ich nervös auf.
Wenn es Maddison nicht war, könnte es nur einer meiner Kollegen gewesen sein.
Aber wieso sollte einer von denen so etwas merkwürdiges schreiben.
Auf dem Weg zu Theke sah ich schon wieder einer meiner Stammkunden im Café sitzen. Die beiden älteren Damen waren mittlerweile fast fertig mit ihren Pullis für ihre Katzen. Wäre ich nur auch eine Katze, dann hätte man so ein unbeschwertes Leben.
Ich nahm die Kunden an der Theke an und bereitete für jeden die Bestellung vor, bis mein nächster Stammkunde auftaucht. Mittlerweile weiß ich von jeden meiner Stammkunden eigentlich den Namen oder zumindestens irgendeine kleine Information.
Von dem stillen Typen mit dem Kapuzenhoodie und der Sporttasche wusste ich so gut wie gar nichts.
Wie auch, wenn er nie reden möchte.
Also versuchte ich heute mal ein kleines bisschen herauszufinden.
Wieder einmal sagte er nichts zu seiner Bestellung, um die ganze Situation weniger Merkwürdig zu machen übernahm ich einfach das reden.
„Guten Morgen", lächelte ich, „Wie immer?"
Er nickte nur. Ich konnte fast gar nicht sein Gesicht erkennen. Seine Kapuze warf einen richtigen Schatten auf sein Gesicht, welches er heute ein bisschen mehr versteckte als sonst.
„Gehst du gleich ins Fitnesstudio hier links um die Ecke?", fragte ich ihn, da er jeden morgen eine Sporttasche bei sich trug.
Er schaute überrascht auf, sodass ich seine eine Augenbraun hochgehen sah. Nun bemerkte ich, wieso er sein Gesicht verdeckt hielt. Auf seinem rechtem Auge war ein großer blauer Fleck, was er aber direkt wieder versuchte zu verstecken.
Ich versuchte mir nichts anzumerken und redete einfach weiter.
„Ich bin dort auch angemeldet. Wahrscheinlich gehst du immer hin, wenn ich arbeite. Ich hab dich dort noch nie gesehen."
Er nickte nur. „Naja auf jedenfall hab ich heute deinen Café ein wenig verändert. Ich hoffe du bist mir nicht Böse, aber ich dachte mir dass du ein wenig mehr Kraft brauchst beim Training."
Er schaute mich mit einem etwas sprachlosen Blick an. Als könnte er gar nicht fassen, dass ich über ihn nachgedacht habe.
Er drückte mir das Geld in die Hand, was mir ein kribbeln auf die Handflächen verursachte und lief aus dem Laden Richtung Fitnessstudio.
3€ Trinkgeld. Wie jedes mal, wenn er hier ist.
Hätte ich es doch lieber sein lassen sollen? Ich glaube ich hab genau das Gegenteil damit erreicht, was ich eigentlich wollte.
Plötzlich stürzte Dan in den Laden. „Mel! Wann hast du Pause?", schrie er durch den ganzen Laden, ohne Fremdscharm.
„E-e-m, so in ner Stunde".
„Ich hol dich ab", sagte er nur und lief wieder raus auf die Straße.
Mein Kopf war wahrscheinlich rot wie eine Tomate, da alle Augen nun auf mich gerichtet waren. Was möchte er denn so plötzlich von mir, dass er so hastig in den Laden stürmen muss.

In meiner Pause holte mich Dan wie versprochen vom Café ab.
Wir holten uns eine Kleinigkeit zu Essen und gingen ne runde Spazieren.
„Also was wollte so du unbedingt mit mir besprechen",fragte ich ihn gespannt.
„Freitag Abend ist eine Party bei Sofie. Und bevor du etwas dazu sagst, du hast gar keine andere Wahl als zu kommen", zeigte er warnend mit dem Finger auf mich.
Ich hob nur meine Hände hoch. „Okay, okay, wer ist auf dieser Party, damit ich unbedingt dabei sein muss?", zwinkerte ich ihn an.
„Adam... Er hat mich sogar angeboten abzuholen, allerdings muss ich vorher Arbeiten und kann erst später zur Feier kommen."
Adam war seit ungefähr 3 Monaten der neue Crush von Dan. Die beiden passten so gut zusammen, leider hat Dan ihn kennengelernt, als er gerade frisch aus einer Trennung gekommen ist. Und weil er Adamn wirklich gerne mag, wollte er ihn nicht direkt auf billig anmachen und ihm den ersten Schritt überlassen.
„Ist okay. Du hast mich überzeugt. Ich bin deine moralische Unterstützung an diesem Abend", lachte ich auf.
„Danke, Mel. Ich bin so aufgeregt", sagte er während er mich umarmt.
Plötzlich hörten wir eine Stimme hinter uns. „Also kommst du auch am Freitag?", fragte Louis mit einem grinsen auf den Lippen.
Was macht der denn jetzt hier.
„Woah, ganz langsam, sagte Dan, „das war keine Einladung, dass wir dich dabei haben wollen."
„Hey, ganz ruhig Romeo. Ich wollte nur Mel fragen, ob ich sie am Freitag abholen soll', lächelte er verlegen.
„Ganz sicher nicht", schaute Dan zu mir. Louis unterbrach unseren Augenkontakt und wollte anmerken: „Ich lade dich zu keinem Date ein. Ich wollte dir nur ein gefallen tun und dich zu Sofie bringen. Das ist keine Einladung den ganzen Abend mit mir zu verbringen. Nur eine kleine wiedergutmachung."
Dan schaute mich an und schüttelte hysterisch den Kopf.
Ich bräuchte schon eine Mitfahrgelegenheit. Allein wenn Dan erst später zur Feier erscheint. Es ist ja kein Date, also kann es ja nicht Schaden ein Angebot anzunehmen.
„Okay. Du holst mich NUR ab", zeigte ich mit dem Finger auf ihn.
Mit einem strahlenden Lächeln bewegten sich seine Beine schon nach hinten. „Ich hol dich dann um 8 ab".

„Du weißt ganz genau, dass er dich versucht zu manipulieren? Er tut auf scheinheiligen Engel, weil er weiß dass du nicht nein dazu sagen kannst. Hast du dieses arogante Lächeln von diesem Arsch gesehen. Er denkt er hätte gewonnen.", regte sich Dan auf.
„Entspann dich mal", versuchte ich ihn zu beruhigen, „ich darf ihn doch auch bisschen ausnutzen, außerdem hab ich niemanden der mich zur Feier bringen kann. Ich werfe solange wie du weg bist auch ein Auge auf Adam."
„Du fällst wieder in seine Falle rein und du merkst es nicht mal", sagte Dan aufgebracht zu mir.
„Jetzt mach dir mal über mich und Louis keine Sorgen. Du hast wichtigeres über das du nachdenken musst". Also ging ich mit einem wütenden Dan wieder in Café zurück.
Wie immer packte ich meine Sachen in meinen Spinnt.
Diesmal lag eine Rose im spinnt mit einem weiteren Zettel drangehäftet.
Er tut dir nicht gut
Okay, solangsam wird das ein wenig gruselig. Meinte er damit Louis?
Hat mich eben jemand die ganze Zeit beobachtet als ich mit Dan und Louis geredet habe?
„Mel, ich brauch deine Hilfe", schrie Maddison von vorne.
Ich zückte meinen Kugelschreiber raus und antworte auf die Nachricht.
Ich weiss. Ich kann aber gut auf mich selber aufpassen. und eilte zu Maddison.

Der maskierte Teufel  Where stories live. Discover now