Kapitel 12

710 16 0
                                    

Mel

Als mir der maskierte Mann auf meine Beine half, bemerkte ich, dass meine Füße mich nicht mehr  halten konnten und mir ganz schwarz vor den Augen wurde.
Ich spürte nur zwei Arme um mir die mich auffingen und schlief ein.
-

Ich wachte in einem fahrenden Auto auf. Die frische Luft, die durch das offener Fenster kam ließen meine Haare nach hinten flattern.
Ich erschrak nicht als ich realisierte, dass ich im Auto des maskierten Teufels saß und er uns wo auch immer hin führte. Meine Erinnerungen von dem heutigen Abend waren immer noch glasklar.
Mir war bewusst, dass er mich nicht so leicht hätte gehen lassen, geschweige davon Nachhause fahren würde.
Ganz Fern im Osten konnte ich auch schon die ersten Sonnenstrahlen erkennen. So lange ging also der Abend. Mein Handy konnte ich auch nicht mehr bei mir finden, muss der Typ mir wohl entwendet haben. Eine innere Trauer überfiel mich. Das ist also aus meinem Leben geworden, nachdem ich versucht habe jeden Tag gut zu sein?
Ich wollte meinem Freund nur ein Gefallen tun, landete in einem Horrorfilm mit maskierten Idioten und Drogensüchtigen, die sich gegenseitig umbringen und jetzt sitze ich mit einem Mörder, der mich wahrscheinlich zu seiner Folterkammer fährt, um mich da zu vergewaltigen, töten und seinen Hunden zu frass zu werfen.

Meine Mutter hatte nicht recht. Guten Menschen passieren nicht gute Dinge.

Ich wollte anfangen zu weinen doch es kamen keine tränen. Die innere leere in mir griff schon überhand.

Der Typ neben mir hatte immer noch seine blöde Maske auf. Wenigstens die hätte er absetzten können, um mir die Autofahrt ein bisschen weniger gruseliger zu gestalten.
Augen rollend richtete ich mich auf und entschied mich mit ihm zu unterhalten.
„Wohin fahren wir?", fragte ich ihn und schaute in seine Richtung.

Die Maske verdeckte zwar sein Gesicht, allerdings trug er seine Kapuze nicht mehr über seinen Kopf. Er besaß dunkle Haare, die vom Wind ganz verwuschelt waren. Ich erkannte den Ansatz eines Tattoos an seinem Hals, was sich gut mit seinem silbernen Ohring ergänzte.
Sein Kiefer war markant, welcher zusammenzuckte als ich ihn die Frage stellte.
Sein Griff am Lenkrad verfestigte sich und ich erkannte silberne Ringe an seiner Hand und sehr ausgeprägte Adern, die einen Mann zehn mal attraktiver wirken lassen.

Ich glaub ne Antwort kriege ich heute nicht mehr von ihm.
Egal, dann finde ich das eben selber heraus. Schließlich müssen wir auf dem Weg auch mal an einem Schild vorbeifahren.

Nach 10 Minuten waren wir immer noch nicht an einem Schild vorbeigefahren, wir fuhren Stumpf auf einer Landstraße geradeaus.

„Meinst du nicht das kommt ein bisschen komisch, dass du eine Maske auf deinem Gesicht trägst? Was sollen die Leute denken, wenn sie an uns vorbeifahren. Ich meine das schreit ja förmlich nach Entführung.", sturr wartete ich auf eine Antwort.

Er fing an laut zu seufzen.
„Hast du bis jetzt irgendwo ein Auto vorbeifahren gesehen?".

Seine Stimme war tief und ein wenig rau, was meine Haare auf dem Nacken zum stehen brachte.

Überrascht blickte ich zu ihm hoch.
„Wow, der Herr kann reden."

Er lachte stumm auf.

Er hatte recht. Kein einziges Auto ist in dieser halben Stunde seitdem ich wach war an uns vorbeigefahren. Wo bringt dieser kranke Typ mich hin?

„Ich verspreche dir, ich sage keinen was heute Abend passiert ist. Ich weiß ja nicht mal wie du aussiehst. Kannst du mich bitte einfach wieder in die Stadt fahren?", flehte ich ihn an.

Keine Antwort.

„Okay, wir machen einen Deal. Ich geb dir alles was du willst und dafür lässt du mich frei. Ich hab zwar nicht viel Geld, aber meine Mutter hat einiges gesparrt , dass würde sicherli-"
Ich wurde von einem lauten Lachen unterbrochen, was Wut in mir aufbrodeln ließ.
„Was ist daran bitte so lustig? Ich versuche hier gerade um mein Leben zu pokern."

„Hätte ich dich töten wollen, hätte ich das schon längst getan. Außerdem kann ich dich nicht gehen lassen.", antwortete er.

„Wieso? Ich verspreche ich erzähle niemanden was. Ich bin dir doch gar nicht von Nutze", sagte ich genervt und schmiss mich mit dem Rücken gegen den Sitz.

„Du bist mir viel mehr Wert, als dir eigentlich bewusst ist", sagte er so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte.

Ich beschloss ihn auf der Fahrt weiter zu ignorieren. Das leichte rütteln vom Auto brachte mich dazu die Kontrolle über meine Augen zu verlieren.
Mit all meiner Kraft versuchte ich wach zu bleiben, doch die Müdigkeit gewann irgendwann überhand

Der maskierte Teufel  Where stories live. Discover now