Kapitel 24

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Mel

Ich wurde am Morgen von der Sonne geweckt, die in mein Gesicht strahlte. Ich konnte nicht anders, als mich wegzudrehen und versuchen dem hellen Licht aus dem Weg zu gehen. Noch 5 Minuten dachte ich mir. Das Bett war so bequem und die Decken so kuschelig weich, dass ich nicht anders konnte als meine Augen für ein wenig weiter zu schließen.
Die Kissen rochen so gut nach etwas was ich nicht identifizieren konnte, allerdings musste ich weiter danach riechen, da ich nicht genug davon bekam.

Meine Augen öffneten sich reflexartig, als ich bemerkte woher ich diesen Geruch kannte oder eher gesagt Wessen Geruch das war und wessen Tshirt ich trug.
Ich setzte mich auf und sah mich im Raum um.

Es war ein wunderschönes großes dunkles Zimmer mit einem Badezimmer und einen begehbaren Kleiderschrank. Etwas persönliches wie Bilder oder ähnliches befand sich nicht hier. Allerdings hatte das Zimmer einen eher altmodischen Balkon was den Wänden naturalem Licht verlieh und es zum strahlen brachte.

Komisch. Ich war alleine im Bett. Keine Spur von Wesley.
Ich konnte mich noch an kleine Details von Gestern erinnern, wie wir in den Pool gestiegen sind und geredet haben. Oh gott ich hab mich auf seinen Schoß gesetzt und ihn geküsst?!
Ich vergrub vor Scham mein Gesicht in meinen Händen und schüttelte den Kopf. Was hab ich nur für ein lausiges Selbstwertgefühl.
Vielleicht hat er es ja vergessen? Er hatte doch selber einiges getrunken....Oder nicht?

Was sollte ich denn jetzt machen, wenn ich ihn sehen ?
Auf ganz normal machen und so tun als hätte ich alles vergessen? Nein, er würde es an meinem beschämten Gesicht erkennen. Ich bin eine wirklich schlechte Lügnerin.
Ich musste an unseren Kuss im Pool nachdenken, weswegen ich mir ein paar mal auf dem Kopf schlug für meine Dummheit. Allerdings kribbelte mein Bauch bei dem Gedanken.
Seine Arme hielten mich so fest, dass ich glauben könnte, dass er mich nie wieder fallen lassen würde. Seine Lippen waren so weich und verspielt, dass sich meine Lippen zu einem Lächeln formten.
Es fühlte sich so gut an seine harten Muskeln mit meinen Händen zu begutachten. Und das leichte stöhnen, was aus ihm kam als ich seine Haare leicht zog.

Sofort rüttelte ich mich wach und war extrem angeekelt von mir selber.
Was war nur los mit mir? Dieser Mann hat mich entführt und in einem Keller eingesperrt.
Nur weil er mich in sein Zimmer gebracht hat und ich sein shirt trage heißt es nicht, dass ich seine Freundin bin und ihm alles verzeihe.

„Ich sollte duschen", dachte ich mir nur.
Aber nicht hier. Ich will nicht, dass er reinkommt und ich in seinem Badezimmer dusche und er sich was auch immer vorstellt.
Meine Anziehsachen lagen in einem anderen Zimmer nur der Bikini war noch da.
„Dann wird es wohl das Tshirt bleiben", seufzte ich.

Ich öffnete die Tür und schaute zuerst in den Flur um mir sicher zu sein, dass auch niemand dort war. So muss mich ja nicht jeder sehen können.

Die Luft war rein, also lief ich auf Zehenspitzen  und versuchte den Raum von Gestern zu finden, wo ich mich umgezogen hatte.
Kurz vor dem Zimmer hörte ich ein dumpfendes Geräusch von unten.
Ich blieb kurz stehen, um zu erkennen, was das war allerdings hörte es nach wenigen Sekunden wieder auf.
Also lief ich ins Zimmer und erkannte meine so ersehnten Sachen auf dem Bett liegen.

Als ich mich angezogen habe hörte ich wieder dieses Geräusch, was definitiv von unten kam.
Ich konnte nicht anders, als dem Geräusch zu folgen.

Als ich dem Geräusch immer näher und näher kam stand ich vor einer Holztür, die zum Keller führte.
Freiwillig wollte ich nicht zurück in den Keller, aber meine Neugier war so gross, dass meine Hand sich zum Türgriff bewegte.

„Was tust du hier?", fragte mich Rosalinda mit einem ernsten Blick, den ich noch nie gesehen habe. Erschrocken drehte ich mich um.
„E-em nichts. Ich hab nur Geräusche gehört und...", weiter kam ich nicht, da ich wusste, dass ich kein Recht hatte die Tür aufzumachen.
„Dir ist es nicht gestattet in irgendwelche unbekannten Räume zu gehen!", sprach sie wieder so wütend, was mich total unsicher machte, da ich sie nur liebevoll kannte.
„E-es tut mir leid. Ich wollte kein Ärger machen", schaute ich sie verängstigt an, was Rosalinda bemerkte und sofort wieder ein lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen war.
„Nicht schlimm mein Schatz", sagte sie und legte ihren Arm über meine Schulter, „das ist wahrscheinlich nur meine Waschmaschine gewesen, das alte Ding muss dringend ersetzt werden".

Nicht so ganz sicher ob sie die wahrheit sagte, gingen wir in die Küche, wo ich ein wenig Frühstück aß.

                                   Wesley

„Wieso hast du mich hier hingeholt?", fragte er mich mit einer zitternden Stimme.
„Hmm lass mich mal überlegen... Du bist nicht nur ein armseliger Frauenschläger und Dorgensüchtiger. Du bist zufällig auch ein Angestellter von einem sehr wichtigen Mann, der mir noch etwas Geld schuldet und dem die Zeit davon läuft.
Tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber du bist nun mal das mittel zum Zweck.
Wirklich mitleid hab ich aber nicht mit dir", grinste ich ihn schief an.

Ich drehte mich um, um meine Utensilien zu holen. Mein Kopf war einfach voll mit Worten. Mel's Worte. Ich kann sie nicht gehen lassen. Ihr ist gar nicht bewusst wie sehr ich sie brauche. Aber wieso schmerzt mein Körper so sehr, wenn ich an sie denke.

Ich schloss meine Augen und atmete tief durch.
Ablenkung, dass ist das was ich brauche.
Ich schaute nochmal kurz zu dem Nichtnutz der für Harrison arbeitet und direkt wurden meine Gefühle mit Wut überflutet.
Er wird sich über seine Überreste sehr freuen. Daraufhin nahm ich die eine Bohrmaschine in die Hand und ging einige Schritte auf den verängstigten Mann zu, der sofort anfing zu schreien als ich loslegte.

Musik in meinen Ohren

Der maskierte Teufel  Where stories live. Discover now