Kapitel 19

598 15 0
                                    

Wesley

„Gib mir mehr Zeit, bitte!", flehte mich Mister Harrison an.
„Hey ganz ruhig. Wir sind doch Freunde oder nicht?", fragte ich ihn und legte meinen Arm freundschaftlich über ihn.
Er zuckte leicht zusammen und nickte mich nervös an.
„Also sehen wir das alles ein bisschen rational. Du bist Glückspielsüchtig, jedoch extrem schlecht darin, sodass du fast dein ganzes Geld verspielt hast.
Daraufhin hab ich dir meine Hilfe angeboten, die du herzlich angenommen hast. Ich verlange wie abgesprochen mein Geld zurück. Nenn mir einen Grund wieso ich dir jetzt noch mehr Zeit geben soll?", fragte ich ihn skeptisch.

„I-ich kriege das Geld. Nur die Verkürzung die mein Sohn verursacht hat macht es mir unmöglich, dass Geld in der vorgegeben Zeit zu besorgen.
Bitte ich will meine Firma nicht verlieren", sagte er mit einer zitternden Stimme, die mich Grinsen ließ

„Okay, okay. Ich bin mal so gütig. Ich werde dir mehr Zeit geben."

„Dankeschön!", sagte er erleichtert.

„Für einen Aufpreis!", unterbrach ich ihn.

„Was? Das können Sie nicht machen. Ich-"

„Ich versuche dir nur entgegen zukommen. Das muss sich doch für mich lohnen oder nicht?
Zwei Monate!", sprach ich und ließ ihm von meinen Leuten sprachlos abführen.

Ich hatte heute wichtigeres vor als mich um diesen Kinderkram zu kümmern.

————————————————————

Mel

Rosalinda besuchte mich nach dem Morgen, wo alles mit ihm vorgefallen war. Ich schämte mich innerlich so sehr, dass ich mich ihm so leicht hingeben konnte.

Rosalinda setzte sich auf mein Bett und bettelte mich an ein wenig Frühstück zu essen.
Komischerweise fühlte sich mein Magen weniger unwohl in diesem Keller, also aß ich zum ersten mal das ganze Frühstuck auf.

„Ich wurde gebeten runterzukommen, um dir neue anziehsachen zu geben und dir Bescheid zusagen, dass du heute um 16 Uhr abgeholt wirst", sagte Rosalinda zu mir.
„Ich komme hier raus??", schrie ich förmlich.
„Nein. Ich hätte das anders formulieren sollen. Du gehst heute auf ein Date."
Direkt verschlechterte sich meine Laune.
„Ich gehe heute ganz sicher nicht auf ein Date"

Enttäuscht schaute mich Rosalinda an.
Obwohl ich sie erst seit einer kurzen Zeit kannte mochte ich sie. Sie erinnerte mich an meine Oma, die als ich 14 war gestorben ist. Sie war mein absoluter lieblingsmensch, deswegen war es mal etwas schönes einen so lieben Menschen bei mir zu haben, der mich sogar noch an meine Oma erinnert in dieser merkwürdigen Zeit.
Rosalinda setzte sich zu mir aufs Bett und legte einen Arm um mich, woraufhin ich meinen Kopf in ihre Schulter legte.
„Ich weiß du willst nichts mit ihm zu tun haben und er kann wirklich manchmal anstrengend sein. Vertrau mir, dass weiß ich nur zu gut.
Ich weiß aber auch, dass er ein gutes Herz hat und dich nur beschützen will.", sagte sie zu mir.
„Beschützen? Sieht das für dich nach beschützen aus?", fragte ich sie skeptisch.
„Ich habe nie gesagt, dass er alles richtig macht. Du musst ein bisschen vertrauen haben. Es wird sich schon bald alles zum guten wenden, wenn du nicht ihn vertraust, dann vertrau mir. Er hat sehr viel Leidenschaft. Was vielleicht im ersten Moment falsch aussieht muss nicht unbedingt schlecht sein, du wirst bald erkennen, dass er nur gute Absichten hat."

„Okay", sagte ich und stand vom Bett auf, „ich kann an der Situation eh nichts ändern und ein bisschen Abwechslung kann auch nicht schaden. Also was hast du für Klamotten für mich?"

Rosalinda klatschte daraufhin in die Hände, strahlte vor Glück und gab mir eine innige Umarmung.

Sie legte mir einige Sachen raus. Einige teure Abendkleider waren zu sehen und einzelne „normalo" Klamotten, die ich viel lieber mochte.
So ein teures Zeug hat mich noch nie interessiert. Da es immer noch ein „Date" war, entschloss ich mich ein schwarzes enges Minikleid mit schwarzen plateu Sandalen und ein lockeres weißes Hemd anzuziehen. Anziehsachen, die ich auf ein richtiges Date anziehen würde.
Ich duschte und schminkte mich, sodass ich mich seit Tagen das erste mal wirklich schön fühlte und präsentierte Rosalinda meinen Look.
Sie strahlte von Kopf bis Fuß als sie mich sah.
Anschließend ging sie wieder nach oben und ließ mich alleine zurück, um auf dem immer noch Namenlosen Mister zu warten.

Wieso freute ich mich eigentlich so sehr. War es der Gedanken endlich mal nach draußen zu kommen oder war es der Gedanke IHN wieder zu sehen.

Ich versuchte meine komplizierten Gefühle bei seite zu schieben und nur daran zu denken, was für ein schrecklicher Mensch er doch war. Egal was Rosalinda gesagt hat, meine Meinung wird sich erstmal nicht ändern.

Doch als sich plötzlich die Tür öffnete und er hindurch spazierte waren meine ganzen schlechten Gedanken wie weggeblasen.

Der maskierte Teufel  Where stories live. Discover now