Kapitel 20

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                                     Mel

Mein Atem stockte und meine Wangen errötenden sich leicht, weil er so verdammt attraktiv aussah.
Er trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose, was nicht außergewöhnliches war, jedoch perfekt zu ihm passte.
Seine etwas strubbeligen Haare, Tattoos und Piercing im Ohr erinnerten mich irgendwie an einem Liedsänger einer Punkband. Einen verdammt gut aussehenden.
Er lächelte auf als er mich sah, sodass sich sein kleines Grüppchen wieder zeigte.
Mein Kopf war wie leer gepfegt und ich konnte gar nicht mehr klar denken, bis er endlich anfing auf mich zuzugehen und mit mir zureden.

„Ich glaube ich sollte mich noch einmal richtig vorstellen...
Ich bin Wesley.", sprach er und wollte mir höflich die Hand reichen.
Ich schaute diese nur verwirrt an.
„Du weißt schon, dass das hier jetzt nichts an unserer Situation ändern wird?", fragte ich ihn ein wenig skeptisch.
„Ich finde nur, dass du es verdienst mich richtig kennenzulernen, bevor du dir ein falsches Bild von mir machst", während er das sagte lächelte er ironisch auf.
Ich schlug ihn auf die Schulter musste aber selber ein wenig lachen. „Oh ich hab mir schon ein Bild gemacht, glaub mir."

„Glaub mir , ich hab mir auch so einige Bilder von dir im Kopf gemacht.", antwortete er wieder frech auf meine Aussage, daraufhin schlug ich wieder zu, was ihn wieder auflachen ließ.
„Okay okay. Nein aber jetzt ernsthaft. Ich schulde dir ein richtiges Kennenlernen. Würdest du mir also bitte die Ehre erweisen mich am heutigen Abend zu begleiten und mich auf ehrlicherweise kennenlernen?", fragte er mich und hielt mir wieder die Hand hin.
Ich überlegte ein wenig, nahm aber im endeffekt doch seine Hand an. „Glaub jetzt ja nicht, dass ich das für dich tue. Ich will einzig und allein aus diesem dämlichen Keller raus!".
„Gut genug", sagte er und öffnete mir die Tür.

Wir gingen die Treppen hoch und mein Herz pochte vor Freude.
Im Augenwinkel konnte ich Wesley erkennen, wie er mich neugierig beobachte.
Sein Haus war riesig und total modern aber gleichzeitig altmodisch gestaltet. Er führte mich von seiner riesigen Eingangshalle Richtung Garten, der wunderschön grün war.
Ich atmete die frische Sommerluft ein und konnte gar nicht fassen, dass ich aus diesem dreckigen Keller raus bin.
Einige Staturen standen im Garten rum und ein riesen größer Parvilion mit einer Bankschaukel und einer wunderschönen Terasse, die mit jeglichen Pflanzen dekoriert wurde.
Eine große Picknickdecke war mitten auf dem Rasen gedeckt, voll mit Jeglichen Früchten und Schokolade. Er führte mich zur Decke und wir setzten uns.

Mein Bauch begann sich unwohl zu fühlen. Ich befand mich einfach mit meinem Entführer auf einer Picknickdecke im Garten auf einem Date, wofür ich mich extra hübsch gemacht hatte.
Ich wusste nicht was ich tun oder sagen sollte, also starrte ich neugierig durch die Gegend.
Er bemerkte, dass ich mich unwohl fühlte und Bot mir Erdbeeren an, die ich dankend annahm.
Als ich die erste Erdbeere in meinem Mund nahm, wurden meine Augen groß. Das war mit Abstand die leckerste Erdbeere die ich jemals gegessen hatte, daraufhin nahm ich mir weitere und steckte mir sie alle in den Mund. Wesley fing laut an zu lachen, als er die ganzen Erdbeeren in meinem Mund sah.

Er ist zwar ein brutaler Mörder, aber wenn er so lächelt sieht er aus wie ein niedlicher Hund.
„Schmeckts?", fragte er mich.
Ich konnte nur nickend antworten, weil mein Mund noch zu voll war um zu sprechen.
Er beobachtete mich einen kurzen Augenblick und nahm daraufhin meine Hand in seine. Ich schluckte die restlichen Erdbeeren runter und sah ihn verwirrt an, zog meine Hand aber nicht weg.
Ich spürte seine etwas rauen Hände, die meine komplette Hand umschlungen, da sie fast doppelt so groß waren.
„Du siehst heute wirklich wundervoll aus", sagte er mir, während er mir tief in die Augen guckte.
Ich antwortete nicht, ich konnte nur zurück starren.
„Ich weiß du vertraust mir nicht und glaubst ich sei ein schrecklicher Mensch, weil du mich etliche Menschen hast umbringen sehen, aber du musst mir glauben ich habe es nur getan, weil sie dich sonst umgebracht hätten.", sagte er zu mir und schaute mich Hoffnungsvoll an.
„Du hast mit Absicht die ganzen Menschen auf der Feier umgebracht. Wahrscheinlich musstest du nur deine Leute vor mir beschützen. Also was ist deine entschuldigung dafür?", fragte ich ihn wütend.
„Es gibt einiges was du an mir nicht verstehen kannst. Was ich selber nie an mir verstehen werde. Du musst nur wissen, dass ich keine normale Kindheit hatte und Menschen nicht leiden kann.", sagte er mit einer ruhigen Stimme.

„Aggressionsprobleme hast du! Ich sehe doch wie du ständig deine Faust anspannst und dein Atem schneller wird, wenn ich dich nur ein wenig auf die Palme bringe.."

Er atmete tief aus. „Ja die hab ich. Aber nicht gegenüber dir. Ich mag es einfach nur nicht, wenn man mir nicht gehorcht."

„Noch ein Problem, was du hast. Das ist aber kein Grund Menschen umzubringen. Wenn du doch so wütend bist, box gegen ein Sack wie jeder normale Mensch auch!", sagte ich und nahm ein Schluck des pinken Getränkes was vor mir stand. Ich verschluckte mich halb als ich bemerkte, was da drin war. „Wow ist da viel Alkohol drinne!"

Voll vergessen worüber wir gesprochen hatten, blickte ich das Getränk an und nahm ein paar weitere Schlücke. Vielleicht kann ich mir das Date ja schön trinken.
Wesley hingegen antwortete mit einem kalten Blick: „Es ist nicht so leicht wie du denkst. Ich geb's ja zu ich bin ein wenig gestört. Ich find es unglaublich befriedigend Menschen Schmerz zuzufügen und ihnen eine Kugel gegen den Kopf zu jagen, sodass sie mit Leblosen Augen auf den Boden fallen."

Ich schaute ihn sprachlos an. „Ich glaube du brauchst dringend ein Schlag gegens Gesicht. Wenn du so was krankes aussprichst, wäre ich auch liebendgerne diejenige, die sie dir verpasst.
Du bringst wer weiß was für Menschen um, ohne auch nur daran zu denken, was das mit deren Mitmenschen macht. Mein Vater wurde damals von solchen Menschen wie dir umgebracht, ohne Vorwarnung und ohne Grund", mir lief das Wasser in den Augen zusammen, doch ich versuchte alles, um nicht schwach auszusehen, „deswegen verabscheue ich dich mehr als alles andere!"

Stille.

Er schaute mich mit einem bemitleidenswerten Blick an und ich könnte darauf Wetten, dass ich in seinen Augen einen kleinen Funken von Reue sehen konnte. Das war mir allerdings egal, mein Verständnis würd er nicht bekommen.

Plötzlich stand er auf und bot mir seine Hand an. „Komm mit. Ich will dir was zeigen", sagte er nur.
„Ich geh nicht wieder in den Keller zurück!", antwortete ich drauf.
„Ich verspreche dir. Es ist nicht der Keller."

Ich weigerte mich seine Hand zu nehmen und saß weiterhin bockig auf der Picknickdecke. Bis ich ein Wort von ihm hörte, was ich niemals gedacht hätte, dass er es jemals sagen würde.
„Bitte", flüsterte er, sodass ich es kaum hören konnte, jedoch tat.
Ich schaute zu ihm hoch, nahm allerdings nicht seine Hand an und stand alleine von der Decke auf.

Der maskierte Teufel  Where stories live. Discover now