9.

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LEO


Mein Blick blieb an der Frau hängen, die meinem Sohn vermutlich sein erbärmliches Leben gerettet hatte.

Allein ihr Verhalten heute Nacht, hat mir gezeigt, dass sie vielleicht doch die Frau war, die ihn ändern könnte.

Ich liebte Elian. Er war mein Sohn. Er war alles was Mara und ich gewollt haben und er war alles für ich geworden.

Schon bevor ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte.

Aber er war leider eine Katastophe in vielerlei Hinsicht.

Das er sich hin und wieder abschoss mit dem Scheiß wusste ich. Es war auch nicht das erste Mal das ich ihn so gesehen hatte. Wahrscheinlich war es heute auch nicht das letzte Mal.

Aber als ich sie ansah, war mir klar, sie würde die Frau für ihn sein, wie Mara es für mich damals war.

Ich war nie so dumm es auszuprobieren und mir den Scheiß selber reinzuziehen, aber dafür hatte ich andere Dinge mit denen ich zu kämpfen hatte, bei denen nur sie mir damals helfen konnte.

Tief atmete ich durch, während ich das piepen der Geräte hörte, an denen er hing und ich ihr ansah, dass sie müde war.

"Nebendran ist noch ein Bett." erinnerte ich sie, als sie auf dem Stuhl fast zusammen sackte und einschlief. "Ich bin nicht müde." log sie und schlief fast wieder ein, bevor ich mich neben sie setzte und ich zu Elian sah.

"Gruselig wie ähnlich ihr euch seht." sprach sie aus, als sie mich musterte und ich leise lachen musste. Ich hoffte wirklich, sie würde mich nie so in seiner oder in Mara's Anwesenheit ansehen.

Was das anging, waren wir drei wahrscheinlich genau gleich.

Total gestört eifersüchtig.

"Er ist mein Sohn." informierte ich sie, da er mir wirklich sehr ähnlich sah. Er sah fast genau so aus wie ich damals, als ich in seinem Alter war. War ne Zeit lang her.

"Wie oft war er deswegen schon hier?" fragte sie mich neugierig, als ich sie wieder ansah und sie ihren Blick zu ihm schweifen ließ. In ihrem Blick war etwas aufrichtig trauriges zu sehen, bevor sie mich ansah. 

Angst hatte sie scheinbar keine mehr.

Zumindest nicht so, wie sie sie im Wagen hatte.

"Das sollte er dir selber erzählen." gab ich von mir, da ich mich in das was zwischen den beiden noch laufen würde nicht einmischen würde.

Ihretwegen nicht.

Ich hoffte er war klug genug, die Frau, die ihn kaum kannte und die ihn eigentlich hätte sterben lassen sollen, festzuhalten und ihr nur das beste zu bieten.

"Darf ich hier drin rauchen?" fragte sie mich, ehe ich nickte und ich selber auch eine anzündete, da mich das ganze verrückt machte. Nicht Mara würde mich eines Tages unter die Erde bringen sondern er, wenn er so weiter machte.

Sie schlief letztendlich doch auf dem Stuhl ein, nachdem wir noch ne Zeit lang da gesessen sind und ich von Mara tausende Nachrichten bekommen hatte.

Ich legte sie in das Bett neben ihn, bevor ich das Zimmer verließ für einen Moment und ich Anastasio anrief.

"Du musst mir einen Gefallen tun." sprach ich aus, als er genervt ranging. "Ich höre." sprach er leise seufzend aus, was meinen Mundwinkel zucken ließ. "Fahr zu Mara und schau ob alles in Ordnung ist. Bleib am besten heute Nacht bei ihr, bis ich wieder da bin." bat ich meinen Bruder, der wieder leise seufzte, ehe ich das Bett hörte aus dem er stieg.

"Es ist Leo." sprach er aus und sprach scheinbar mit Evet, die genau so eifersüchtig war, wie jede andere Frau meiner Brüder. Das er ihr das sagen musste, damit sie nicht ausflippte, ließ mich leise auflachen.

"Bin schon unterwegs." sprach er leise aus, bevor ich dann auflegte und ich wieder in das Zimmer ging, in dem die beiden seelenruhig schliefen und ich ihnen zusah.

Ich hätte selber eine runde Schlaf gebraucht und gerade als Dino mich anrief, war Mara fast eingeschlafen.

Es dauerte noch gut zwei Stunden, bis ich ihn wach werden sah und ich erleichterte, als ich wieder etwas Leben in ihm sah.

"Du hast deine Frau zu tode erschreckt." informierte ich ihn, als er mich ansah. Sein Blick schweifte zu dem Bett neben seinem, bevor er mich wieder ansah und er genau so überrascht aussah, wie ich es getan habe, als ich sie im Wohnzimmer noch sizen gesehen hatte.

"Sie ist noch da?" fragte er leise, bevor ich nickte und er wieder zu ihr sah. "Warum?" fragte er mich, als könnte ich ihm ne Antwort geben.

"Halt sie lieber so fest du kannst." gab ich ihm den Rat, da es wenige Frauen gab, die so drauf waren wie die Kleine. Durfte ich selber in den letzten Stunden mit ihr feststellen. Hätte nie gedacht, dass ich meine Schwiegertochter leiden könnte, bei den Frauen mit denen er sonst was hatte.

Sie aber würde ich wahrscheinlich wie mein eigenes Kind lieben können. 

"Sie ist noch da." wiederholte er leise, bevor er sich die Schläuche rauszog und er dann aus dem Bett aufstand. Er blieb vor ihrem Bett stehen, bevor er ihre Strähne aus ihrem Gesicht strich und sie einfach nur ansah.

Er sah sie Minutenlang an, bevor er sie auf den Arm nahm und er sich wieder zu mir umdrehte.

"Soll ich lieber?" fragte ich ihn, da er noch etwas verwirrt und schwindelig wirkte, bevor er leise auflachte. "Ich kann meine Verlobte schon noch selber tragen." erwiderte er, ehe er durch die Tür ging und ich kaum merklich den Kopf schüttelte, als wir zusammen zum Wagen gingen.

"Ihr bleibt so lange bei uns, bis ich sicher bin, dass du sauber bist." informierte ich ihn, als er sich mit ihr nach hinten setze und sie einen festen Schlaf hatte. Weder die Kälte draußen noch die Geräusche hatten sie geweckt.

"Hat sie dich angerufen?" fragte er nach einer Zeit, als keiner von uns beiden etwas sagte und ich auch nicht wirklich wusste, was ich zu dem ganzen scheiß sagen sollte. "Sie hat Dino angerufen." erklärte ich ihm, ehe er wieder nichts sagte.

"Du sagst es ihr doch nicht oder?" fragte er mich, als wir Zuhause ankamen und wir beide ausstiegen und er sie wieder auf dem Arm nahm. Er war aufjedenfall wieder etwas klarer, was mich beruhigte, da ich nicht wusste, was ich seiner Mutter sagen sollte.

"Verdient hättest du es." knurrte ich ihn leise an, als ich Mara schon an der Türe sah und sie die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Sie sah sauer aus, was mich tief durchatmen ließ. "Geh rein mit ihr, ich kümmere mich um deine Mutter." sprach ich leise aus, als wie ihr näher kamen und sie von sauer auf verwirrt wechselte.

"Wer ist das?" fragte sie, als er an ihr vorbei ging und er ihr einen leichten Kuss auf die Wange drückte. Er wusste genau, wie er Mara um den Finger wickeln konnte und das sie jede Zuneigung die er ihr zeigte genoss.

Sprach nicht wirklich für ihn.

"Unsere Schwiegertochter." lächelte ich sie schwach an, bevor ich meine Lippen auf ihre drückte und ich wusste, wieso ich sie so sehr liebte. Die Frau ließ mich selbst nach all den Jahren noch alles und jeden vergessen, wenn wir uns küssten.

Ihre Augen sahen in meine und ich sah die Neugier darin.


ELIANWhere stories live. Discover now