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NERA


"Wohin fahren wir?" fragte ich Elian, als wir in seinem Wagen saßen und er losfuhr. Er fuhr aber nicht in Richtung der Hochzeitsfeier, sondern in eine andere Richtung. Er sah kurz zu mir, bevor er wieder auf die Straße sah und er schneller wurde.

"In die Flitterwochen." sprach er dann aus, was mich tief durchatmen ließ. Er wollte direkt los. Er gab mir nichtmal die Chance nochmal Bora zu sehen.

Er hatte mich einfach von ihr weggerissen und mich in den Wagen gesetzt. Alle hatten das gesehen und niemand hatte mir geholfen. Weder Mara noch Leo, die das ganze mit angesehen hatten.

"Jetzt schon?" fragte ich leise. Ich hatte versucht nicht zu weinen und es leider nicht geschafft. Erst jetzt hatte ich langsam wieder aufgehört damit und er hatte absolut nichts gesagt, bis auf diese Antwort, die er mir gerade gegeben hatte.

"Ja, ich bin der einzige heute der dich so nochmal ansehen wird." sprach er leise aus, was mich zu ihm sehen ließ. Sein Blick der zu mir schweifte und mich genau ansah, ließ mich von ihm wegsehen.

"Und wo machen wir Flitterwochen?" wollte ich wissen, da ich auf as was er gesagt hatte nichts sagen konnte. Er war besitzergreifend, dass wusse ich mittlerweile, aber Elian war extrem. Er ließ unsere Hochzeitsfeier saußen, damit mich niemand ansehen konnte.

Ich wusste nicht, ws ich davon halten sollte.

Sicher nichts, aber meinem Ego tat es ganz gut, dass er dachte mich würde neben ihm jemand ansehen.

"Wir fliegen auf die Seychellen." antwortete er mir wieder, bevor ich aus dem Fenster blickte und ich die Tränen spürte, die mir die Wangen runter rannten. Ich wollte sie ihm aber auch nicht zeigen, deswegen sah ich raus und sagte auch nichts mehr dazu.

Ich hatte ohnehin keine Wahl.

Ich musste mit ihm gehen und das beste draus machen.

Wenn ich zurück war, würde ich mit Bora hier abhauen und mich verstecken. In irgendeinem Loch, wenns sein musste, solange er mich nicht finden würde.

"Nera." sprach er mich an, als er anhielt auf einem Flugplatz, auf dem nur ein riesiger Jet stand. Wortlos stieg ich aus und wischte mir dabei die Wangen trocken, bevor ich zu ihm sah. Er blieb nämlich neben mir stehen und sah zu mir runter.

"Wie lange bleiben wir?" fragte ich ihn trocken und emotionslos, bevor sein Mundwinkel zuckte. "Ein paar Wochen." sprach er aus, ohne mir eine genaue Angabe zu geben. Ich atmete tief durch, als ich losging und ihm hinterher ging.

Ich starrte seinen breiten Rücken an, bis er anhielt und sich zu mir umdrehte, als wir bei den Treppen waren.

Elian hob mich hoch mit einem Arm, als würde ich absolut nichts wiegen und ohne Schwierigkeiten.

Ohne was zu sagen, ging er mit mir die Treppen hoch, was sicher klüger war. Mit dem Kleid das ich anhatte, hätte ich sicher keinen Schritt machen können. Keine Treppen aufjedenfall.

Er setzte mich auf einen Platz, am Fenster, bevor er sich neben mich setzte.

Sein Handy und seine Waffe  legte er auf den Tisch vor uns, bevor er zu mir sah.

"Du nimmst eine Waffe mit auf unsere Flitterwochen?" fragte ich ihn leise, als ich ihm in die Augen sah und er leise lachte. "Vielleicht brauch ich sie ja." sprach er trocken aus, als würde es hierbei nich um Menschenleben gehen, wenn er das sagte.

Im selben Moment, schoß ein Gedanke in meinen Kopf.

Vielleicht brauchte er sie ja auch für mich.

Mir wurde übel, als ich seine Waffe wieder ansah und sie auch ohne sie anzufassen, mehr als bedrohlich auf mich wirkte.

"Ich muss mich umziehen." sprach ich leise aus, als wir losflogen und ich mich irgendwann von dem Metall auf dem Tisch löste. Meine Atmung ging immer schneller und schneller, bis mir schwindelig wurde und ich mich dann doch lieber wieder setzte.

Meine Augen schloss ich und atmete tief durch, bis ich mich beruhigte. ich beruhigte mich aber erst wirklich, als Elian seine Hand an mein Gesicht legte.

"So kann ich mir sicher sein, dass du sicherer bei mir bist." hörte ich ihn sagen, was mich die Augen öffnen ließ. Ich sah in seine wunderschönen Augen, die einen erschlagen konnten, so schön wie sie waren.

"Ich wäre sicher bei dir, wenn du nicht kriminell wärst." sprach ich leise aus, da ich gegen Elian an sich nichts hatte. Oder auch doch, aber nicht so zumindest. Ich hatte genau dagegen was, was er machte und ich nicht mal wirklich wusste, was er tat.

Mir selbst zu Liebe, würde ich das auch nie rausfinden wollen.

Er sagte dazu nichts, sondern stand auf und bot mir seine große Hand an, die ich ergriff und er mich dann auf die Beine zog.

Wir gingen in einen Raum, der neben dran war.

Elian holte etwas aus einem Schrank raus, bevor er mir das in die Hand drückte und er hinter mir stehen blieb.

Seine warmen Hände spürte ich an meinem Rücken, als er mir das Brautkleid aufschnürte und ich langsam wieder richtig atmen konnte.

Das Kleid fiel auf den Boden, als ich mich dann zu ihm drehte und zu ihm hochsah.

"Danke." bedankte ich mich leise bei ihm. Der Stoff in meiner Hand fiel runter, als er mich an sich ran zog und mich küsste. Er küsste mich so intensiv und leidenschaftlich, dass ich völlig vergaß wo wir uns befanden.

Er löste sich dann aber wieder von mir ohne mehr zu wollen, was mich ehrlich gesagt überraschte. Er hob das Kleid vom Boden und legte es auf das Bett, bevor er nochmal vor mir stehen blieb.

"Versteh mich nicht falsch. Ich würde keine Sekunde warten, aber ich werde nicht mit dir schlafen, solange du Angst vor mir hast." sprach er leise aus, als er seine Lippen auf meine Wange gelegt hatte und er mich dann in dem Zimmer zurückließ.

Ich berzweifelte, dass ich je keine Angst vor ihm haben könnte.

ELIANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt