12.

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NERA


Ich vergewisserte mich, dass die Tür zu war, als Elian mich in sein Schlafzimmer schleifte. Erst dann drehte ich mich zu ihm um und sah in sein amüsiertes Gesicht, dass mir richtig auf die Nerven ging.

"Ich will dich nicht heiraten." sprach ich ehrlich aus, da jeder normale Mensch doch jemanden heiraten würde, der das auch will.

Wer möchte denn jemanden der dich nicht mag?

Er ignorierte mich einfach eiskalt und ließ mich da alleine stehen, da er in sein Ankleidezimmer ging und ich fassungslos seinem breiten Rücken hinterher sah.

"Hörst du mir überhaupt zu?" fragte ich ihn fauchend, als ich ihm hinterher ging und er nur in einer feinen schwarzen Anzughose noch da stand, bevor er sich ein Hemd aus dem Kleiderschrank holte.

"Ich hör dir zu, es interessiert mich einfach nicht." sprach er trocken aus, als er sich an mich wandte. So gern ich ihm für die Worte auch eine reingehauen hätte, lenkte mich sein durchtrainierter und definierter Körper leicht ab.

Die tätowierungen die seine gebräunte Haut zierten waren aufjedenfall sehr gut ausgewählt.

Sie schmeichelten seinem Körper und seinem Aussehen ehrlich gesagt noch viel mehr.

Sein raues Lachen riss mich von seinen Bauchmuskeln weg, bevor ich in sein amüsiertes Gesicht sah.

"Kann ich weiter machen?" fragte er mich und ließ mich rot anlaufen, als ich selber merkte, dass er gewartet hatte mit dem anziehn, bis ich scheinbar fertig war mit dem gaffen.

"Ich werde dich nicht heiraten." wiederholte ich und ignorierte seine provokante Art erstmal, bevor er leise seufzte. Sein Hemd legte er kurz weg, bevor er auf mich zu kam und ich einen Schritt nach hinten wich.

Was für ein Klischee. Ich war schon an der Wand angekommen, als er vor mir stehen blieb. 

Elian griff sich mein Gesicht etwas grob, bevor er mich zwang ihn anzusehen. 

Mit meinen Händen versuchte ich ihn wegzuschieben, was absolut nichts brachte, da er sich nicht einen Milimeter bewegte und ich die Tränen zurück drückte.

Nur über meine Leiche würde ich vor ihm anfangen zu weinen.

Sicher nicht.

Für keinen Mann und vor keinem Mann in dieser Gott verdammten Welt.

"Entweder du heiratest mich oder Dino holt sich deine Schwester. Eine Hochzeit wird stattfinden und du entscheidest ob es unsere ist oder ihre." diese Worte, so leise sie auch waren, waren wie ein Schlag ins Gesicht. Ein sehr harter Schlag, der mir fast den Boden unter meinen Füßen wegriss.

Er wusste genau, dass er mich damit hatte.

Mir war lieber sie würde hier nicht auch noch mit reingezogen werden.

Würde ich aber so weit gehen, diesen Mistkrel wirklich zu heiraten?

Tausend Gedanken die durch meinen Kopf gingen und mir fast schon schwindelig und übel davon wurde .

"Also wofür entscheidest du dich, Cara mia?" fragte er mich leise und hob die Augenbraue, als ich unter meinen Händen seine warme Haut noch spürte, die ich versuchte von mir zu drücken. Mit aller Kraft. Nur brachte meine Kraft nichts, bei so nem Ochsen.

"Halt sie da raus." flüsterte ich und nahm meine Hände dann langsam von ihm. Ich blickte ihm einfach in die schönen Augen, die er von seinem Vater hatte. Er sah mir genau so tief in die Augen, ohne mich loszulassen. 

 "Tu ich, wenn du tust, was ich sage." sprach er weiter, bevor ich leicht nickte, da er nichts anderes zuließ, als so zu antworten. Würde ich Wiedersprechen, würde das nur scheiße für Bora enden. 

"Gut." lächelte er nun, bevor er mein Gesicht losließ und er sich dann das Hemd anzog und ich ihm dabei nur zusah. Als er fertig war damit sich zurecht zu machen und er seine Haare sogar gestylt hatte.

Auf dem weichen Bett blieb ich sitzen und sah ihm dabei zu, wie er seine Waffe einsteckte.

"Bist du kriminell?" fragte ich ihn und hörte ihn leise lachen, als er mich hörte. Er ging vor mir in die Hocke und auf seinen vollen Lippen war ein unglaublich schönes aber auch gefährliches Lächeln zu sehen.

Gafärhlich und Kalt, ehrlich gesagt.

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie jemanden gesehen der so kalte Augen hatte wie er.

"Du kennst die Antwort doch schon." sprach er aus und machte sich einen Witz aus meiner Angst, die mir sicher ins Gesicht geschrieben war. Das zeigte mir sein dämliches Lächeln und sein leichtes Streicheln meiner Wangen.

"Lass den scheiß." sprach ich knurrend aus, als ich seine Hand wegschlug und er seufzend aufstand. "Gewöhn dir nen anderen Ton an." riet er mir, was mich fassungslos werden ließ.

Nen anderen Ton.

"Ich bin keine Puppe, die du verbiegen kannst wie du willst." gab ich von mir, da es mir egal war. Ich würde hier sicher nur im Leichensack rauskommen und da sah ich es nicht ein, ihm noch den Arsch zu pudern.

Er sah mich kurz an, bevor er sich umdrehte und mich da sitzen ließ.

"Du wohnst jetzt hier, deswegen fühl dich frei, aber versuchst du abzuhauen, schießt jeder hier auf dich." informierte er mich freundlicherweise, bevor er das Zimmer dann endgültig verließ und mich hier einfach alleine zurück ließ.

Was stimmte denn nicht mit dem Kerl?

Mir saß der Schock seiner Worte noch tief in den Knochen, als ich hörte das jemand auf mich schießen würde. Deswegen verließ ich das Zimmer auch den ganzen Tag nicht, da ich mir nicht sicher war, ob seine Mutter mich vielleicht abknallen würde.

Er hatte das mit einer Gelassenheit gesagt, als wäre es das normalste der Welt.


ELIANOù les histoires vivent. Découvrez maintenant