10.

1.5K 85 33
                                    

ELIAN


Stundenlang saß ich wach da und beobachtete sie einfach nur beim schlafen.

Wieso zur Hölle war sie da geblieben?

Wieso ist sie nicht abgehauen, zusammen mit ihrer Schwester?

In meinem Kopf ergab das ganze keinen Sinn.

Jedoch war mir eines klar, auch wenn ich sie fragen würde, würde sie mir darauf erstmal keine ehrliche Antwort geben. Deswegen würde ich mir damit etwas Zeit lassen müssen.

Als ich genug davon hatte, sie wie ein gestörter anzustarren, stand ich auf und ließ sie unserem Schlafzimmer alleine liegen.

Hier konnte sie sowieso nirgendwo hin, da überall Personal stand.

"Elian." sprach meine Mutter mich an, die noch immer wach war und sie mich besorgt ansah. "Hm?" kam es leise von mir und sah ihr lieber nicht in die Augen. Mich überkamen immer direkt Schuldgefühle, wenn ich wusste, meine Mutter würde einen Nervenzusammenbruch bekommen, wenn si enur die hälfte der Dinge wüsste, die mein Vater über mich wusste.

"Geht's dir gut?" fragte sie ich besorgt, bevor ich sie wieder ansah. Er hatte ihr nichts verraten, dass wusste ich, da meine Mutter mich immer fragte wie es mir ging.

Manchmal hatte ich das Gefühl, sie wollte Dinge damit kompenzieren, die sie selber gerne so erlebt hätte.

"Ja, bestens und dir?" fragte ich sie und lächelte sie dann an, bevor sie mein Lächeln schwach erwiderte und ie ihre Hand auf meine Wange legte.

"Du willst heiraten?" wollte sie wissen, bevor ich wirklich lächeln musste und ich leicht nickte. "Ja, freust du dich nicht drüber? Du sagst mir seit Jahren ich soll jemanden finden." wollte ich nun wissen.

Seit Jahren musste ich mir die selben Fragen anhören und jetzt wollte ich wirklich mal eine Frau und sie sah mich so an, als würde ich einen Fehler machen.

Leo hingegen war mehr als begeistert von ihr.

Wer von beiden lag richtig?

"Es kommt so plötzlich." erklärte sie, bevor ich leise auflachte und mich dann auf die Terrasse setzte. "So wie bei euch beiden damals?" fragte ich sie, als sie sich zu mir setzte und sie mich eindringlich ansah.

"Wenn du denkst sie ist dir richtige, dann hoff ich das selbe für dich." lächelte sie nur schwach, ehe sie wieder aufstand und sie dann wieder rein ging.

Erst kurz bevor der Morgen anbrach, ging ich wieder ins Schlafzimmer und legte mich dann neben Nera, die noch immer ruhig schlief und ich sie dann an mich ran zog.

Falsch. Schon Klar. Trotzdem konnte ich nicht von ihr ablassen.

Mit ihrem dünnen Finger tippte sie mich am Morgen an, was mich leise seufzen ließ, bevor ich die Augen öffnete und sie ansah.

Erschrocken nahm sie ihre Hand aus meinem Gesicht, bevor sie leicht rot wurde und ich mir mein Grinsen dazu lieber erstmal verkniff. 

"Guten Morgen." sprach ich sie leise an und sah in ihre schönen Augen, die in meine blickten und sie mir etwas zu tief in die Augen sah. "Deine Augen sehen wieder normal aus." sprach sie leise aus, als sie ihren Blick dann abwandte.

"Klingt fast so, als hättest du dir Sorgen gemacht." erwiderte ich, als ich die Decke von mir und ihr runterschob und ich dann aufstand. "Ich hätte mir um jeden Menschen Sorgen gemacht, wenn ich ihn so gesehen hätte." sprach sie aus und ließ mich in ihr hübsches Gesicht sehen.

Ich glaubte ihr das. Sie hatte keinen Grund sich um mich zu Sorgen und sie hätte das wahrscheinlich für jeden gemacht.

Trotzdem hat es in mir etwas geweckt, dass ich so bisher nicht kannte.

"Trotzdem." sprach ich leise und nahm ihr hübsches Gesicht in meine Hände. Sie versuchte sich dagegen auch nicht zu wehren. Sie sah mich nur an und hob fragend die Augenbraue, bevor ich sie schwach anlächelte. "Danke, dass du geblieben bist." bedankte ich mich bei ihr, bevor ich ihr einen leichten Kuss auf ihre weichen Lippen drückte.

Ihre Wangen wurden rot, als ich mich von ihr löste und ich auch meine Hände wieder von ihr nahm.

"Mach dich fertig, dann frühstücken wir." bot ich ihr an und atmete tief durch, da ich ihr noch immer nicht gesagt hatte, dass sie bald meine Frau sein würde. Wie sollte ich ihr das auch sagen?

Aber dazu machte ich mir noch keine Gedanken.

Sie ging ins Badezimmer und ließ imch zurück, was ich sowieso klüger fand, denn alles an ihr war eine Versuchung.

Eine Versuchung, der ich noch nicht nachgeben durfte.

Sie kam langsam wieder aus dem Bad, bevor ich selber kurz reinging und ich sie wartend im Bett sah.

Die Tür öffnete ich ihr, bevor sie durchging und ich mir ihre Figur jetzt genauer ansah.

Die Kleine hatte nen Hüftschwung, bei dem ich lieber wegsah. Sonst bestand vielleicht doch noch die Gefahr, dass ich sie zurück ins Zimmer schleifen würde und schauen würde, wie weit sie mit mir gehen würde.

"Den Gang runter." erklärte ich ihr, da sie stockte und sie dann weiter ging langsam. 

Als sie durch die Esszimmertür ging, blieb sie abrupt stehen, ehe sie sich zu mir umdrehte und sie sich dann wieder zu den anderen umdrehte.

"Frühstück bei uns bedeuetet die ganze Familie ist dabei." erklärte ich ihr, als ich sie in Richtung Tisch schob.

Meine Onkel mit ihren Frauen und Kinder und meine Großeltern waren auch bereits da.

Meine Großmutter, musterte Nera sehr genau, bevor sie mich anlächelte und ich ihr Lächeln erwiderte.

"Möchtest du uns deine Verlobte nicht vorstellen?" fragte meine Mutter dann und ließ mich tief durchatmen.

Verlobte.

Sie hatte es nun ausgesprochen, ohne das ich sie wirklich darauf vorbereiten konnte.

Nera's Augen wurden groß, bevor sie mich ansah und sie dann wieder alle anderen ansah. "Was hat sie gesagt?" hauchte sie und fragte mich leise. So leise, das keiner aus mir sie vertehen konnte.

"Wir beide werden heiraten." lächelte ich sie dann an, da die Sache jetzt sowieso gegessen war.

"Was?" hauchte sie wieder, bevor ich mich setzte und sie auf den Stuhl neben mir setzte. Mein Blick schweifte zu meiner Mutter, die mich entschuldigend ansah, da sie, wie jeder normale Mensch, davon ausging, dass sie es schon wusste.

ELIANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt