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ELIAN


"Können wir nicht hier bleiben?" wollte sie von mir wissen, nachdem ich mit ihr zurück wollte. Ich sah die kleine Frau vor mir an, die zu mir aufsah. "Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern und kann dich hier nicht alleine lassen." erklärte ich ihr ehrlich, da das einer der Gründe war.

Zuhause war sie sicher und sie würde mir nicht abhauen.

Hier. Alleine. Sie wäre schneller weg, als ich schauen könnte.

"Schade." sprach sie enttäuscht aus, als sie zu mir aufsah und ich ihrem Blick dann auswich. Ich hatte das Gefühl, sie wusste genau, wie schwach mich das machen würde, wenn ich in ihren Augen diese Enttäuschung sehen würde.

"In ein paar Monaten ziehen wir beide her." versprach ich ihr leise, als ich sie dann doch ansah. Jetzt wicht sie meinem Blick aus, bis ich meine Hand an ihre weiche Wange legte und ihren Kopf in meine Richtung drehte.

"Okay." kam es leise aus ihrem schönen Mund, was mich schwach lächeln ließ. Bevor ich mich ganz von ihr lösen konnte, drückte ich meine Lippen noch mal auf ihre. Es war nur eine sanfte und kleine Berührung, bevor ich wieder von ihr abließ.

"Um was musst du dich kümmern?" fragte sie mich noch leise, als sie ihre viel zu schönen Augen nicht von mir nahm. Deswegen sah ich sie ebenfalls an und wollte dabei sehen wie lange sie meinem Blick stand hielt.

Länger, als viele andere ehrlich gesagt, aber am Ende sah sie dann doch lieber weg.

"Sein Name ist Francesco." sprach ich ehrlich aus, da ich mich langsam wirklich mal um ihn kümmern sollte. Mein Vater hatte mir seit Wochen gesagt, dass ich ihn töten sollte, weil von ihm kaum mehr was übrig geblieben ist. Ich hatte den Kerl eigentlich ganz vergessen, bis ich meine Mutter letztens mit ihm drüber streiten gehört habe.

"Klingt nicht gut für ihn?" fragte sie mich, auch wenn sie die Antwort sicher schon kannte. In ihren Augen spiegelte sich Angst wieder, die sicher berechtgigt war. Jeder normale Mensch hätte Angst vor mir und meiner durchgeknallten Familie.

"Sieht er sicher anders." lächelte ich sie dann an, da es ebenfalls die Wahrheit war. Er hatte mic schon so oft angebettelt ihn doch endlich zu töten. Das Leo das nicht wollte, konnte ich vestehen. Nachdem was ich erfahren hatte, würde ich ihn auch jetzt nicht töten, aber es war besser alles zu beseitigen, das Probleme machen könnte.

Er war soetwas.

Fragend sah sie mich an, bevor ich leise seufzte und sie dann mit mir nach draußen zog, zu Wagen und sie dann einstieg.

"Er will sterben. Ich tu ihm nur einen gefallen." erklärte ich ihr und klang jetzt nur noch halb so schlimm. Sie ließ ihren Blick zu mir schweifen und sah mich prüfend an, was meinen Mundwinkel leicht zucken ließ, bevor ich losfuhr.

"Darf ich mitgehen?" fragte sie, bevor ich leise lachte. "Nein. Niemals. Schlag dir das aus dem Kopf." gab ich ihr den Rat, da ich ihr vielleicht ein paar Sachen erzählen konnte, aber sie mitnehmen, wo ich immer hinging kam nicht in Frage.

Das wollte ich für meine Frau nicht.

Nicht für sie.

Gott.

Alleine der Gedanke, sie mal mit mir zu nehmen, ließ mich tief durchatmen.

"Sollte ich nicht sehen, was für einen Mann ich heirate?" wollte sie wissen, als sie aus dem Fenster sah. "Du weißt bereits, was für ein Mann ich bin Nera. Brauchst du das um mich zu hassen?" fragte ich sie, da sie es nicht zugeben würde.

Nicht heute. Vielleicht niemals, aber da war etwas zwischen uns.

Etwas weit intimeres, als sie wahrhaben wollte, auch wenn sie versuchte mich zu hassen.

Hatte ich ihr schon oft genug angesehen.

Jedes Mal, wenn sie anfing mich anders zu sehen, brauchte sie eine Erinnerung daran, wer ich eigentlich war.

"Ich brauch dafür keinen Grund. Du hast mich entführt und hälst mich wie ein Haustier gefangen." zickte sie mich leise an, als sie mich ansah und sich ihre Wangen rot gefärbt hatten. So viel dazu.

"Soll ich dich mal wirklich wie mein Haustier halten?" fragte ich sie, als ich langsamer wurde, da wir durch  das Tor fuhren und wir nicht weit weg waren von Zuhause. "Ich steck dich gerne in nen Käfig meine Schöne." lächelte ich sie an und sah lieber wieder auf die Straße.

Sie in einem Käfig nur für mich alleine.

Das ließ mich hart werden.

Nur der bloße Gedanke.

"Bitte nicht." flüsterte sie leise und sah geschockt auf die Straße. Eins war mir klar, sie würde heute nicht mehr mit mir reden. Nicht freiwillig zumindest.

"Steig aus." sprach ich sie an, als wir vor dem Anwesen meiner Eltern standen, die auf der Terrasse saßen. Meine Mutter winkte mir zu, als sie mich sah, was ich mit einer kurzen Handbewegung erwiderte.

"Heute Abend bin ich wieder da." informierte ich die schöne Frau vor mir, die noch immer geschockt war und sie nur leicht nickte. Meine Lippen drückte ich auf ihre Wange, bevor sie mich ansah.

"So lange hast du den Mund noch nie gehalten." fiel mir auf, da mir das nicht gefiel. Ganz und garnicht. Ihre freche und zickige Art war mit bei weitem lieber. Sogar ihre ängstliche Art war mir lieber, als das hier.

In ihren Augen blitzte etwas auf, das mich leise lachen ließ, denn das gefiel ihr scheinbar genau so wenig.

"Blödmann." flüsterte sie, als sie sich umdrehte und sie dann in die Richtung ging, an denen meine Eltern standen und sie uns beide nicht beachteten. 

Die kleine Zicke ging wortlos und sichtlich verärgert an den beiden vorbei, bevor sie sich nochmal zu mir umdrehte und sie mir ihren Mittelfinger hinhielt.

"Fick dich." rief sie, bevor sie dann reinlief und das sicher das klügste war. Leicht perplex sah meine Mutter zur Türe, bevor sie zu mir sah und ich sie nur breit anlächelte.

"Was für ne Frau." sprach ich leise, als ich wieder einstieg und ich dann das erledigte, was mir befohlen wurde.

"Ich machs kurz und Schmerzlos." sprach ich aus, als ich den Kerl ansah, der nichts weiter als ein Häufchen Elend war. Ich wusste mein Vater war ein Sadist, wenn es darum ging, aber mir war nie klar wie sehr. 

Mit meiner Waffe zielte ich auf seinen Kopf, bevor ich abdrückte und mir etwas Blut auf die Hand spritzte.

Kurz und Schmerzlos.


ELIANWhere stories live. Discover now