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NERA


Tief atmete ich durch, als ich an der Türe der Terrasse stehen blieb und meinen Ehemann ansah, der seinen Blick auf die dunkelheit gerichtet hatte, die vor uns beiden lag. Er griff nach den Zigaretten auf dem Tisch vor ihm, auf dem auch seine Waffe und ein Beutel mit weißem Stoff lag.

Er schob sie sich zwischen die Lippen und zog dran, während ich noch immer diesen Beutel anblickte der da lag.

"Willst du die ganze Nacht da rum stehen?" hörte ich seine raue und dunkle Stimme, die mich sofort wieder zu ihm sehen ließ. Auf meiner ganzen Haut machte sich eine wahnsinnige Gänsehaut breit, die aber leider nicht von der kühlen Brise lag, die an mir vorbeiwehte.

Er ließ seine hellen Augen, die er von seinem Vater hatte, zu mir schweifen, was mein Herz schneller schlagen ließ. 

Mit seiner Hand wies er mir hin, dass ich zu ihm gehen sollte und wie von selbst setzte sich mein bescheuerter Körper in Bewegung, bis ich vor ihm stand und ich nicht wirklich runter sehen musste.

Der Mann war selbst sitzend noch gewaltig.

Er legte seine rauen Handflächen an meine Haut, an meinen Oberschenkel, knapp unter meinem Hintern, da mein Nachthemt kaum darüber ging. Diese Berührung ließ mich tief durchatmen, da es sich unfassbar schön anfühlte von ihm angefasst zu werden. Aber es war so falsch und das wusste ich, deswegen versuchte ich nicht daran zu denken und schloss die Augen für einen Moment.

Sein raues Lachen und sein freches Lächeln auf seinen vollen Lippen verriet mir genau, dass er genau wusste, wie sehr mein Körper auf diesen Mann reagierte.

Ich könnte mir fast in den Arsch treten dafür.

"Wolltest du dich wieder zudröhnen?" fragte ich ihn in einem neutralen Ton, auch wenn mir die Tatsache, dass er gerade wieder eine Line ziehen wollte nicht gefiel und ich ihn am liebsten dafür anbrüllen wollte.

Erstens traute ich mich das nicht und zweitens sollte er nicht wissen, dass mich das störte. Das er mir doch nicht so egal war, wie ich wollte.

"Sollte dich das nicht glücklich machen?" fragte er mich, als er mich näher an seinen Körper ran zog. Seine Augen ließen meine aber nicht für eine einzige Sekunde los. Er sah mir die ganze Zeit über in die Augen. "Wenn ich draufgehe, kannst du gehen." sprach er lächelnd weiter, als ich ihn nur fragend ansah und mein Herz für eine Sekunde stehen blieb als er das sagte.

Dachte er wirklch, dass ich das so wollen würde?

Allein der Gedanke, dass er sich das Zeug jetzt reinpfeifen wollte und er einfach nicht mehr da seni würde vielleicht zerbrach mein Herz. Es zerbrach nicht nur, es schmerzte wirklich so enorm, dass ich ein Schluchzen nicht unterdrücken konnte.

Weder das Schluchzen noch meine Tränen, die mir über meine Wangen rollten. Unberührt und Emotionslos, so wie immer, sah er mich an, bis er seine Hände auf meine Wangen legte und mir das Gesicht mit seinen Händen trocknete.

"So will ich meine Freiheit nicht." weinte ich leise, da ich nicht wollte das er dachte, ich würde seinen tot dafür in Kauf nehmen. "Anders bekommst du sie aber nicht Nera." erklärte er mir leise und drückte seine Lippen sanft auf meine Wange, als er seine Hände wieder an meinen Körper gelegt hatte.

"Ich will sie nicht, wenn du dafür sterben musst." flüsterte ich, aus Angst mein Stimme würde gleich brechen, wenn ich es zu laut sage. Seine Mundwinkel zuckten leicht, als er das hörte und er tief durchatmete.

"Wieso nimmst du es überhaupt?" fragte ich ihn dann, als ich den Beutel nochmal ansah, bevor ich meine Augen zu seinen schweifen ließ. "Damit es mich ablenkt." antwortete er mir ohne lange nachzudenken.

"Ablenkt wovon?" hakte ich leise nach und hoffte, ich würde ihm nicht zu nahe treten damit, aber ich wollte ihn nie wieder so sehen, wie damals in seinem Appartment. "Von meinen Gedanken." sprach er schwach lächelnd aus, was mich unfassbar traurig machte.

Seine Gedanken mussten unglaublich düster und schwer auf ihm liegen, wenn er sogar bereit war, sein Leben dafür wegzuwerfen. Das musste wahrscheinlich für jeden der so ein Leben wie er führte so sein.

Tief atmete ich durch, bevor ich die nächsten Worte gut durchdachte.

"Denkst du, dass es reicht wenn ich dich von deinen Gedanken ablenke Elian?" fragte ich ihn, nachdem ich ihn sekundenlang angeblickt hatte und ich zu dem Entschluss gekommen war, dass ich das was zwischen uns war nicht leugnen wollte.

Ganz egal wie groß meine Angst vor ihm selber war. Meine Angst ihn zu verlieren war viel größer. Sie nahm mir die Luft zum atmen. Wortwörtlich setzte mein Herz aus, wenn ich dran dachte, dass ich ihn verlieren könnte.

Er hob seine Augenbraue leicht, bevor ich meine Lippen sanft auf seine legte und ich mich breitbeinig auf seine durchtrainierten Beine setzte. Er erwiderte den Kuss genau so dominant, wie er mich gerade wieder anfasste und ich seine Wärme an meinem Körper spürte.

Seine Hände an meinem Hintern, die ihn grob kneteten und mir ein leises keuchen entlockten.

"Wenn du mich jedes Mal mit Sex ablenken willst von meinen Gedanken, dann bist du schneller wund, als dir lieb sein wird Prinzessin." hörte ich seine raue Stimme, als er sich für eine Sekunde von meinen Lippen löste und ich seinen warmen Atem auf meiner Haut spürte. 

"Es ist mir lieber, als dich noch einmal so aufzufinden." sprach ich leise aus, als ich mich ganz von ihm löste und ihn ernst ansah. "Ich werde an meiner Angst arbeiten und daran, dass wir beide jetzt wirklich verheiratet sind, aber nur wenn du mir versprichst nie wieder dran zu denken." flüsterte ich, als ich mich von ihm erhob und ich den Beutel in die Hand nahm.

Er schluckte hart, bevor er nickte und er mir damit die Erlaubnis gab, den Beutelinhalt in den Pool zu werfen, was ich dann tat und ich mich wieder zu ihm umdrehte und zu ihm ging.

"Nie wieder." sprach ich leise aus, bevor er mich wieder auf sich drauf setzte. "Nie wieder." wiederholte er es leise, bevor er mich so unfassbar leidenschaftlich küsste, dass ich das gerade eben alles vergas.



ELIANWhere stories live. Discover now