21

1.4K 77 5
                                    

ELIAN


Ich hätte einfach lügen sollen, statt ihr die Wahrheit zu sagen, über den Club. 

Beziehungsweise, hätte ich das ganze anders angehen soll.

Manchmal kam ich mir dümmer vor, als ich es eigentlich war bei Frauen, aber irgendwie war ich bei ihr unbeholfener, als ich es wollte.

Sie hob ihre Augenbraue, als ich vor einer unserer Villen hielt und sie mich noch immer sauer ansah.

"Ich lass mich nicht von dir kaufen." knurrte sie mich leise an, was mich tief durchatmen ließ, da mir ihr Ton kein bisschen gefiel. Aber er passte zu ihr und es war besser als die Frauen, die zu allem ja und Amen sagten, solange sie bekamen was sie wollten.

"Ich will dich nicht kaufen." sprach ich ehrlich aus, da es nicht meine Absicht war sie damit zu beeindrucken. Ihr eine Freude zu machen vielleicht, aber sie nicht zu kaufen oder ihr zu zeigen, was sie haben könnte mit mir. Das wusste sie sicher auch ohne das ich ihr das zeigen musste.

"Wenn ich eine Frau kaufen wollte, dann würde ich mir eine aussuchen, die nicht so hohe Ansprüche hat." gab ich ehrlich zu, als sie mich ansah und ich dann aus dem Wagen stieg. Ihre Türe öffnete ich, da sie immer darauf wartete und ich das gut fand an ihr.

Ich fand es unheimlich attraktiv, dass sie genau wusste, wie sie behandelt werden wollte und sie sich auch dementsprchend verhielt.

"Was machen wir dann hier?" fragte sie mich, als sie mit mir durch den Eingangsbereich ging, bis sie stehen blieb und sie den Pool ansah. "Eine gewisse Zweisamkeit genießen." lächelte ich sie an, da ich nicht drauf hoffte, dass sie mich heute Nacht ran ließ, nach der Sache im Club.

Ihr Blick aber sagte mir genau, dass sie es so verstand.

"Ich schlafe heute Nacht nicht mit dir." stellte sie klar, bevor ich mich setzte und eine Zigarette anzündete, als ich die schöne Frau ansah, die ein paar Schritte entfernt von mir stand. "Ich meinte nicht diese Art von Zweisamkeit." erklärte ich ihr und sah ihre überraschten Augen, die sie zu mir schweifen ließ.

"Ich dachet mir einfach, es gefällt dir vielleicht hier, aber wenn du keine Lust hast, dann können wir auch wieder nachhause fahren." bot ich ihr an, während sie sich umsah und sie mich dann lächelnd ansah, nachdem sie sich von dem Ambiente überzeugt hatte.

"Es gefällt mir hier. Ich will bleiben." sprach sie dann aus, bevor sie zu mir kam und sie meine Zigarette aus der Hand nahm. "Wie schön." lächelte ich sie ehrlich an, da ich erstmal lernen musste, wie ich mit ihr umgehen musste.

Außerdem verbrachte ich die Zeit gerne alleine mit ihr, auch wenn ich wusste, dass traf nur auf mich zu und nicht auf sie. Sie konnte sicher drauf verzichten, alleine mit mir zu sein. Ich hoffte nur, dass sie irgendwann auch so empfinden würde.

So wie sie mich aber ansah, ging ich weniger davon aus.

"Darf ich mich umsehen?" fragte sie mich leise, als sie zu mir runter sah und ich einmal leicht nickte. "Nur zu. Es gehört genau so dir, wie es mir gehört." erklärte ich ihr und sah ihre Augenbraue die sie leicht hob.

Sie hatte was anderes erwartet.

Gnaz offensichtlich.

Aber es war die Wahrheit, dass ihr alles gehörte, was mir auch gehörte.

Schließlich würde sie meine Frau werden und damit auch die Mutter meiner Kinder. 

Gott.

Allein der Gedanke, Kinder mit ihr zu haben, ließ mich ziemlich blöd grinsen. Erst als sie mich etwas verwirrt ansah, fing ich mich wieder und sah sie ernst an.

"Ich muss kurz telefonieren. Sieh dich um in der zwischenzeit." erklärte ich ihr, als ich auf mein Handy sah und ich leise seufzte, als ich den Namen las. "Mit wem musst du jetzt noch telefonieren?" fragte sie mich neugierig und ich könnte schwören, dass etwas wie Eifersucht in ihrer Stimme und in ihrem Blick war.

Die Frage jetzt war, sollte ich sie anlügen oder ihr die Wahrheit zu sagen?

Mit der Wahrheit würde der Abend heute nur noch beschissener laufen.

"Mit Dino." log ich dann und sah ihre Augenbraue die sich hob. "Okay, ich geh rein." sprach sie nur, bevor sie rein ging und ich dann auf mein Handy wieder sah.

"Was willst du?" fragte ich sie leise und sah die Tür an, durch die Nera gegangen war und ich sie durch die Panorama Fenster sehen konnte, wie sie sich umsah. Das hier schien mehr ihrem Geschmack zu entsprechen, denn sie sah fast schon glücklich aus.

Jetzt wusste ich wenigstens, wo ich in Zukunft mit ihr wohnen würde, wenn mein Vater der Meinng war, dass ich wieder Clean war.

"Ich hab dich heute Abend gesehen." sprach sie leise aus und ließ mich tief durchatmen. Super. Hat mir gerade gefehlt. "Und?" fragte ich sie dann, auch wenn ich wusste worauf sie hinaus wollte. "Mich hast du deiner Familie nie vorgestellt." sie klang sauer und ich konnte es verstehen.

Wäre ich an ihrer Stelle sicher auch.

"Du bist nicht sie." gab ich ehrlich zu und wusste, dass ich ein riesen Arschloch war, für jede Frau die ich bisher kennengelernt hatte. Nur für die Frau, die gerade wieder raus kam, würde ich keines mehr sein.

"Ich hab keine Zeit für dich." sprach ich aus und sah Nera an, die durch die Tür kam und sie ihre hohen Schuhe ausgezogen hatte.

"Ich brauch dich Elian." sprach sie panisch aus, was mich tief durchatmen ließ. Ich wusste was sie brauchte. Nicht mich als Person. "Ich werde dir keinen Stoff mehr besorgen." sprach ich ehrlich aus, da ich erstmal Abstand davon haben wollte.

Damit ich selber Clean werden konnte, bis ich es nicht mehr brauchte.

Ich legte auf, ohne ihre Antwort anzuhören, da Nera vor mir stehen blieb.

"Was wollte er?" fragte sie mich, bevor ich ihre kleine Hand in meine nahm und sie in meine Nähe zog. "Sollte dich nichts angehen Nera. Halte dich aus den Dingen einfach raus, dann mach ich dich glücklich." erklärte ich ihr, da ich es wirklich für das klügste hielt, sie aus den Geschäften, die wir führten rauszuhalten.

Für ihre eigene Sicherheit.

"Du willst mich glücklich machen?" fragte sie leise und ihre Wangen wurden rot, bevor ich leicht nickte und sie schwach lächelte. Sie legte ihre Lippen sanft auf meine und nur für eine Sekunde, bevr sie sich von mir löste.

"Dann halte mich nicht raus aus allem. Ich muss damit leben, dass du kriminell bist, aber ich will nicht damit leben, dich nicht richtig zu kennen." erklärte sie mir leise und meinte es scheinbar ernst.

So sah sie mich zumindest an.

"Nicht heute Nera." sprach ich leise aus, da ich nicht mal wusste, was genau ich ihr sagen wollte. Sie nickte leicht, bevor ich meine Lippen auf ihre wieder drückte und sie den Kuss erwiderte.

Sie war eine unfassbar leidenschaftliche Küsserin und nahm mir den Verstand damit.



ELIANWo Geschichten leben. Entdecke jetzt