26. Kapitel

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Er wurde immer schneller, doch sein Auto war im Gegensatz zu meinem, nichts. Ich öffnete das Handschuhfach und zog meine Waffe raus. Ich fuhr neben ihm und zielte direkt auf ihn. Keiner nahm mir mein Mädchen weg! ...Mike? Schaute mich nur geschockt an und wurde langsamer. Ich deutete ihn darauf hin, das er anhalten sollte. Was er auch zu seinem Glück tat.  'Und schon fast habe ich gedacht Henry wäre der Entführer...'
Ich hielt neben ihm an und stieg aus. Sofort zog ich ihn aus dem Auto und schlug ihm, bevor er überhaupt reagieren konnte, ins Gesicht. „Dachtest du du kommst so einfach davon? Hm?!", fragte ich und schlug immer wieder auf diesen bastard ein.

"Hör auf James!", schrie Chloe und zerrte an meinem Arm. „Er wollte mir nur helfen!"

Ich schubste sie weg und setzte mich auf ihn. „Bleib weg!", knurrte ich sie an und schlug solange auf Mike ein, bis er sich nicht mehr rührte. Sein Gesicht war voller Blut, schon fast kaum zu erkennen. Selbst schuld! Das hatte er verdient!... Ich stand schwer atmend auf und drehte mich zu ihr. Sie hielt sich die Blutende Wunde am Kopf fest und schaute mich mit einem Blick an, den ich nicht wirklich deuten konnte. Hatte ich sie verletzt? 'Verdammt'.
Ich holte mein Handy aus der Tasche und wählte Henrys Nummer. "Hey... Ich bin es nochmal...", sagte ich angespannt. "Die Straße runter hab ich einen Kerl aufgegabelt... Erste Tankstelle... Ich glaube er ist tot. Kannst du dich schnell darum kümmern?... Danke", sagte ich leise und legte auf. Das die Situation so eskalierte, wollte ich nicht.
Ich atmete tief ein und lief zu ihr rüber. „Zeig mal...", sagte ich und wollte ihr Gesicht berühren, doch sie wich zurück. "Fass mich nicht an", sagte sie kalt und schaute weg.

Er starrte mich eine Zeit lang an. Dann stand er auf und öffnete wortlos die Beifahrertür. Ich lief ebenso nichts sagend hin und setze mich rein...

Die ganze Fahrt über, hatte keiner von uns was gesagt. Auch zuhause, mieden wir uns. Ich nahm ein Handtuch und setzte mich auf den Boden im Badezimmer. Vorsichtig drückte ich es auf meine Stirn und lehnte mich erschöpft zurück. 'Er hat ihn einfach getötet... Er hat es einfach vor mir getan... Schon wieder'. Mikes Reaktion war falsch gewesen, aber dafür hatte er doch nicht den tot verdient, oder? Der arme hatte keine Ahnung gehabt, mit wem er sich überhaupt angelegt hatte.

Ich hörte Schritte, die in meine Richtung kamen. 'Bitte nicht James! Bitte nicht James!' Vor der Badezimmer Tür blieb er stehen und klopfte an. "...Honey?" Ich hatte gerade wirklich keine Lust mit ihm zu reden, also blieb ich still. Er drückte den Türhenkel runter, doch es war angeschlossen. "Hör mir zu. Es tut mir leid... Mach bitte die Tür auf. Nur das ich kurz die Wunde anschaue... Danach kannst du sie wieder schließen, okay?" 'Verschwinde doch einfach!', dachte ich wütend und schloss meine Augen. Ich hörte ihn leise seufzen. "Muss ich sie aufmachen? Rede mit mir, geht es dir gut?!"

Wollte er mich verarschen? "Es geht mir verdammt nochmal gut! Lass mich in Ruhe, oder ich springe aus dem Fenster!" Ich wollt nicht wirklich aus dem Fenster springen, das sagte ich nur so, in der Hoffnung das er mich endlich in Ruhe ließ!

"Du wirst ganz bestimmt nicht aus dem Fenster springen! Du wirst mir jetzt diese scheiss Tür öffnen!", schrie er wütend. Ich stand auf und schob den kleinen Schrank vor die Tür. "Was machst du da?!", fragte er.

"Dafür sorgen, das du hier nicht reinkommst!", sagte ich und setzte mich wieder auf den Boden. Ich zog die Luft scharf ein, als ich mir das Handtuch wieder drauf hielt. 'Arschloch! Das hast du mir angetan!'

Er hämmerte mehrmals gegen die Tür. "Spinnst du! Mach jetzt auf, oder ich komme rein!"

"Versuchs doch!", rief ich wütend.

"Ist das dein scheiss ernst, Honey!" Er trat mehrmals gegen die Tür. Sie knackte nur leicht, hielt aber stand. "Fuck!", rief er und dann wurde es auf einmal ganz still. Ich schaute verwirrt  hoch. 'Na, hat sich der trottel schon wehgetan?' Ich musste mir keine Sorgen um ihn machen, was er nach kurzer Zeit auch bestätigte. "Irgendwann musst du rauskommen", sagte er knapp und dann hörte ich wie er sich entfernte. „Darauf kannst du lange warten, Arschloch", sagte ich knapp und schloss meine Augen...

Ich lief hin und her. Sie war jetzt seit drei Stunden da drinnen und kam nicht raus! Ich war wütend und machte mir große Sorgen. Mehrfach hatte ich probiert sie zu überreden rauszukommen, doch jedes mal hatte sie abgelehnt oder gar nicht geantwortet. Ich war mit den Nerven am Ende und setzte mich aufs Bett. "Wenn du nicht bald rauskommst, drehe ich durch..." Sie sagte nichts dazu. "...Er wollte dich entführen!"

Ich legte mich auf den Boden und zog meine Beine an. "Verschwinde einfach", flüsterte ich leise...

Ein lautes klopfen weckte mich auf. "Chloe!", sagte er wütend.

StäIch setzte mich auf und lehnte mich an die Wand "was willst du schon wieder?"

"Mach jetzt endlich die Tür auf! Ich mach mir verdammt nochmal sorgen um dich!" Rief er wütend. Ich lachte nur. "Ach, das findest du also witzig? Nur mal so, du bist seid fast sieben Stunden da drinnen!"

"Du bist krank James. Du hast kein Herz, du bist einfach nur ein Monster. Ich hab wirklich gedacht, ich kann dich ändern, aber du bist nicht mehr zu retten" sagte ich leise.

Er schlug einmal gegen die Tür "wieso sagst du das jetzt?! Willst du dir etwas antun?!"

Ich lachte "ich hab immer noch den gleichen Willen wie am Anfang und wenn ich es hier einmal raus schaffe, gehe ich für immer".

Ich hörte wie er sich entfernte. Ich lehnte meinen Kopf zurück und wartete. Ich wartete darauf, das er wieder zurück kam. Was er in einpaar Minuten auch tat. Ein lauter Knall gegen die Tür, ließ mich zusammen zucken. Es ertönte immer wieder und ich konnte nicht mehr, wie einfach auf die Tür zu starren. Er öffnete die Tür in die Gegenrichtung und kletterte über die Kommode. Ich rutschte weg, als er mit geballten Fäusten auf mich zu kam. "Geh weg! Fass mich nicht an!" Schrie ich und schlug seine Hand weg.

Er packte meine Handgelenke "ich will nur sehen, ob es dir gut geht!" Knurrte er.

Ich währte mich "es geht mir gut! Und jetzt verschwinde!" Er zog mich hoch und drückte mich an die Wand "nein!" Schrie ich und schüttelte meinen Kopf.

"Verdammt nochmal Honey! Halt endlich deine Klappe!" Knurrte ich. Sie drehte völlig durch, als ich sie anfasste. 'Das bringt nichts' Ich packte sie an der Hüfte und hob sie hoch. Während ich sie ins Zimmer schleifte, fluchte und kratzte sie mich immer wieder. Ich warf sie aufs Bett und zog Handschellen aus meinem Schrank raus. Sie versuchte weg zu rennen, doch ich packte sie erneute und setzte mich auf sie. Ich kettete sie ans Bett fest "du bist das aller letzte!" zischte sie. Ich stand auf und holte Klebeband "ich weiß nicht, wie ich mich überhaupt..."

"Halt die klappte" sagte ich genervt und klebte ihr ein Stück auf den Mund. Ich holte Verbandszeug und einen nassen Lappen. Ich setzte mich wieder auf sie und wischte ihr langsam, das Blut aus dem Gesicht. Endlich war es mal wieder ruhig, das einzigste was sie machte konnte, war mich böse anzuschauen und das tat sie auch die ganze Zeit über. "Weißt du Honey, du sagst zu mir ich kann mich nicht ändern und das finde ich ganz und garnicht witzig. Denn ich habe mich von Grund auf für dich geändert und ich weiß nicht wie oft ich das noch sagen soll". Ich schaute mir die Wunde genauer an "muss nicht genäht werden" sagte ich und wischte ihr weiter das Blut vom Gesicht. "Du nennst mich jedes mal ein Monster! Aber..." ich hielt inne "du musst dich wieder einkriegen Chloe. Ich lasse es nicht zu, das sie uns alles wieder kaputt macht". Ich holte ein pflastert raus und klebte es ihr an die Stirn "so schlimm war das doch jetzt nicht, oder?" Ich ging von ihr runter und öffnete die Handschellen "falls du willst, helfe ich dir beim Haare waschen" sagte ich. Sie schüttelte ihren Kopf. Ich nickte und lief raus. Meine Hände waren zu Fäusten geballt. Innerlich kochte ich vor Wut, zum Glück konnte ich es vor ihr verbergen, aber ich musste mich irgendwie abregen. Ich war kurz vorm explodieren...

H-B Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt