Sieben.

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**** Wie eigentlich bereits in der Gewalteinstufung beschrieben, enthält diese Fanfiction brutale Szenen. Also falls ihr das nicht abkönnt, brecht bitte spätestens jetzt ab****


Auch bei unserem nächsten Treffen gab es nur uns zwei. Die Beamten waren von meinen Methoden immer noch nicht überzeugt. Ich dafür umso mehr.

"Wie haben Sie geschlafen, Herr Tj...Thaddeus?" Natürlich sind mir seine Augenringe aufgefallen, nur war ich mir nicht mehr sicher ob sie schon immer da waren.

"So wie immer", seine Stimme klang genauso gleichgültig, wie sein Gesichtsausdruck aussah. Er baute eine Mauer um sich herum auf. Er wollte keine Gefühle zu lassen. Und ich musste das Arschloch sein, dass sie wieder einriss.

"Gut. Also, gibt es etwas, dass sie unbedingt loswerden wollen?"

Er schüttelte den Kopf. "Das gibt es nicht. Was wollen Sie denn wissen, Evelyn?"

Wieder zuckte ich leicht zusammen, als er mich beim Vornamen nannte, lies mir aber nichts weiter anmerken.

"Okay, wenn dem so ist, reden wir doch über Ihren...Mord."

"Wo soll ich anfangen?" Immer noch die Gleichgültigkeit in der Stimme. Dafür klang sie jetzt um einiges leiser.

"Am besten ganz vorne. Wie haben Sie den Mörder ihres Vaters gefunden?"

Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Vermutlich hat es so abstrus auf mich gewirkt, weil es in dieser Situation unpassender nicht hätte sein können. Ich weiß es nicht.

"Das müssten Sie doch eigentlich wissen, Evelyn. Ich habe gar nichts getan. Die Polizei hat ihn gefunden."

Bin ich bei meinen Recherchen wirklich so schlampig gewesen? Ich hatte ja nicht einmal die Sache über seinen Vater gewusst.

"Hatte...hatte der Täter irgendein Motiv?"

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und versuchte die Arme hinter dem Kopf zu verschränken. Die Handschellen hinderten ihn daran, also lies er es schlussendlich doch bleiben.

"Mein Vater war abhängig. Drogenabhängig. Ich hab' das nicht gewusst, sonst hätte ich etwas unternommen. Das sollten Sie mir glauben. Denn er war nicht nach dem...Normalen Stoff süchtig. Nein. Nach den harten Sachen. Die Sachen, die man nur über die Drogenmafia bekommt. Er geriet in Geldprobleme. Erzählte nichts. Ich nehme an, sie wissen besser als ich, was mit Kunden der Mafia passiert, die ihre Schulden nicht begleichen."

Ich nickte. Natürlich wusste ich das. Ich hatte schon oft Gespräche mit eben diesen Menschen.

"Und wie..?" Ich brauchte nicht weiter zu reden. Er verstand.

"Es war fast zu einfach. Wenn man bedenkt, dass das mein erster Einbruch gewesen ist. Die Axt hatte ich im Schuppen meines Vaters gefunden. Der Mann war vorgeladen zur Gerichtsverhandlung. Mir war klar, dass er nicht erscheinen würde. Also fuhr ich am späten Abend los. Die Adresse hatte ich merkwüdigerweise im Telefonbuch präsentiert bekommen. Ich bin durch den Hintergarten. Die Terassentür lies sich fast viel zu einfach aufbrechen. Zuerst lief ich ein wenig ziellos umher. Das Haus war riesig. Dann fand ich eine Tür, auf der mit pinken Buchstaben 'Tamara & Lisa'  stand. Ich rannte in das Zimmer, packte die Mädchen am Kragen. Sie waren vielleicht sieben...acht...nicht älter. Beide haben sie geschrien, wussten nicht wie ihnen geschieht. Ich stürmte in diverse Türen, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Das Schlafzimmer dieses Bastards. Seine Frau war sofort hellwach, kauerte sich aber nur ans Bettende und rief die Namen ihrer Mädchen. Er wollte aufstehen. Ich brüllte ihn an, er habe sitzen zu bleiben, er wolle doch nicht, dass seinen kostbaren Töchtern etwas zustoße. Dann stieß ich das eine Kind zu ihrer Mutter, das Andere behielt ich bei mir. Ich nahm die Axt von meinem Rücken und schlug ihr den Kopf ein. Solange bis ich meine Wut wieder im Zaum hatte. Dann lies ich sie leblos zu Boden fallen und schnappte mir ihre Zwillingsschwester. Er schaute mich nur an. Vermutlich dachte er es wäre ein Alptraum oder so. Seine Frau war bereits in Ohnmacht gefallen. Das andere Mädchen wimmerte. Ich rammte ihr die Axt in den Bauch. Sie schrie nicht mal auf. Das einzige Geräusch war das Blut, das spritzte. Und natürlich der Aufschrei ihres Vaters. Der Frau schnitt ich einmal sauber durch die Kehle. Die gurgelnden Geräusche begleiteten mich zu dem mann, der meinen Vater umgebracht hatte. Da kam die Wut wieder. Und ich schlug zu, so wie ich es bei seiner ersten Tochter getan hatte. Knochen splitterten, Blut spritzte, Schmerzensschreie verstummten."

Er sah mich an. Obwohl ich mir da gar nicht so sicher war. Auf seinem Gesicht lag kein Ausdruck. Nicht einmal mehr die Gleichgültigkeit von vorhin lies sich erkennnen. Als ich wieder sprach, klang meine Stimme rau und belegt.

"Haben...Haben Sie dabei irgendetwas gefühlt? Also als Sie die Mädchen..."

"Nichts. Nichts außer purem Hass."


~~~

Whoah das Kapitel ist lang :D
Aber ich brauchte Platz für meine geistigen Ergüsse.
Das ist wahrscheinlich nicht jedermanns Geschmack, aber ich hoffe trotzdem, dass es einigen gefällt.
Feedback und Votes sind gerne gesehen :3

Machts gut!
Lali

The Psychopath || Taddl||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt