Achtzehn.

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"Du willst was?", schrie Tom die Wohnung zusammen.

"Ich hab's dir jetzt schon dreimal erklärt und werde es sicher nicht noch einmal tun!"

"Ich bitte dich, Eve! Was soll das? Das ist gar nicht mehr deine Angelegenheit, für die du mich da gerade versetzt!"

Er war offensichtlich außer sich. Im Nachhinein irgendwo doch verständlich.

"Trotzdem ist es mir wichtig. Die Frau am Telefon klang echt verzweifelt -"

"-Ohhh Evelyn ich glaube nicht, dass du das ganze wegen der Frau am Telefon machst, die gerade deine Hilfe benötigt!", unterbrach er mich.

Ich schnappte empört nach Luft.

"Was willst du mir hier eigentlich gerade unterstellen, Tom?"

Er lachte sarkastisch. Ich hasste das.

"Ich weiß nicht. Vielleicht, dass du auf deinen Psychopathen Mörder stehst!"

Wieder empörte Schnappatmung auf meiner Seite.

"Du hast kein Recht, mir sowas zu unterstellen! Und jetzt verschwinde", zischte ich ihn an.

"Ich soll was?"

Offenbar hielt er das für einen Scherz. Das war es nicht.

"Du hast mich schon verstanden. Wenn ich angeblich so auf Tjarks stehe, dann hält mich doch nichts mehr an dir!", meinte ich aufgebracht und hielt ihm die Tür zum Treppenhaus auf.

"Das ist jetzt doch nicht dein Ernst Eve! Du kannst mich doch nicht aus unserer gemeinsamen Wohnung werfen!"

"Und wie ich das kann! Die Wohnung bezahle ich nämlich. Und jetzt verschwinde bevor ich die Polizei rufe!", schrie ich ihn an, drückte ihm seine Tasche in die Hand und schmiss die Tür zu. 

Ob er jetzt im Treppenhaus übernachten würde oder sich ein Hotelzimmer nahm, war mir in diesem Moment herzlich egal.


Als ich an diesem Abend im Bett lag, dachte ich das erste Mal so wirklich über meine Beziehung zu Thaddeus Tjarks nach. Insofern es so etwas zwischen uns gab. Was ich natürlich, auch mir gegenüber, komplett abstritt. Aber so langsam kamen die Zweifel über die Motive meines Handelns. Hatte ich wirklich nur aus reiner Menschenliebe vor Gericht gelogen? Aus Gutherzigkeit? Tut man sowas als Psychologin? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber über Moralvorstellungen sollte ich, zumindest in diesem Falle, nicht nachdenken. Ich selbst, hatte mein Handeln damit erklärt, dass ich diesen Menschen loswerden wollte. Ich wollte ihn nicht mehr in meinem näheren Umfeld haben. Und vielleicht ist das auch so gewesen. Thaddeus hatte mich vom ersten Moment an gleichermaßen fasziniert und verwirrt. Obwohl ich dazu sagen sollte, dass ich die meisten Psychopathen, mit denen ich zusammenarbeite, faszinierend fand. Nur die Verwirrung war ein ganz neuer Aspekt für mich. Und er verwirrte mich auf so vielen Ebenen. Und er hinterließ einen bleibenden Eindruck. Sogar soweit, dass ich nachts von ihm träumte. Und das hatte, meiner Meinung nach, schon etwas zu bedeuten. Aber wenn ich ihn wirklich hätte loswerden wollen, wieso hatte ich dann der Dame zugesagt, als sie mich gebeten hatte Thaddeus Tjarks wiederzusehen? Ich hätte sagen könne, dass ich beschäftigt sei, dass es genügend andere fähige Psychologen gibt. Dass ich nicht die Lösung für ihr Problem sein konnte. Doch ich hatte zugesagt. Und das sagte einiges über mich aus.

Ich kam zu keinem wirklichen Ergebnis in dieser Nacht. Ich lag noch ewig wach und starrte durch die Dunkelheit die Decke an. Viel zu spät schlief ich ein und viel zu früh klingelte mein Wecker, der mich daran erinnerte, dass ich ihn heute wiedersehen würde. Auch das viel zu früh.


~~~

Sorry das so lange nichts kam ._.

Ich hab jetzt erstmal Ferien, was heißt, dass ich auch nicht regelmäßig updaten werde. Je nach dem wie ich zu hause bin.

Feedback ist gerne gesehen <3

Machts gut!
Lali

The Psychopath || Taddl||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt