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Caelum ist kalt, dennoch
bewegt er sich nicht fort,
er mag diesen Ort unter der
Brücke, er mag die Lücke, die
fehlende Holzlatte dieser Parkbank,
auf der er sitzt, denn sie war schon
immer da und das, was schon
immer da war, sollte auch immer
so da sein, denkt er.

Caelum raucht nicht nur, er kifft,
zieht grünes Gras durch graue
Lungen, er fühlt sich nicht
gezwungen dies zu tun, jedoch
bringt es seinen Geist dazu sich
ein wenig auszuruhen, nachts
kann er nicht schlafen, nachts
liegt er wach, denn sein Kopf
macht lauter Krach.

Caelum knöpft Knöpfe seiner
Jeansjacke zu und hofft das reicht,
um warm zu werden, Caelum
betrachtet Ameisen im Neonlicht,
die als Herden an ihm vorüberziehen,
er denkt an die Menschen, wie sie
fliehen vor dem Lauf der Zeit, als
Herde rennen sie in unbestimmt
bestimmte Richtungen, dabei begehen
sie Vernichtungen, die sie als Verpflichtungen betrachten,
um sich selbst nicht zu verachten.

Caelum verachtet sie, verachtet die
Welt, sieht sich selbst als einsamer
Held in dieser dunklen Nacht, sieht
sich als Tiger, der über den Lauf der
Ameisen wacht.

Die, die durch die Straßen ziehen Where stories live. Discover now