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Lyra will diese Nacht nutzen, sie
will wild sein, frei sein, für eine
Nacht, will leben für sich und auch
für Stella, Lyra läuft los, sie rennt,
wird immer schneller.

Lyra schaltet ihren Kopf auf Durchzug,
fühlt sich wohl in diesem Höhenflug,
Lyra ist jetzt ganz lebendig, sie kriegt
vom Leben nicht genug, ein nächtlicher
Zug zieht an ihr vorbei, graue Bauten  werden zu tristem Einheitsbrei, von
dieser nächtlichen Raserei kriegt Lyra
nicht genug.

Lyra will schnell sein, so schnell
wie der Zug, im nächtlichen
Straßenschein will wie selbst der Zug
sein, Lyra streckt ihre Arme zum
Himmel empor, sie ist jetzt ganz Zug,
in diesem Höhenflug rennt Lyra mit Lichtgeschwindigkeit bis ans
Ende der Unendlichkeit.

Lyra fühlt sich befreit und denkt, dass
es darauf im Leben ankommen sollte,
dass Freiheit etwas Einzigartiges und
Wunderbares ist, etwas, dessen
Bedeutsamkeit man viel zu schnell
vergisst.

Sie denkt an Menschen, die schon als
Kind gefangen sind, Menschen, die nie
frei sein durften und Menschen, welche
die Freiheit spürten und kurz darauf ein Leben in Knechtschaft führten, Lyra will, dass alle Menschen frei sind, sie will eine Welt ohne Unterdrückung, ohne Kriege, ohne Lügen und Gewalt.

Lyra will Siege durch Worte, will Liebe
statt Hass, Lyra ist eine Träumerin, sie blickt zum Himmelszelt empor und will
die Welt umarmen, will die Menschen,
die sie hasst lieben, will alles und jeden
vor Leid beschützen, will den Frieden
mit ihren Händen stützen und die Welt
zum Besseren wenden, ganz ohne
Grauen und Negativität, Lyra guckt
auf ihre Armbanduhr, 02:00 Uhr, es
ist noch nicht zu spät.

Vielleicht ist Lyra naiv, vielleicht geht
noch viele Jahrzehnte vieles schief auf dieser Welt, doch Lyra ist eine
Träumerin und blickt wie alle Menschen
in dasselbe Himmelszelt, Lyra denkt an
all die Menschen und rennt weiter, sie
will heiter sein, für alle, die es verlernt
haben, für alle, die es nie sein konnten.

Lyra will ein Licht sein, sie will im nächtlichen Schein der Neonlichter umherspringen und zusammen mit
John Lennon singen:
„Imagine all the people
Livin' life in peace
You
You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope someday you'll join us
And the world will be as one".

Die, die durch die Straßen ziehen Where stories live. Discover now