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Das unsichtbare Gewebe der Nacht
macht diese abgewetzte Parkbank,
auf der die drei sitzen, zu einem Altar
der Freiheit, zu dritt als Einheit fühlen
sie sich befreit, Worte können ihr
Verlangen nach Leben nicht gut genug wiedergeben, deshalb beleben die drei
die stille Nacht mit ihrem Geschrei,
dass wie ein Echo besagte beseelt.

Es fehlt ihnen an Nichts, keine Fesseln,
keine Konventionen, nur die drei und unendlich viele Sterne, die über ihnen
auf dem nächtlichen Himmelszelt
thronen, sie verschmelzen mit der
Welt, es ist die Leidenschaft, die sie zusammenhält.

‚Was ist Leidenschaft?', fragt sich Lyra
und denkt an Patanjali, einen indischen
Gelehrten und Denkanführer, der einst sagte: „Wenn wir unser Leben mit Leidenschaft leben, kämpfen wir mit unserem Herzen: Wir wagen zu hoffen
und zu träumen ohne ein Scheitern zu befürchten. Ein hohes Ziel beflügelt uns,
um eine Welt grenzenloser Möglichkeiten
zu umarmen. Versteckte Talente und Fähigkeiten erwachen im Angesicht der Herausforderung und Begeisterung. Und wir erkennen uns selbst als Menschen größer und stärker als wir uns jemals erträumt hätten zu sein".

Lyra denkt an die Worte Pantanjalis
und lässt sie auf sich wirken, während
sich der kalte Luftzug der Nacht auf
ihren Wangen breitmacht, mit Bedacht
betrachtet sie die Gesichter von Orion
und Caelum, alle drei haben sie mit
dem Schreien aufgehört, alle drei sind
sie Beispiele für Lebendigkeit, für Leidenschaft und Tatendrang, ganz
ohne Zwang und Furcht streben sie zum
Leben hin, für Lyra ergibt das alles Sinn.

Sie spürt die Wärme in sich drin, ein
Funke, der zu Feuer wird, Energie, die
sie über Hindernisse hinweg führt,
Lyra, berührt von diesem Gefühl, steht
nun auf der Bank, sie hebt die Arme
und springt ganz weit, wie ein Vogel,
Lyra fühlt sich befreit.

„Lasst uns rennen und etwas tun! Ich
muss mich bewegen, muss meinen Geist
und Körper mit immer neuen Eindrücken
pflegen, muss jetzt etwas tun, kann nicht
mehr auf dieser Bank sitzen und ruhn'!",
ruft Lyra Orion und Caelum zu.

Die zwei verlassen nun ebenfalls ihre
hölzerne Insel und tauchen ein in das
nächtliche Meer, nach Abenteuern
sehnen sich die Drei so sehr.

Die, die durch die Straßen ziehen Where stories live. Discover now