T w e n t y s e v e n • V i n g t - s e p t

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Ich hatte mich sehr erschrocken und versuchte mit meinen Händen meinen Körper zu verstecken. Das ging eindeutig zu weit. Er hatte überhaupt nicht das Recht, mich so zu sehen. Ich setzte mich sofort auf den Boden und hielt meine Hände schützend am Kopf. „Geh sofort weg, Emir!", schrie ich panisch. Seine Hände legten sich auf meine Knie. „Zara, ich bin Malik.", hörte ich Maliks Stimme. Wie? Ich nahm meine Hände runter und sah tatsächlich Malik vor mir, der vom Wasser ebenfalls nass geworden war. Ich hatte es mir nur eingebildet. Es war nur eine Einbildung! Erleichtert fiel ich ihm um den Hals, doch löste mich schnell, als ich merkte, was ich da tat. Malik hatte keine Kleidung an und stand auf. Mir war diese Situation extrem unangenehm, deshalb waren meine Blicke auf dem Boden gerichtet. Er half mir beim Aufstehen und schaute mich an. Ich konnte nicht lange den Blick halten und schaute wieder nach unten. Jedoch schloss ich sofort die Augen. Mit seiner Hand hob er meinen Kinn an und ich öffnete leicht die Augen. „Wieso hast du mich Emir genannt?", fragte er. „Ich hab mir das bloß eingebildet. Ich dachte er wäre hier.", antwortete ich ihm. „Hast du Angst vor ihm?", fragte er weiter. Ich überlegte. Hatte ich Angst vor ihm? Nein. Er war nur heute sehr aufdringlich. Ich hatte eher Angst, dass Malik uns zusammen sah. Ich brachte nur ein kurzes „Nein." raus. Somit war seine Frage beantwortet.
Heute hatte Malik in der Dusche sein Vergnügen und wie besprochen ließ ich es einfach zu. Die Schmerzen waren nicht mehr so doll wie am Anfang, aber ein tolles Gefühl war es auch nicht.
Nach dem Duschen machten wir uns bettfertig und legten uns hin.
„Ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass nächste Woche das wichtige Meeting hier zu Hause stattfindet.", erinnerte mich Malik. Ach, da war ja noch was. Was das wohl für ein Meeting war...? Ich nickte bloß.
Völlig erschöpft legte ich mein Handy beiseite und kuschelte mich in meine Decke ein, bis ich einschlief.

Eine Woche später ...

Die Woche war schnell vergangen und ich hatte die meiste Zeit zu Hause gelernt, denn morgen stand meine mündliche Prüfung statt. Heute stand das Meeting von Malik an. Im Haus war viel los. Es waren mehrere Hausdiener da, die alles sauber gemacht hatten und schon früh angefangen hatten zu kochen. Malik war gestern mit mir ein Kleid kaufen. Es war ein langärmliges, enges Kleid in schwarz, welches rückenfrei war. Er hatte mehrmals erwähnt, dass das Meeting wichtig sei. Es ging um eine sehr hohe Summe. Und die Verhandlungspartner waren wohl sehr bekannt und angesehen in diesem Geschäft und deshalb wollte Malik sich von seiner besten Seite präsentieren. Malik war total gestresst und angespannt. In wenigen Stunden war es schon soweit. Im Schlafzimmer saß ich an meinem Schminktisch und machte mich fertig. Meine Lippen hatte ich rot geschminkt. Genauso hatte ich mir auch die Nägel rot lackiert. Danach ging ich ins Ankleidezimmer und Malik half mir beim Zumachen des Kleides. Ich schaute in den Spiegel und fühlte mich unwohl durch die Blicke von Malik. Das Kleid war wirklich sehr schön. „Ich muss mich echt beherrschen.", raunte er von hinten in mein Ohr und küsste anschließend meine Schulter. Seine Hände wanderten meinen Rücken runter. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücke. Die Tatsache, dass ich in seinen Augen einfach nur ein Objekt war, was er benutzen konnte, wann er wollte, machte mich traurig. Wir werden niemals ein richtiges Ehepaar sein. Wie denn auch? Weder ich liebte ihn, noch liebte er mich. Ich seufzte und zog mir meinen Schmuck an. Malik und ich liefen beide ins Wohnzimmer. Soweit war alles fertig. Ohne dass es klingelte, öffnete Malik die Tür. Eine junge schwarzhaarige Frau kam ins Wohnzimmer. Sie war wirklich sehr freizügig gekleidet und stark geschminkt. Ich fand sie nicht wirklich hübsch. Sie kam auf mich zu und streckte ihre Hand aus. Natürlich gab ich ihr auch meine Hand und lächelte sie an. „Ich bin Lisa.", stellte sie sich mit einem Akzent vor. „Zara.", gab ich kurz von mir. „Lisa arbeitet im Puff und ist die bekannteste und beste Schaustellerin.", erklärte mir Malik. Verwirrt schaute ich ihn an. Was machte sie wohl hier? „Wir werden sie für das Meeting brauchen.", sagte er, um meine Verwunderung aufzuklären.

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Where stories live. Discover now