E i g h t e e n • D i x - H u i t

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Schnell stand ich auf und setzte mich auf Maliks Stuhl. „Ja?", kam es schweratmend von mir. Ich schaute zu Burak, welcher versuchte sich sein Lachen zu verkneifen. Die Tür ging auf und Yasemin trat ein. Gott, Yasemin!
„Möchten Sie Tee haben?", fragte sie. „Nein, Dankeschön." Daraufhin ging sie wieder. Vielleicht wollte das Schicksal nicht, dass wir uns küssten. Irgendwie war ich erleichtert. Burak konnte sich nicht mehr zurückhalten und fing an lauthals zu lachen. Ich fand das eben nicht lustig. Ok, vielleicht ein bisschen. Aber das hätte echt in die Hose gehen können. Malik hätte nicht mal geklopft, sondern wäre einfach reingeplatzt.

Mit verschränkenden Armen tat ich so, als wäre ich sauer. Burak kam auf mich zu, gab mir einen Kuss auf die Wange und sagte lachend: „Ach, mach dir nichts draus. Wir können es ja immer wieder versuchen. Hör auf sauer zu sein. Das war doch wirklich bisschen lustig." Ich verzog keine Miene und schaute aus dem Fenster. Burak versuchte mich mit allen Mitteln zum Lachen zu bringen, was er dann auch geschafft hatte. Nachdem wir gelacht hatten, fiel mir ein, dass Malik jederzeit wieder kommen könnte. „Burak, du musst jetzt gehen.", kam es plötzlich von mir. „Was?" „Ja, bitte geh. Malik könnte jederzeit nach Hause kommen." Er stand lustlos auf und lief zur Tür. Doch bevor wir das Arbeitszimmer verließen, umarmte ich ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Dann verabschiedete ich mich von ihm an der Haustür. Bis sein Auto nicht mehr zu sehen war, schaute ich ihm nach. Maliks Auto fuhr auf die Auffahrt rauf, wobei ich mich erschrak, da ich nicht mit ihm so schnell gerechnet hatte. Doch ich versuchte mich normal zu verhalten. Er lief auf die Haustür zu und war verwundert, als er mich dort stehen sah. Doch er ignorierte mich und lief an mir vorbei. Dabei rempelte er mich leicht an und ich verdrehte nur kopfschüttelnd die Augen. Es wurde relativ spät und ich entschied mich schlafen zu gehen. Im Ankleidezimmer zog ich mich gerade um, als auch Malik reinkam. Schnell machte ich mich fertig und lief ins Schlafzimmer, wo ich mich ins Bett legte. Bis Malik sich ebenfalls hinlegte, schaute ich meine Nachrichten auf dem Handy an. Eine Anzeige bekam meine volle Aufmerksamkeit. Es ging um einen Aushilfsjob im Schuhladen. Tatsächlich brauchte ich gerade Geld. Ungerne wollte ich Malik nach Geld fragen. Zum Glück hatte ich noch viel Geld auf meinem Konto, aber das würde ja nicht für immer reichen. Die Bewerbung erfolgte online, also füllte ich schnell die Formulare digital aus und hoffte, dass ich den Job bekam. Nun kam auch Malik ins Bett, worauf ich mein Handy ausschaltete und die Augen schloss.

Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil Malik komische Geräusche von sich gab. Ich schaltete mein Nachtlicht an und konnte dann im schwachen Licht sehen, dass Malik total verschwitzt war und sich unruhig hin und her wälzte. Er hatte wahrscheinlich einen Albtraum. Tatsächlich überlegte ich, ihn einfach weiter schlafen zu lassen. Sollte er doch sterben. Aber irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen. Langsam rüttelte ich an ihn, doch sein Atmen wurde immer schwerer. Nun rüttelte ich fester an ihn, bis er aufwachte und sich an mich klammerte. Ich legte meine Arme um ihn, bis er sich beruhigte. „Alles ok?", fragte ich nach. „Ja. Nur ein beschissener Albtraum." Mich interessierte es brennend, was er wohl geträumt hatte. Also fragte ich ihn auch. „Habe geträumt, dass du Selbstmord begehen wolltest." „Nie im Leben würde ich sowas machen!", rief ich geschockt. „Das ist mir klar. Egal. Lass schlafen.", kam es von ihm. Er blieb in meinen Armen liegen und schlief auch schon schnell ein. Sorgte er sich so sehr um mich, dass er schon beim Träumen schwitzte und Panik bekam? Niemals würde er in meinen Armen schlafen... Verwundert schlief ich dann auch wieder ein.

„Was hast du gemacht? Du hast doch gesunde Augen!" Maliks Geschrei weckte mich auf. Sofort lief ich die Treppen runter, um zu sehen, was passiert war. „Was schreist du so rum?", fragte ich ihn ruhig. „Dieses dumme, unfähige Weib hat unsere teure Vase fallen lassen!", rief er. Yasemin stand ängstlich, mit dem Blick nach unten vor Malik und knetete nervös ihre Finger. „Das hätte doch jedem passieren können. Hör auf sie anzuschreien! Die Arme.", sagte ich. Ich schob Malik zur Seite und nahm Yasemin in die Arme. „Du hast doch keine Ahnung, wie schwer es war, diese Vase zu besorgen!", schrie er nun uns beide an. „Es tut mir Leid, Herr Demir.", kam es leise von Yasemin. „Sei leise! Du bist gefeuert!" Malik drehte total durch. Ich wollte was sagen, doch Maliks Blick verriet mir, jetzt besser leise zu sein. Yasemin nahm ihre Sachen und ging. Ich verabschiedete mich von ihr und bedankte mich, dass sie in der kurzen Zeit zur Hilfe da war.

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Where stories live. Discover now