T h i r t y o n e • T r e n t e - et - un

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Maliks P.O.V.

Ich befand mich auf dem Weg nach Hause. Heute hatte ich ein wichtiges Meeting mit einem Partner. Irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl. Als ob etwas passiert war. Aus diesem Grund fuhr ich auch schon schneller. Als ich dann endlich zu Hause ankam, war Zaras Auto da. Sie war also zu Hause. Ich schloss die Haustür auf und mein Blick fiel direkt auf den Boden. Auf dem Boden im Flur lagen Scherben von der Vase, die sonst immer auf der Kommode stand. Einige Jacken waren runtergefallen. „Zara?", rief ich nach ihr. Keine Antwort. „Zara!", rief ich noch lauter. Immer noch keine Antwort. Im Wohnzimmer sah ich auf dem Esstisch ein angebissenes belegtes Brot. Während ich nach oben zum Schlafzimmer lief, rief ich sie an. Dann ertönte das Klingeln von unten aus dem Gäste-WC. Schnell lief ich runter, aber sie war nicht da. Irgendwas war passiert. Nur was? Nun fiel mein Blick auf den kleinen Tisch unter dem Waschbecken. Irgendwas lag noch neben ihrem Handy. Meine Augen weiteten sich. Es war einfach ein Schwangerschaftstest. Ich versuchte zu verstehen, was die zwei Linien bedeuteten und griff nach der Packung, die auf den Boden gefallen war. Zwei Striche gleich positiv. Ach du heilige Scheiße! Sie war schwanger! Ich seufzte laut und fuhr mir mit der Hand verzweifelt über die Stirn. Wo war sie denn nur? Vielleicht war sie zum Arzt gegangen? Nein, das konnte nicht sein. Ihr Auto war noch hier. Vielleicht hatte sie sich etwas angetan. Nein, nein, nein. Das konnte auch nicht sein. Sowas würde sie niemals tun.
Mir fielen die Überwachungskameras ein. Ich holte mein Laptop, welches in einem Safe verschlossen war, aus dem Schrank raus. Normalerweise schaute ich mir so gut wie nie die Aufnahmen an. Es diente nur dazu, falls mal ein Einbrecher einbrechen sollte oder Hausdiener irgendwas klauten. Als mein Laptop endlich hochgefahren war, schaute ich auf die Aufnahme. Langsam spulte ich Minute für Minute vor. Da! 12:36 Uhr: Emir war zu sehen. Er trug Zara auf dem Arm zu seinem Auto. Zara trug eine Augenbinde und lag total leblos in seinen Armen.
Dieser Hund! Dieser Bastard! Er erweckte in mir einen enormen Zorn, den ich so stark schon lange nicht mehr hatte. Er hatte meine Frau entführt!
Voller Wut schrie ich durch das ganze Haus und zog mir an den Haaren. Ich hatte ihr doch versprochen, sie zu beschützen! Ich hatte versagt. Was war ich für ein Mann, der seine Frau nicht beschützen konnte? Und dann war sie auch noch schwanger! Ich setzte mich wieder hin und schaute mir weiter die Aufnahmen an. Zara ging auf Toilette, um wahrscheinlich den Test zu machen. Nach wenigen Minuten kam sie raus, um die Tür zu öffnen. Emir stand vor der Tür. Als Zara die Tür zu machen wollte, drängte er sich ins Haus und schloss die Tür. Leider zeichneten die Aufnahmen keinen Ton auf. Ich merkte ihre Angst und Panik. Es war alles meine Schuld. Ich konnte sie einfach nicht beschützen. Er drückte sie gegen die Kommode und hielt sie fest. Zara versuchte nach der Vase zu greifen, um ihn damit zu schlagen, doch er war schlauer und griff nach der Vase. Sie zersprang anschließend auf dem Boden. Keine Minute später drückte er ihr ein Tuch aufs Gesicht, woraufhin sie bewusstlos wurde. Was für ein kranker, psychisch gestörter Bastard. Er legte sie auf den Boden und setzte sich auf sie drauf. Irgendwas sagte er zu ihr und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Das reichte! Ich hatte das Gefühl, dass meine Adern im ganzen Körper kurz vorm explodieren waren. Was dachte sich dieser Hund eigentlich?

Ich war wütend, aggressiv und traurig. Was konnte ich jetzt bloß tun? Ich rief meine Freunde an, um sie um Hilfe zu bitten. Dann kontaktierte ich ebenfalls aus der Firma meines Vaters einige Sicherheitsbeauftragte, die Zara auffinden sollten. Sofort lief ich zu meinem Auto und fuhr los. Wo genau ich sie finden konnte, war mir ein Rätsel. Am besten fuhr ich zu erst zu Emir nach Hause. Wobei ich mir sicher war, dass sie dort nicht waren. Als ich ankam, hämmerte ich mit voller Gewalt an seiner Tür. Es öffnete keiner. War klar. „Zara!", schrie ich laut und verzweifelt. Ich klingelte bei den Nachbarn und fragte, wo Emir sein könnte, doch keiner von ihnen konnte mir helfen.
Ich fuhr zu jeder Tankstelle, zu jedem Supermarkt und zu jedem Kaufhaus in der Stadt und zeigte den Menschen das Bild von Zara und auch ein Bild von Emir. Keiner hatte sie gesehen. Es waren Stunden vergangen und ich hatte die ganze Stadt nach ihnen abgesucht. Meine Freunde gaben mir Bescheid, dass sie ebenfalls keine Spur hatten und nichts gefunden hatten.
Ich saß im Auto auf einem Riesen Parkplatz. Im Hintergrund lief ganz leise das Radio. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir es 2 Uhr in der Nacht hatten. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. „Es tut mir so leid, Zara.", flüsterte ich. Mir war jede Frau egal, doch Zara war mir in den letzten Tagen so sehr ans Herz gewachsen. Außerdem war sie meine Ehefrau. Ja, ich liebte sie nicht, aber ich hatte dennoch eine gewisse Bindung zu ihr und ich war verpflichtet sie zu beschützen.
Meine Augen fühlten sich ganz schwer an. Der Tag war sehr lang und ich hatte die ganze Zeit nach Zara gesucht. Weder hatte ich heute was gegessen, noch hatte ich Appetit. Ich spürte, dass meine Augen zufielen und ich einschlief.

Ich wurde wach, als mein Handy klingelte. Meine Augen öffneten sich langsam, brauchten aber etwas Gewöhnung an das Tageslicht. Mein Handy hatte aufgehört klingeln. Wir hatten 07:23 Uhr. Mein Nacken und mein Rücken schmerzten sehr, da ich im Auto sitzend eingeschlafen war. Ich stieg aus dem Auto und streckte mich. Mein Handy klingelte wieder und diesmal ging ich ran. Es war einer der Sicherheitsbeauftragten. „Konntet ihr was herausfinden?", fragte ich sofort. „Wir konnten leider nichts finden. Es gibt überhaupt keine Spur. Das Kennzeichen seines Autos ist in keinem System zu finden. Wir sollten besser die Polizei einschalten.", erklärte der Herr am Telefon mir. Wieder stieg die Wut in mir auf und ich umklammerte fest mein Handy. „Was für ein Mist!", schrie ich. Ich legte auf und seufzte. Ach, Zara, ach. Mir fiel plötzlich der Schwangerschaftstest ein, welcher positiv war. Ausgerechnet in so einer Lage, hat dieser Hund sie entführt. Sie trug ein Kind in sich und ich hatte Angst, dass Emir ihr was antut. Ich hatte absolut keine Ahnung, zu was er fähig war. Nach langer Überlegung, beschloss ich dann doch zur Polizei zu fahren. Eigentlich zogen wir niemals die Polizei in unsere Streitigkeiten und ernsten Angelegenheiten rein, aber diesmal war es doch notwendig. Wir hatten alle unser Bestes gegeben, um Zara zu finden. Nun musste die Polizei uns unterstützen.

Die Straßen waren leer am frühen Sonntagmorgen. Als ich bei der Polizei ankam, saß ein Beamter hinter einer Glasscheibe in einem kleinen Raum. „Wie kann ich helfen?", fragte der Beamte. „Ich möchte eine Vermisstenanzeige aufgeben. Meine Frau wurde entführt.", beantworte ich seine Frage. „Nehmen Sie kurz Platz, eine Beamtin wird sie gleich abholen."
Nervös und wütend setzte ich mich hin und wippte mit meinem Bein schnell auf und ab. Relativ schnell kaum dann auch schon die Polizistin und nahm mich mit in einen anderen Raum. „Bitte fangen Sie an.", forderte sie mich auf und setzte sich vor den Computer. Ich begann ihr vom gestrigen Tag zu erzählen und zeigte ihr auch die Videoaufnahmen aus dem Haus, als Beweismittel. Sie nahm alle Daten auf, wie Name, letztes Aussehen, Ort, etc. Außerdem wollte sie auch die Bilder von beiden haben. „Wir werden umgehend die Polizei in ganz Deutschland kontaktieren und sie informieren. Sollten Sie Neuigkeiten bekommen, setzen Sie sich bitte sofort mit uns in Verbindung. Falls der Täter über die Grenzen von Deutschland geflüchtet sein sollte, werden wir ebenfalls die Polizei im Ausland informieren und Plakate ausstellen lassen."
Ich kam mir vor, wie als würde ich gerade in einem Film mitspielen. Es war alles so unreal.
Die Polizistin verabschiedete sich von mir und ich saß wieder in meinem Auto. Ich beschloss meine Familie zu kontaktieren und ihnen über die aktuelle Lage zu berichten. Vielleicht konnten sie ja auch irgendwie helfen, auch wenn ich schon fast die Hoffnung aufgegeben hatte.
Meine Mutter war natürlich total schockiert und machte sich sehr große Sorgen. Sie sagte, dass ich Zaras Familie nicht informieren sollte. Sie befinden sich aktuell im Ausland und es würde sie sehr mitnehmen und verletzen.

Zara, wo warst du nur? Was hatte dieser Bastard dir bloß angetan?

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Where stories live. Discover now