T w o • D e u x

1.8K 42 0
                                    

Die Schulwoche hatte ich fast hinter mir. Heute war Freitag und wir hatten gerade die letzte Pause für diese Woche. Es war tatsächlich eine sehr anstrengende Woche. Da ich in wenigen Monaten meine Prüfungen schrieb, mussten wir uns vorbereiten. Doch meine Gedanken waren ständig bei Malik. Ich verstand nicht, warum er so scheiße zu mir war. Ich dachte, dass er selber die Hochzeit wollte. Aber scheinbar war das nicht der Fall. Meine beste Freundin, Aleyna war ziemlich geschockt, was unserer Familie passiert ist. Bis ich heirate habe ich noch mein Auto, aber danach wird es verkauft. Naja egal. Dann muss mir Malik halt sein Auto ausleihen. Als ich Aleyna die Bilder von mir und Malik gezeigt hatte, war sie hin und weg. „Oh Gott, Zara!! Hast du Tomaten auf den Augen? Guck doch mal, was eine Schnitte er ist..", kam es von ihr. Ich schaute sie nur mit dem Dein-Ernst-Blick an. „Bleib mal auf dem Boden. Ich sehe ja schon das Wasser aus deinem Mund laufen.", sagte ich augenverdrehend. „Ach man, stell dich nicht so an. Der Junge sieht echt gut aus. Und hey! Ihr habt Gemeinsamkeiten! Ihr habt beide das selbe Ziel. Hab ich Recht oder Recht?" Sie wackelt mit den Augenbrauen und zwickt mir in die Seiten. Die Arme verschränkend sagte ich: „Mag sein, dass er gut aussieht. Aber er ist so scheiße zu mir gewesen.. Da waren seine zwei jüngeren Geschwister definitiv netter." Die Schulglocke läutete und wir machten uns auf den Weg zum Mathe Kurs. Vor dem Raum warteten wir auf unseren Lehrer. Aleyna nahm meine Hand, um sich den Ring zum 60. Mal anzugucken. „Der ist einfach zu schön..", seufzt sie. „Du kannst den gerne haben.", kam es schmunzelnd von mir. „Ne ne! Der bleibt schön an deinem Finger.", ermahnt sie mich.

„Täuschst du jetzt ernsthaft eine Verlobung vor?", ertönte die Stimme einer sehr nervigen Person. Melike! „Sie hat sowas nicht nötig! Zara ist glücklich vergeben und wird bald mit dem tollsten Mann heiraten!", mischte sich Aleyna ein. Ich rammte ihr leicht meinen Ellbogen gegen die Rippe. „Kann Madame nicht selbst reden?", fragte Melike. Ich räusperte mich. „Ich wüsste nicht, was dich meine Beziehung anzugehen hat?" Melike lachte auf. „Sieht so aus, als ob du unglücklich mit demjenigen bist. Sonst hättest du ja fast rumgeschrien, dass du bald heiratest." „Ähm.. Ich hab es nicht nötig fremden Leuten preiszugeben, dass ich bald heiraten werde." „Ich glaube dir nicht, dass du jetzt verlobt bist.", sagte Melike und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, was ihre Freundinnen hinter ihr, ihr nachmachten. „Mir doch egal, ob du mir glaubst oder nicht. Was hat mich deine Meinung zu jucken?", spottete ich. Aleyna seufzte, nahm mein Handy aus meiner hinteren Hosentasche. Da sie mein Passwort kannte, konnte sie meine Handy öffnen. Sie tippte rum und hielt es dann Melike hin, worauf sie sich die Hand vor den Mund hält und erschrocken guckt. „Schwer zu glauben, was?", sagte Aleyna. „D-das .. ist ... mein Freund..", brachte Melike stotternd raus. „Was?", platzte es aus mir und Aleyna gleichzeitig.

„Entschuldigung für die Störung, aber der Mathe Kurs fällt aus. Herr Bach ist krank.", unterbrach uns eine Sekretärin der Schule. Während alle sich freuten, waren Aleyna, Melike und ich in Schockstarre gefangen. Nein.. Das konnte nicht sein.. Ich dachte er sei anständig und aus gutem Hause. Schnell riss ich Aleyna mein Handy aus der Hand. Leicht gereizt machte ich mich alleine auf den Weg zu meinem Auto. Als ich in meinem Auto saß, kamen mir ungewollt die Tränen. „Fick dich, Malik!", fluchte ich und schluchzte. Deswegen war er also so scheiße zu mir. Weil er eine Freundin hat. Und dann noch diese Hure Melike. Passt sogar von den Namen her. Malik und Melike. Warum heiratet er nicht sie? Pff.. Er kann mich mal! Ich wischte mir die Tränen weg und fuhr nach Hause. Das Wochenende kann ja was werden...

Am Samstag früh fuhren meine Mutter, meine Schwiegermutter, Dilan, Malik und ich nach Duisburg zur Hochzeitsmeile. Die Neuigkeit gestern hat mir den letzten Nerv geraubt. Eine Stunde Fahrt hatten wir vor uns. Ich wollte in diesem Moment Malik einfach nicht sehen. Ich hatte so einen Hass auf ihn. Meiner Mutter zur Liebe habe ich mich nach vorne auf den Beifahrersitz gesetzt. Am liebsten würde ich ja schlafen, aber darauf hatte ich auch nicht Lust. „Zara, leg mal deine Hand auf seine, dann kann ich ein schönes Foto machen.", sagte Dilan. Oh nein. Was konnte ich jetzt bloß als Ausrede nutzen? Ich schloss sofort die Augen und tat so, als würde ich schlafen. „Sie schläft.", hörte ich die raue Stimme von Malik. Mein Herz begann zu klopfen. Er hatte mich gerade angeguckt. Er sollte mich nicht angucken. Er war so ekelhaft. Ich könnte ausrasten, weil er mich heiratete, aber eine Freundin hatte. Ich musste meine Augen jetzt länger zu halten, damit sie nicht dachten, dass ich wach war. Ich spürte nach fünf Minuten ein Kitzeln in meiner Nase. Oh-oh.. Gar nicht gut. Ich versuchte so gut es ging, mein Niesen zu unterdrücken, was mir zum Glück auch gelang.

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Where stories live. Discover now