T w e n t y t h r e e • V i n g t - t r o i s

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134 Nachrichten. 76 Anrufe. Burak war nicht erreichbar. Ich hoffte sehr, dass ihm nichts zugestoßen war.
Seit zwei Stunden saß ich weinend im Ankleidezimmer, versteckt neben der Kommode. Malik war seit der Aktion noch nicht zurück. Nie im Leben würde ich ihm die Vergewaltigung verzeihen. Ich wusste, dass ich die Sache mit Burak nicht hätte machen dürfen. Aber ganz ehrlich? Machen wir nicht alle mal Fehler? Wenn man blind vor Liebe ist, dann achtet man nicht darauf, was falsch und was richtig ist. Aber dann so hart bestraft zu werden, ist fies. Vielleicht hatte ich es verdient. Ja, ich hatte es verdient. Ich hatte es verdient, bestraft zu werden. Aber doch nicht mit einer Vergewaltigung. Seit zwei Stunden traute ich mich nicht in das Schlafzimmer zu gehen. Ich musste immer wieder an Malik denken. Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen. Malik machte mir Angst. Er hatte so etwas Böses gemacht.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich die Haustür hörte. Ich zuckte zusammen. Mein Herzschlag verdreifachte sich. „Schlampe?", rief Malik provokant durchs Haus. Ich hörte, wie er die Treppen nach oben lief. „Hat es dir etwa nicht gefallen?" Meine Augen musste ich zusammenkneifen und mich beherrschen nicht zu weinen. „Hat es dir kein Spaß gemacht? Das wolltest du doch?" Es verletzte mich sehr. „Soll ich dir mal was erzählen?" Ohne auf eine Antwort zu warten, fing er an zu erzählen. „Weißt du, warum du eine Schlampe bist? Weil du kleine Hure dich auf Burak eingelassen hast. Was du aber nicht weißt, Burak ist ein sehr guter Freund von mir und das Ganze war geplant. Es hat mich viel Zeit gekostet, aber es hat funktioniert. Du kleines Opfer hast dich in den Kerl verliebt. Aber er hat alles nur fürs Geld gemacht. Ich hab ihm ein Handy und eine neue SIM-Karte zur Verfügung gestellt, worüber ihr immer gesprochen habt. Traurig nicht? Er liebt dich nicht, wie du es dachtest. Es war alles Schauspielerei. Er ist jetzt auch wieder zurück in seiner Heimatstadt. Egal wie oft du ihn anrufst oder anschreibst, er ist für dich unerreichbar. Du wirst ihn nie wieder sehen und du wirst verrecken. Und dass du dich für einen Fremden ausziehst, zeigt, was eine Schlampe du bist. Dass ich dich gefickt habe, hat mir Spaß gemacht und hat dir hoffentlich gezeigt, wer hier das Sagen hat. Deinetwegen ist mein Leben zerstört. Und genau deswegen habe ich dein Leben jetzt auch zur Hölle gemacht."

Er hatte mir mein Leben zur Hölle gemacht. Wie konnte er mir nur sowas antun? Burak war doch so ein lieber Mensch. Er hatte sich verstellt. Und das nur für Geld. Ich dachte wirklich, dass er mich liebte. Menschen täuschen einen immer wieder.
Ich blieb weiterhin stumm, aber meine Tränen flossen. Meine Lippen bebten vor Wut, vor Trauer, vor Angst und vor Enttäuschung. Ich zog meine Knie an mich ran und legte meinen Kopf auf diese. „Wo bist du?" Maliks Schritte wurden mal lauter und mal leiser. „Du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken." Ich wusste nicht, ob mein Herz schneller schlagen konnte, als es schon schlug. „Hab ich dich." Malik stand vor mir. In mir bereitete sich Panik aus. Die Angst, dass er mich wieder anfasste, war groß. Ich fing vor lauter Panik an, laut zu atmen. „La..ssss m-mich in Ru-h-he.", brachte ich nur raus. Ich hielt wehrend meine Hände vor mein Gesicht. Malik schaute mich belustigend an. Er wollte mich an der Schulter packen, doch ich schlug aus Reflex seine Hand weg. „Fass mich nicht an. Fass mich nicht an!", schrie ich panisch. Wieder schossen mir die Bilder in den Kopf, wie er mir die Hose auszog. Mein Atem wurde lauter und panischer. Ich griff mir in die Haare und drückte meinen Kopf. Alles tat wieder weh. Wie sehr ich versuchte, mich von Malik zu entfernen, funktionierte es nicht, weil direkt hinter mir die Wand war. „Ich gehe ja schon." Malik verließ das Zimmer und ich konnte etwas erleichtert ausatmen. Meine Harnblase meldete sich. Langsam stand ich auf und begab mich in kleinen Schritten zum Badezimmer. Mir schossen die Bilder in den Kopf, wie doll er mit seinem Geschlechtsteil in mich eindrang. Meine Beine fingen an zu zittern, woraufhin ich auf die Knie fiel. Aber ich versuchte wieder aufzustehen und langsam ins Bad zu laufen. Als ich es ins Bad geschafft hatte, setzte ich mich direkt auf die Toilette. Das Wasserlassen brannte wie die Hölle. Auf dem Toilettenpapier sah ich Blut, was mich schockte. Ich verließ irgendwann die Toilette und betrat mutig das Schlafzimmer. Mein Blick fiel direkt auf die Bettwäsche, welche mit meinem Blut verdreckt war. Seine dreckigen Hände hatten mich überall berührt. Überall. Erneut kamen mir Tränen auf. Etwas weiter weg vom Bett auf dem Boden lag ein benutztes Kondom. Ich hatte nicht in Erinnerung, dass er es benutzt hatte. Aber scheinbar hatte er es doch. Meine Beine ließen nicht zu, dass ich weiter hinein lief. Sie waren wie festgeklebt. „Zara.", flüsterte Malik in mein Ohr. Ich erschrak mich extrem und entfernte mich schnell von ihm, dabei hielt ich wieder wehrend die Arme hoch. „Räum hier den ganzen Dreck auf. Es wird langsam spät und ich will schlafen.", forderte er mich auf, als wäre ich eine Putzfrau. Doch ich blieb stehen und starrte ihn an. Meine Unterlippe bebte. „Na los, du Schlampe!", schrie er, woraufhin ich ängstlich zusammenzuckte. Langsam lief ich zum Bett, um die Bettwäsche zu wechseln. Als Malik wieder weg war, ließ ich mich neben dem Bett auf den Boden gleiten und schluchzte. Mein Unterleib schmerzte und meine Augen brannten. Ich konnte nicht mal mehr einen richtigen Ton rausbringen.

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Hallo ihr Lieben,

sehr viele haben mich gefragt, ob ich die Geschichte weiter schreibe. Das, was ich in diesem Kapitel verfasst habe, hat sich sehr lange hingezogen und ich habe in der Zwischenzeit meine Prüfungen geschrieben und mein Abi gemacht und mittlerweile bin ich mit meiner Arbeit beschäftigt. Vielen Dank, für alle Leser ❤️ Ich wünsche euch in dieser Zeit viel Gesundheit und hoffen wir mal auf ein besseres Jahr!

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Where stories live. Discover now