N i n e t e e n • D i x - N e u f

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Um viertel vor Acht war ich fertig angezogen und fertig geschminkt. Meine Haare hatte ich gelockt und etwas toupiert. Ich trug ein kurzes dunkelgrünes enges Kleid mit meinen schwarzen High Heels. Malik hatte sich bis jetzt noch gar nicht zu Hause blicken lassen. Pff.. Mit meiner Familie werde ich mich heute amüsieren und den ganzen Stress vergessen!
Ein Hupen war das Zeichen dafür, dass ich nun rausgehen sollte. Ein letztes Mal schaute ich in den Spiegel, nahm meine Handtasche und ging raus. Mein Bruder stand mit unserm neuen hässlichen Auto vor der Tür und grinste mich an. Automatisch musste ich auch lächeln. Küsschen links, Küsschen rechts und die Fahrt ging dann auch schon los. Er trug einen Anzug mit einem weißen Hemd. Seine Haare hatte er seitlich nach oben gestylt. „Wohin fahren wir?", fragte ich. „Also ehrlich gesagt weiß ich es auch nicht. Mama und Papa sind schon da und meinten nur, dass wir da hinkommen sollen." Ich nickte nur verstehend. „Du hast dich ja richtig hübsch gemacht!" „Danke. Du siehst in deinem Anzug aber auch sehr schick aus."

Ich schloss mein Handy an das AUX-Kabel an und ließ die Lieder laufen, zu denen mein Bruder und ich total abgingen. Ob das die neusten Hits waren oder ganz alte Lieder, wir hatten definitiv Spaß! Diesen Spaß hatte ich schon lange nicht mehr gehabt. Irgendwann drehte ich die Musik leiser und lauschte einfach nur dem ruhigen und langsamen Lied.

Zain parkte das Auto vor einem Gebäude, welches von außen relativ alt aussah. Waren wir hier wirklich richtig? „Das müsste es sein.", sagte Zain. Wir stiegen beide aus und liefen langsam zum Eingang. Zain ließ mir den Vortritt. Ich öffnete die Tür und wunderte mich ziemlich, weil es sehr dunkel war. Verwirrt drehte ich mich zu Zain, welcher aber mich leicht reinschubste. Der Raum erhellte sich plötzlich und vor mir standen ca. 50 Leute, die laut „Überraschung!" schrieen. Zu diesen 50 Leuten gehörten vor allem meine Eltern, Malik, meine Schwiegereltern, meine Cousinen und Freundinnen, Sinan, Dilan und tatsächlich waren sogar Aleyna und Burak da. Ich konnte nicht glauben, was hier geschah. „Träume ich?", fragte ich meinen Bruder, welcher nun neben mir stand. „Nein. Definitiv nicht."

Alle kamen nacheinander auf mich zu, um mich zu begrüßen. Mir kamen die Tränen, als Aleyna mit einem Lächeln auf mich zu kam. Sie umarmte mich und sagte einfach nichts. Währenddessen lief laute Musik. Aleyna zog mich am Arm nach draußen. Plötzlich musste ich an die Situationen mit Malik denken. Erneut zog sich meine Brust zusammen. „Dachtest du wirklich, dass ich dich einfach so verlassen würde? Was hast du von mir gedacht? Zara, du und ich sind wie Schwestern! Das alles hier war schon seit Langem geplant. Ich kläre dich mal auf. Als ich gemerkt hatte, dass Burak kein Interesse an mir, sondern an dir hatte, war ich etwas enttäuscht, doch was sollte ich schon machen. Burak und ich hatten darüber allein gesprochen und für mich war klar, dass er dich echt gerne mochte. Durch den ganzen Stress schienst du auch glücklich mit ihm gewesen zu sein. Burak und ich hatten abgemacht, dass ich dich im Krankenhaus besuchen werde, während er ebenfalls anwesend ist. Ich sollte auf wütende Freundin machen und dich dann quasi ‚verlassen'. Zwar hast du die letzte Zeit darunter gelitten, aber das war alles für den Plan. Während deine Beziehung zu Burak stärker wurde, hatte ich mich mit Malik getroffen. Ich hatte ihm natürlich nicht die Sache zwischen dir und Burak erzählt, aber ich hatte ihm erzählt, dass du und ich uns stark gestritten hatten und ich dich überall blockiert habe. Du hattest mir erzählt, dass du in den Ferien nichts vor hast und dass du deinen Geburtstag nicht feiern willst. Genau deshalb haben Malik und ich uns zusammen getan, um für dich diese Party zu organisieren. Dein Geburtstag ist zwar erst morgen, aber wir wollten einfach reinfeiern. Malik hätte niemals zugelassen, dass Burak auch kommt, aber ich habe ihm erzählt, dass Burak ein sehr enger Freund von mir ist und nur deswegen durfte er auch kommen. Überraschung gelungen?"

„Du, dumme Bitch! Weißt du, was ich mir für Sorgen gemacht hatte? Oh man!" Weinend fiel ich ihr in die Arme um drückte sie so doll es ging. Ich hatte meine beste Freundin einfach nur vermisst! Zusammen gingen wir dann rein und feierten. Der Raum war schön dekoriert. Alles war in silber und schwarz gehalten. Sogar eine große Torte hatten sie für mich besorgt! Burak saß etwas weiter weg auf einem Sessel und schaute mich lächelnd an. Ich lächelte unauffällig zurück, als Malik auf mich zukam. Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn, packte mich an der Taille und tanzte mit mir zum langsamen Lied. Fast traute ich mich nicht Burak anzuschauen. Doch ich tat es. Er saß nun nicht mehr lächelnd auf dem Sessel. Sein Blick hatte sich verfinstert, sein Kiefer war angespannt und man sah ihm die Eifersucht an. Es machte mich traurig, doch ich konnte nichts dagegen machen.

Zara & Malik - Zwang oder Liebe?Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu