Untitled Part 29

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"Hi," sage ich.

"Hi, Alec," sagt sie.

 Ich erwarte, dass sie mich wieder mit ihre Lippen oder andere Körperteile von sich attackiert. Aber stattdessen wandert ihr Blick weg von mir nach hinten, wo sie auf der Suche nach Jemanden oder nach Etwas zu sein scheint. Als sie schließlich nicht findet wonach auch immer sie gesucht hat, beginnt sie in aller Seelenruhe ihre Spind Tür aufzuschließen. "Äh, kann ich mal kurz mit dir reden?" Frage ich sie vorsichtig. "Ja klar, gib mir eine Sekunde," antwortet sie. Ich sehe zu wie sie, der Blick in den Spiegel am Spind Tür geheftet, mit dem Kamm durch ihre weiß blonde Mähnen fährt und schließlich ihre Lippenstift nachfährt. Das ganze dauert schneller als ich dachte, vor allem, wenn man mal ihre kleine Lippenstiftshow von damals, mit diesem hier vergleicht. 

"Erinnerst du dich noch daran, als du mich damals gefragt hast ob ich eine Freundin habe, und ich mit nein geantwortet habe?" plappere ich hinaus. Ich will das ganze einfach nur hinter mich bringen. Und zwar heile. Ich habe keine Lust das Gespött der ganzen Schule zu werden. Fragend hebt sie eine Braue, "Jaa?" Wieder hebt sie eine ihrer perfekt gezupften Braue hoch. "Naja das hat sich geändert." Ich versuche ihr Gesichtsausdruck zu deuten, aber ohne Erfolg. "Was meinst du damit?"  Kommt es endlich von ihr nach ein paar Sekunden komplettes schweigen.
"Ich bin jetzt mit Jemanden zusammen, also um genauer zu sagen, mit meiner  Ex Freundin, in Kalifornien, wir haben uns am Samstag wieder vertragen." Wieder bin ich überrascht, wie leicht mir die Lüge über die Lippen kommt, vielleicht sollte ich wirklich ernsthaft anfangen, mir Gedanken über meinen Charakter zu machen. Aber ich kann ihr ja schlecht sagen, dass es sich um die nicht existierende "Ex Freundin" in Wahrheit um Magnus handelt. "Achso ja, das verstehe ich. Ist ja nicht so, als ob wir was 'ernstes' laufen hätten. Und eigentlich gibt es da schon Jemanden, hinter dem ich schon seit einer Weile bin." sagt sie und wendet sich wieder ihren Spind zu.

"Uh, ok, ich wollte das nur geklärt haben. Wir sehen uns im Unterricht." Und damit verabschiede ich mich von ihr. Gerade eben hat mein Ego einen mega Kratzer abbekommen, denn solange ich denken und mich erinnern kann, hat mich noch nie ein Mädchen so blitzschnell abserviert. Nicht, dass ich an ihr interessiert wäre, aber es war doch ein angenehmes Gefühl zu denken, dass sie an mir interessiert wäre. Wer mag es denn nicht, verehrt, bewundert oder geliebt oder was auch immer zu werden?

Ich bleibe vor sein Tisch stehen.
"Morgen," sagt er gut gelaunt, als er hoch blick und mich entdeckt. Oder zumindest nehme ich das mal an, da er wie gewöhnlich dämlich breit grinst. "Hi" sage ich, sein Grinsen wird noch breiter, wenn überhaupt möglich. "Dein Gesicht fällt noch auseinander, wenn du weiter so breit rumgrinst."  Teile ich ihn mit, obwohl mein eigenes Gesicht sich gerade nicht viel von seinem unterscheidet. Ausnahmsweise muss ich heute nicht jede Sekunden gähnen, wie ich es sonst so üblich Montags oder eigentlich jeden Tag tue, an deren Vorige Abenden ich mit Kyle geskypt habe.
"Du siehst heute aus, als hättest du gestern tatsächlich geschlafen. Steht dir, ich meine damit nicht, dass dir die Augenringen nicht stehen würden, sie sind sogar ein schöner Kontrast zu deiner noch schöneren Augen, aber so siehst du halt weniger wie ein Zombie aus. Gefällt mir." Sagt er immer noch breit grinsend. Ich verdrehe die Augen und wende mich zum gehen um. 
"Bis dann," murmele ich und verschwinde auf meinen Einzelplatz hinten. Wenige Sekunden Später beginnt der Unterricht, und da ich mir vorgenommen habe, dieses Mal  nicht wieder unangenehm aufzufallen, schreibe ich konzentriert meine Notizen mit.

Meine Augen wandern vom White Board zu Magnus' Hinterkopf. Konzentriert sitzt er über sein Notizblock gebeugt. Gestern habe ich ihn erst am Spät Abend nach Hause gefahren, nachdem Frühstück sind wir wieder zurück in meinem Zimmer gegangen, und dort hat er sich auch den schon angekündigten Lohn von seinem Pfannkuchen eingefordert. Wir hatten den ganzen Tag mit Videospielen verbracht. Ich hatte rausgefunden, dass er ein Gewinnertyp war und sich sehr wohl auf das Spiel konzentrieren kann, nämlich wenn wir gegeneinander anstatt miteinander spielen. Also hatte ich eine meiner alten Wrestling Spiele in den PS3 eingeworfen, und wir haben uns, wie er es ausgedrückt hatte, virtuell gegenseitig ein paar Knöcheln gebrochen. 

Maybe you're all I Need(bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt