Untitled Part 45

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Magnus' POV

Ich konzentriere meine ganze Kraft darauf, nicht auf den  nassen, glatten Boden auszurutschen. Was, wenn ich nicht aufpasse jede Sekunde passieren könnte. Ich versuche mein Gewicht auf mein gesundes Bein und die Gehkrücke die ich tragen muss, zu verlagern. Ich atmet erleichtert aus als ich endlich mein Spind erreiche. Jetzt stehe ich vor mein nächstes Problem. Mein Rucksack ist zu schwer als, dass ich ihn den ganzen Tag mit mir rumtragen könnte. Am Ende hätte ich dann nicht nur Beinschmerzen sondern womöglich auch noch Rückenschmerzen. Ich hole die zwei Bücher raus, die ich für die ersten beiden Unterrichtsstunden gebrauchen werde, gemeinsam mit ein Notizblock und Kuli. Den Kuli stecke ich in die Hosentasche meiner Uniform, anschließend klemme ich mir die Bücher unter den Arm und humpele weiter mein Weg den Flur entlang.

Da ich nicht selber fahren kann, bin ich für den nächsten Wochen auf den Schulbus angewiesen, weshalb ich auch etwas später dran bin. Der Flur ist halb leer und auch der Platz vor Alexanders Spind ist leer, als ich daran vorbeigehen. Worüber ich auch erleichtert bin. Seitdem ich ihn am Sonntag als er bei mir aufgetaucht ist, weggeschickt habe, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Und jetzt weiß ich immer noch nicht was ich zu ihm sagen soll, abgesehen von dem Offensichtlichen natürlich, dass ich mich bei ihm entschuldigen muss. Ich schaffe es gerade noch mit einem Satz ins Klassenzimmer zu humpeln, bevor die Tür zu gemacht wird. Ich murmele eine Entschuldigung für die Verspätung zu Mrs. Johnson und setze mich auf meinen Platz neben Alexander. Er macht keine Anstalten davon, dass er Kenntnis von meiner Präsenz genommen hat. Sein Blick ist weiterhin auf der Tafel gerichtet.

Gut, ich kann mit ein paar Stunden Schweigen leben, soweit er nur nicht am Ende rumläuft und Camille oder irgendjemanden sonst noch rum küsst. Als die Stunde endet klappe ich das Notizbuch zu, klemme es gemeinsam mit den Büchern unter den rechten Arm und bücke mich um die Gehkrücke aufzuheben. Dabei gleiten mir die Bücher unter dem Arm und landen auf den Boden verstreut. Ich mache Anstalten sie aufzuheben, aber jemand kommt mir zu vor. Alexander erhebt sich wieder mit meine Bücher in den Arm, statt sie mir wieder zu reichen, spaziert er hinaus. Mit meinen Bücher in den Armen. Ich humpele ihm hinterher. Als ich in den Kunstraum mein Platz neben ihn einnehme, liegen meine Bücher aufeinander gestapelt vor mir auf dem Tisch.

"Danke," sage ich.

Er Antwortet nicht. Stattdessen ruhen seine Augen vorne, auf Ms. Fray gerichtet, als hätte er größte Gefallen daran ihr zuzuhören.  Als der Unterricht endet, steht plötzlich Scott vor meinem Tisch und Alexander ist schneller aus dem Raum verschwunden als ich aufstehen kann.

"Wieso hast du mich nicht angerufen?" Fragt er.

Ich schaue verwirrt auf ihm. Er ist zwei ganze Köpfe kleiner als ich aber seine Schulter sind Doppelt zu breit wie meine.

"Hätte ich es sollen?"

"Ja, ich hätte dich abgeholt. Ich dachte eigentlich du würdest ohnehin bei Alec mitfahren, deswegen habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht."

"Wieso denkst du das?" Frage ich neugierig als auch alarmiert zugleich. Obwohl wir schon so lange befreundet sind und er eigentlich  mein bester Freund ist, habe ich ihn nichts von mir und Alexander erzählt. Ich weiß, dass es ihm nicht gefallen hätte. Alexander, meine ich und ich wollte ihn nicht in Verlegenheit bringen, zumindest nicht als ich es ohnehin schon tue. Also kann Scott eigentlich unmöglich von uns wissen.

"Weil man euch nur noch in Doppelpack sieht. Er ist dort wo du bist, du bist dort wo er ist. Doppelpack eben."

Als ich nichts darauf erwidere, verdreht er die Augen und angelt sich meine Bücher vom Tisch.

"Also was ist passiert?" Fragt er während ich neben ihm her humpele.

"Mit was?"

"Mit dem Weltfrieden, mit Alec natürlich, was sonst."

Maybe you're all I Need(bxb)Where stories live. Discover now