Untitled Part 48

5.3K 299 140
                                    

Alec

"Willst du ihm nicht hinterher?" Fragt Magnus neben mir.

"Nein."

"Ich weiß es nicht."

"Hast du keine Angst er könnte es weiter erzählen?" Fragt er besorgt.

"Und wenn schon."

Was macht es denn noch für ein Unterschied, ob er es rausplaudert oder nicht. Wenn er es raus plaudert und sie mich nicht akzeptieren ist es deren Problem, nicht meiner. Ich habe schon mal ohne eine richtige Familie gelebt, ich habe mehr als nur Übungen darin. Außerdem bin ich so oder so im Herbst weg. Mein Freischein habe ich zumindest schon mal. Irgendwann in dieser Zeit im Herbst werde ich im irgendwelchen Hörsaal im Florida sitzen. Was machen schon ein paar Monate.  

"Komm schon, das kann doch nicht dein Erst sein," drängt Magnus.

Ich sehe ihn an ohne irgendwas zu sagen.

Er seufzt, verschwindet kurz zum Schreibtisch, als er wieder zurück kommt, zieht er mich mit eine solche Kraft mit sich, mit der ich nicht gerechnet habe, oder gedacht habe, dass er sie bezieht.  Er lässt mich erst los als wir vor der Garage neben seinen Wagen steht. Er entriegelt die Tür und nimmt auf der Beifahrersitz platz. Als ich mich nicht von der Stelle rühre, kurbelt er das Fenster runter und durchbohrt mich mit seinen goldene Augen.

"Steig endlich ein."

Ich rühre mich nicht.

Was ist, wenn Kyle es wirklich weiter erzählt hat? Was ist wenn sie mich doch nicht akzeptieren? Ich weiß, ich habe gesagt es wäre mir egal, wenn sie es nicht tun, aber so ist es nicht. Ich habe auch behauptet, ich hätte so viel Übung darin keine Richtige Familie zu haben, dass es mir nicht ausmachen würden, wenn sie mir wegen meiner sexuale Orientierung den Rücken zu kehren würden. Die Monate die ich schon hier verbracht habe sind im vergleich zu den Jahren die ich quasi alleine in Kalifornien gelebt habe so wenige und doch so viele im vergleich dazu was ich hier alles erlebt habe. Hier habe ich mich sozusagen 'gefunden'. Und ich wäre nicht nur angepisst, falls sie mir den Rücken wegen so einen Scheiß zu kehren sollten, ich wüsste wahrscheinlich auch nicht was ich machen sollte. Ich gebe zu, die Gedanke an einer richtige Familie hat mich mehr als nur fest im Griff. So nervig Isabelle auch manchmal oder eher die meiste Zeit sein mag, und so fürsorglich Maryse auch die ganze Zeit ist, dass es mir schlecht werden könnte, kann ich mich nicht mit dem Gedanken abfinden, dass sie mich einfach so verstoßen. Nur weil ich auf mein eigenes Geschlecht stehe. Und was mein Dad angeht, naja er ist der letzte Blutsverwandter, der mir übrig geblieben ist. Ich kann und will mir noch nicht mal vorstellen, dass er wegen so etwas nicht mehr mit mir zu tun haben will.

Wortlos steige ich auf der Fahrersitzt und trete auf den Gas.

Ich kenne Kyle und ich weiß, dass er mir eigentlich sowas niemals antun würde. Trotzdem lässt mich die Angst nicht los, dass ich mich irren könnte. Wenn er nicht akzeptiert ist das sein Problem nicht meiner. Wenn er all die Jahre Freundschaft wegen so eine Kleinigkeit, wie dass ich auf Jungs stehe aufgeben will, ist das ebenfalls sein Problem. Vielleicht werde ich noch ein paar Wochen oder Monate deswegen etwas verstimmt sein, trotzdem würde ich nicht daran ändern wollen wer oder was ich bin.

Hat ja lange genug gedauert, bis du es endlich kapiert hast.

Ich schneide Mental die Stimme in meinem Kopf eine Grimasse.

Als sich eine Hand auf mein Oberschenkel legt, schaue ich kurz von der Straße auf und blicke in Magnus' besorgtes Gesicht.

Da ich zur Fuß schon weniger als zwanzig Minuten bis nach Hause brauche, dauert es auch mit dem Wagen nicht weniger als zehn oder fünf Minuten. Ich parke den Wagen vor der Garage und steige aus. Viel zu schnell, schneller als es mir lieb ist, stehe wir auch schon im Flur. Es ist ruhig im Haus. Verdächtig ruhig. Ich weiß nicht ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen sein soll. Maryse muss noch am Flughafen sein, aber das erklärt nicht, warum es so ruhig ist.

Maybe you're all I Need(bxb)Where stories live. Discover now