Untitte Part 44

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"He, geht es dir gut?" Fragt sie plötzlich besorgt, ihren Wut total vergessen. Ein Arm legt sich mir auf der Schulter und stützt mich.

Ich fülle langsam meine Lunge mit Luft und bekomme endlich fester Stand unter meine Beine.

"Lassen Sie mich los," sage ich. Meine Stimme ist nicht lauter als ein Flüstern, trotzdem scheint sie mich gehört zu haben, denn sie entfernt sofort ihren Arm von meiner Schulter.

Ich richte mich auf, und verschränke die Arme vor der Brust, um mich zu wärmen, da es auf einmal plötzlich kalt geworden zu sein scheint.

"Meine Mom ist tot, mein Dad ist nicht Zuhause. Bitte verlassen sie das Grundstück oder ich rufe die Polizei," sage ich ohne sie anzusehen. Auf den verletzten Bein, humpele ich zurück ins Haus und schließe die Tür hinter mir. Mein Rücken drückt sich gegen die verschlossene Tür und gleitet langsam nach unten. Ich weiß nicht wie lange ich so da sitze, blank ohne irgendwas zu denken. Ich mag nicht nachdenken. Ich will nicht nachdenken und schon gar nicht darüber, was gerade passiert ist, sonst werde ich womöglich noch verrückt. Ich mag nicht nachdenken, ich mag einfach nicht nachdenken...

Mein Kopf pocht, fällt mir auf einmal ein. Wahrscheinlich von ihrem ganzen Rumgeschrei. Ich humpele zurück nach oben in meinem Zimmer. Ich mache das Bett, entledige mich meine Pyjama und steige in die Dusche. Mit der Anweisung von der Schwester im Krankenhaus, wie ich duschen soll ohne den Gips zu durchnässen, wasche ich mich. Als ich fertig bin, ziehe ich mir ein paar Frische Sachen an, und gehe schließlich wieder nach unten, dieses Mal in die Küche. Ich weiß nicht was ich essen soll, denn ich verspüre keine Appetit, aber mein Körper verlangt nach Nahrung und ich kann es ihm nicht lange verwehren, zumindest nicht ohne Folgen. Ich werfe zwei Eier in die Pfanne, lasse sie erhitzen, wende sie und lege sie auf den Teller. Ich setze mich mit dem Teller, auf dem sich das Spiegelei und eine Scheibe Toast befindet. Ich essen auf ohne irgendwas zu schmecken und spüle das ganze hinterher mit ein Glass Orangensaft runter. Gerade als ich dabei bin das schmutzige Geschirr in die Spüle zu räumen, klingelt es an der Tür. Aus Gewohnheit öffne ich die Tür ohne durch den Spion nach zu sehen wer an der Tür ist. Als ich sehe, wer da an der Tür ist, würde ich sie am liebsten wieder zuziehen. Aber das bin ich nicht, ich knalle nicht andere die Tür vor der Nase.

Sie bietet mir ein halbes Lächeln an, das ich nicht erwidere.

"Es tut mir leid," sagt sie.

Ich starre sie an, ohne irgendwas zu sagen. Anscheinend habe ich mehr Zeit auf den Boden vor der Tür verbracht als ich gedacht habe, denke ich. Denn sie hatte anscheinend auch in der Zwischen Zeit, Zeit gehabt dort hinzufahren woher auch immer sie gekommen ist, sich frisch zu machen. Sie sieht nicht mehr lange wie durch den Wind aus. Die wirre Haare die sie zu einem nachlässigen Knoten gebunden hatte, fallen ihr jetzt leicht wellig auf die Schulter auch die rote Ränder um ihre Auge und Nase hat sie kaschiert. Äußerlich, sieht sie aus, als wäre nichts passiert. Das Äußere einer Person, kann ziemlich trüben, das muss ich ja wissen.

"Darf ich reinkommen?" Fragt sie unsicher, oder vielleicht bilde ich mir die Unsicherheit am Ende ihrer Frage nur ein. Ich trete zur Seite und lasse sie durch. Ohne mich nach ihr umzuschauen, steuere ich die Küche zu. Ich spüre ihre stechende Blicke in meinen Rücken. Ich deute auf den Küchenhocker, sie nimmt darauf Platzt. Ich drücke auf ein Knopf an der Kaffeemaschine, wenige Sekunden später, stelle ich eine Tasse mit brühende Flüssigkeit vor ihr. Sie nimmt es mir dankbar ab, und umklammert ihr Hände darum. Ich nehme ihr gegenüber Platz. Wir starre uns an, ohne irgendwas zu sagen. Sie nimmt ein Schluck aus der Tasse, ich verfolge ihre Bewegung. Wie ein in Enge getriebenes Tier, lasse ich sie nicht aus den Augen. Ihre braune Augen fixieren mich ebenfalls.

"Wie heißt du?" Fragt sie nun schließlich und bricht die unangenehme Stille zwischen uns.

"Magnus."

Maybe you're all I Need(bxb)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt