Kapitel 31

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Dank meines Handys hatte ich den Weg zu unserem Zeltplatz schnell gefunden. Dort angekommen nahm Maja mich erleichtert in den Arm und hielt mir dann erstmal eine Standpauke, warum ich denn nicht am Eingang gewartet hätte. 

Doch sie war froh gewesen, dass ich wieder da war und mir nichts passiert war. Ich schrieb Timothy noch eine gute Nacht Nachricht und verschwand dann in meinem Zelt, wo ich ziemlich schnell einschlief.

Am nächsten Tag wachte ich erst um halb zwölf auf. Die Sonne, die über dem Zelt brannte, hatte dieses unangenehm aufgeheizt und ich schwitzte in meinem Schlafsack.

„Guten Morgen, Pandabär", begrüßte mich meine Schwester schmunzelnd, als ich aus dem Zelt krabbelte und mich gähnend in einen der Stühle fallen ließ.

„Pandabär?", fragte ich sie verwirrt. Coco zog einen kleinen Spiegel aus ihrer Hosentasche und hielt ihn mir grinsend vors Gesicht.

„Oh ...", ich hatte mich gestern nicht mehr abgeschminkt. Die schwarze Farbe hing verschmiert um meine Augen. Aber ich war noch zu müde, um etwas daran zu ändern und blieb einfach sitzen.


Der Tag plätscherte angenehm vor sich hin. Nachdem wir gegrillt hatten – Würstchen zum Frühstück – liefen wir eine Runde über den Zeltplatz, um dann später wieder auf unseren Stühlen zu gammeln. Ich telefonierte zwischendurch mit Timothy, der gerade mit Robin beim Joggen war – einfach nur krank – und vertrieb mir so die Zeit bis zum Abend. Wir hatten den Tag über einiges an Bier getrunken und auch als wir zum Konzertgelände gingen, trug jeder von uns eine Bierdose als Wegzehrung mit sich.

Obwohl an diesem Abend keine Lieblingsband von mir spielte, war die Musik trotzdem ziemlich cool und ging ganz schön ab. Auch dieses Mal wagte ich mich wieder zusammen mit Marlon in ein paar Moshpits. Das Doofe war dabei nur, dass es heute nicht mal eine Wall of Death brauchte, ich verlor meine Gruppe einfach so aus den Augen. 

Verzweifelt blickte ich mich um, dann nahm ich mein Smartphone aus der Tasche und sah, dass Maja mir schon geschrieben hatte: Wir treffen uns nach dem Konzert beim Falafelstand am Eingang. Wenn du wieder allein losgehst, gibt es Ärger! 

Ich grinste, steckte mein Smartphone zurück in die Tasche und versuchte das Konzert weiterhin zu genießen, als überraschenderweise ein bekanntes Gesicht vor mir auftauchte. Die silbernen Kugeln an seiner Unterlippe blitzten frech, als mich Alex schelmisch angrinste. „Hey, was für ein Zufall!", rief er.

„Hey", rief ich zurück und grinste ebenfalls, froh darüber, jemanden zu treffen, den ich zumindest ein bisschen kannte.

„Bist du schon wieder allein unterwegs?", fragte er laut, um die Musik zu übertönen.

„Jaaa!" Verlegen legte ich mir meine Hand in den Nacken.

„Komm mit zu uns!", rief er dann zurück und zeigte auf die Clique mit den bunten Haaren ein Stück von uns entfernt.

Ich nickte und folgte ihm. Wir mussten uns durch einige Metalheads quetschen, bis wir bei seiner Gruppe, die ich am Abend zuvor kennengelernt hatte, ankamen. Die anderen begrüßten mich freudig, als würden sie mich schon seit Ewigkeiten kennen. Sofort fühlte ich mich wohl und feierte zusammen mit ihnen weiter.


Plötzlich tippte mir Alex auf die Schulter. Ich drehte mich zu ihm um und wurde schon wieder angegrinst. „Ist echt nice, oder?"

„Ja, sehr", rief ich zurück, „macht mega Spaß mit euch!"

„Willst du noch mehr Spaß haben?"

„Was meinst du?", fragte ich und zog skeptisch eine Augenbraue nach oben.

Tristan und Timothy 2 [BxB] - Wenn Eis und Bernstein eins werdenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon