Kapitel 12

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Sophia Richter.

Als ich in den Spiegel sah erschrak ich. Meine Augen waren angeschwollen, die Wangen rot und die Nase zu, sodass ich nicht mehr atmen konnte. Doch irgendwas musste ich tun, wenn Becca herkommen will. Weitere fünf Minuten starrte ich einfach nur in den Spiegel und als ich anfangen wollte mich herzurichten klingelte es auch schon. Na super. 

"Sophia! Du hast Besuch!", schrie meine Mutter. Langsam schlurfte ich zur Treppe. "Hey komm rauf." Das ließ sich Becca nicht zwei Mal sagen, zog ihre Schuhe aus und lief die Treppen hinauf. Sie folgte mir in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Als sie mich dann ansah wurde sie kreidebleich. "Oh Sophia!", schluchzte sie und rannte zu mir quer durch den Raum. Sofort schloss sie mich in ihre Arme. Tränen bahnten sich erneut Wege über meine Wangen und ich krallte meine Hände in ihren Rücken. "Okay Süße alles wird gut", beruhigte sie mich. Vorsichtig löste sie sich von mir und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Bitte hör auf zu weinen... Es tut mir doch so leid." Becca entschuldigte sich noch hundert Mal bei mir bis ich ihr endlich sagte, dass sie ihre Klappe halten sollte. Darauf hin sah sie mich ziemlich schockiert an, erwiderte aber nichts. "So hab ich das nicht gemeint Becca", hauchte ich. "Schon okay Süße. Du weißt doch, dass man mich nicht so leicht unterkriegen kann", sagte sie und ich nickte lächelnd. "Wie hätte ich das vergessen können?" Sie zuckte nur mit den Schultern. "Es ist bereits eine ganze Weile her..." Ich stimmte ihr nickend zu. Schweigend setzte ich auf mein Bett und sah Becca an, die es sich lieber auf dem Boden gemütlich machte. 

"Und du bist mit jetzt mit Lola zusammen?", fragte ich sie nach einer gefühlten Ewigkeit. Sie sah mir in die Augen. "Sag ein Wort und ich verlasse sie", versprach sie mir, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.  "Nein. Du weißt doch, dass ich nicht so bin", widersprach ich ihr. Traurig nickte sie. "Ich habe dich schon so lange nicht mehr gesehen. Ich hab dich wirklich vermisst", gestand sie. "Ich dich auch", hauchte ich leise. 

Ich legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke. "Sophia?" Fragend beugte sich Becca über mich und ich schloss schnell die Augen. "Süße ich weiß doch, dass du noch nicht schläfst", flüsterte sie mir ins Ohr. Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. "Mh. Ich weiß doch." Sie lachte leise und rau. 

Genau das hatte ich vermisst. Meine Becca. Meine tolle, einmalige Becca.

"Ich würde dich gern küssen", gestand sie. "Mach doch", konterte ich.

Und schon spürte ich ihre sanften Lippen auf meinen, wie der Kuss intensiver wurde und unsere Zungen miteinander kämpften. 

ScratchWhere stories live. Discover now