Kapitel 23

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Anna Quinn.

Nervös trat ich einen Fuß vor den anderen und entschloss mich dann doch noch anzurufen. Ein Tuten, das zweite... das dritte... und endlich nahm jemand ab.

"Anwaltskanzlei Lehmann, was kann ich für Sie tun?", meldete sich ein Mann.

"Hallo Herr Lehmann, hier ist Anna Quinn ich...", doch er ließ mich nicht mal ausreden.

"Ah du bist Anna? Becca hat mir schon so viel von dir erzählt! Komm doch heute Nachmittag so 15.00 Uhr lang... ja? Ok? Gut bis dann! Tschüss!"

Verwirrt legte ich auf und sah auf mein Handy. 30 Sekunden Telefonat. Respekt. Ich verließ die Gasse und machte mich wieder auf den Weg zur Schule, denn jetzt hatten wir noch Deutsch. Ich setzte mich auf meinen Platz als sich Sophia neben mir fallen ließ. "Alles okay?", fragte ich. "Nein", seufzte sie und legte ihren Kopf in den Nacken. "Becca hat gesagt, dass sie mich liebt." Ich begann zu lächeln, doch dies verschwand sofort wieder als ich ihren Gesichtsausdruck sah. "Ich denke das ist gut. Warum siehst du denn dann so traurig aus?" Zuerst druckste sie ein wenig herum ehe sie mir dann endlich antwortete:"Ich weiß nicht, ob ich Becca liebe Anna. Es ist schwer zu sagen, denn ich bin in letzter Zeit so verwirrt..." Verwirrt sein ist eine gute Umschreibung für, ich habe jemanden kennengelernt, doch das konnte ich ihr nicht sagen.

"So meine Lieben heute sollt ihr ein paar Gedichte schreiben. Lasst euch Zeit, denkt in Ruhe über eure Gefühle nach und verfasst bitte 2 Strophen mit je 6 Versen. Ob es sich reimen soll bleibt jedem selbst überlassen. Ich wünsche euch viel Glück... Ach während des Unterrichts wird Herr Schmidt herkommen und euch übernehmen, da ich noch zu einer Lehrerkonferenz muss. Beginnt nun."

Was fühlte ich? Schmerz? Trauer? Wut? Hass? oder doch Zufriedenheit? Liebe? Hoffnung? Sehnsucht? Ich wusste es nicht. Alles zusammen? Wie kann ein Mensch nur so viel fühlen? So viel Leid ertragen und doch zufrieden sein? Ist das möglich? Ich wusste keine Antwort auf all meine Fragen. Würde ich die Antworten jemals finden? Oder werde ich im ungewissen sterben? Werde ich, wenn ich alt bin auf mein Leben zurücksehen und sagen, dass ich zufrieden war? Mit allem was ich hatte? Würde ich lebenslang mit Felix zusammen bleiben? Oder würden wir uns im Streit trennen? Ich wusste nichts. Überhaupt nichts.

"Du solltest langsam anfangen Anna", erinnerte mich Sophia. Ich nickte und begann.

Ich schrieb und schrieb und dabei bemerkte ich gar nicht, dass Felix kam, unsere Lehrerin ging und ihm einen sehnsüchtigen Blick dabei zuwarf, und er mir immer verstohlene Blicke schenkte. Ich merkte nichts in meinem Schreibrausch und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.

Als es klingelte packte ich langsam alles ein und legte als letzte mein Gedicht vorn auf den Lehrertisch. Gerade als ich den Raum verlassen wollte hörte ich Felix mein Gedicht aufsagen.

"Sehnsucht.

Mein Kopf ist so leer,

Er fühlt sich so schwer.

Meine Gedanken sind bei Dir,

Warum bist Du nicht hier?

Denkst Du auch mal an mich?

Gewiss nicht.

Bist Du nicht oft an unserem Baum?

Es ist wie in einem Traum.

Scheint so nah und ist doch so fern,

Wie der hellste Morgenstern.

Bin so glücklich oder auch nicht,

Ich vermisse einfach nur Dein Gesicht."

Er begann zu lächeln. "Wundervoll."

Hallo!

Kleine Frage von mir, ich würde gerne ein neues Buch, neben dem hier veröffentlichen. Es soll um ein Mädchen gehen, die sich in einen Soldaten verliebt. Würdet ihr es lesen, oder ist das nicht so euer Lieblingsthema?

Danke übrigens, dass dieses Buch schon so oft gelesen wurde, dass hätte ich niemals gedacht, also ein großes Dankeschön an euch! Ihr seid die Besten!

ScratchWhere stories live. Discover now