Kapitel 15

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Felix Schmidt.

Knapp klopfte es an der Tür und ich sah überrascht auf. Wer wollte denn jetzt noch was von mir? "Herein!", schrie ich. Die Tür wurde geöffnet und Anja kam hinein... Gefolgt von Anna. "Was kann ich für Sie tun Frau Müller?", fragte ich und reichte meiner Kollegin die Hand. "Hallo Herr Schmidt. Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass Anna zu wiederholtem Male ihre Hausaufgaben vergessen hat und ich wollte Sie bitten, ob sie bei Ihnen Nachsitzen kann?" Anja sah mich flehend an. "Ja natürlich. Setz dich Anna", antwortete ich. 

"Hattest du keine Zeit die Hausaufgaben zu machen, weil du bei mir warst?", durchbrach ich die Stille. Meine Freundin sah auf auf. "Nein...", erwiderte sie zögernd. Ich stand auf und nahm ihre Hände in meine. Dann zog ich sie auf die Beine. "Anna? Wir haben uns ausgemacht, dass wir es miteinander probieren, dann musst du mir schon sagen, was los ist. Sonst kann ich dir nicht helfen oder du mir vertrauen. Und vertraust du mir nicht... Dann hat das alles keinen Sinn mehr." Sie schluckte schwer. "Bitte... Felix ich kann es dir nicht sagen!", flehte sie mich an und ihre Hände fanden Platz in meinem Nacken. Sie wollte mich küssen, doch ich drückte sie vorsichtig, aber bestimmt an den Schultern zurück. "Mach deine Aufgaben, dann ist das auch vorbei. So wie mit uns." 

Ihre Augen wurden riesig und füllten sich langsam mit Tränen. "Bitte Felix... das... Bitte tu mir das nicht an. Ich hab doch niemanden mehr außer dich!", schrie sie und es folgte ein Heulkrampf. Sie schlang ihre Arme um meinen Oberkörper und drückte ihren Kopf gegen meine Brust. "Bitte... Bitte Felix!" Meine Lippen fanden von selbst Wege von ihrer Stirn über ihren Wangen zu ihrer Nasenspitze. Hoffnungsvoll sah sie mich an. "Du weißt, dass du es mir sagen musst." Sofort nickte sie. "Ich verspreche dir, dass ich es dir bald sagen werde, aber heute und morgen nicht! Aber ich werde es tun!", schwor sie und ich nickte. "Küss mich!", verlangte sie flehend und ich tat dies lächelnd. Ihre Lippen waren weich. "Mach das noch fertig und dann fahr ich dich nach Hause."

Ihre weiche Hand lag auf meiner und trommelte passend zur Melodie des Liedes im Radio. "Hier wohn ich." Sie deutete auf ein gelbes Haus und ich hielt langsam an. Dann öffnete ich die Tür und sie bedankte sich bei mir. "Wir telefonieren heute Abend?", fragte sie hoffnungsvoll. "Natürlich Süße!", versprach ich. Dann küsste ich sie knapp, doch wir wurden unterbrochen. 

"Anna!" Sie zuckte zurück und sah zum Haus. Ich folgte ihrem Blick. "Du bist so eine Schlampe!", schrie der Mann wieder. In der Hand eine halb volle Whiskeyflasche. Ich sah verwirrt zu meiner Freundin. "Dad...", flüsterte sie. 

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