Fuchsia

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  Sehun stand locker an den Türrahmen gelehnt, ein loses schwarzes Hemd umrahmte seinen schmalen Oberkörper und lockere Baumwollhosen hingen um seine Hüften. Sein Haar sah zerzaust aus und er blickte mir durch seine blonden Strähnen hindurch, entgegen.
„Komm rein" Er drehte sich um, ohne vollends auf mich gewartet zu haben und ging zurück in Richtung Wohnzimmer, das ich noch gut in Erinnerung hatte. Aus der Richtung hörte ich lautes, hohes Gelächter, dass nach Baekhyun klang...definitiv etwas nasal und schrill. Ich streifte meine Schuhe von den Füßen und ging ebenfalls ins Wohnzimmer und was mich dort erwartete, ließ mich ein Lachen unterdrücken. Sehun hatte offensichtlich (erneut) harte Geschütze ausgefahren.
Auf dem Boden waren Flaschen mit allerlei kreativen Etiketten und allerlei bunten Inhalten verteilt, daneben umgefallene Shot- und Long-Drink Gläser. Das ganze Glas glitzerte im dämmrigen Licht das von der Decke strahlte.
Mitten in diesem Chaos saßen Chen, Sehun und Baekhyun auf dem Boden und sie zogen mich zu ihnen hinunter, als ich in Reichweite ihrer Hände gekommen war.
Baekhyun grinste mich besonders breit an. Ich spürte seine Finger plötzlich in meinem Haar und er zog leicht an den schwarzen Strähnen. „Ich bin froh das wir endlich was gegen ‚das da' unternehmen."
„Was?"
„Baekhyun hat sich die Freiheit genommen, Haarfarbe mitzubringen", erklärte Sehun und Chens Lippen spalteten sich in dieses gruselige Cheshire-Katzen lächeln das so charakteristisch für ihn war. „Er ist gut in sowas, du kannst ihm vertrauen."
„Hab ich da überhaupt irgendwas mitzureden?"
„Nein", erklärte Baekhyun entschieden und drückte mir ein Glas mit einer pinken Flüssigkeit in die Hand. „Wodka-Granatapfel." Er zwinkerte mir zu.
Und erstaunlicherweise hatte ich nichts dagegen meine schwarzen Haare in die Hände von Baekhyun zu geben. Und ebenso wenig störte ich mich daran mit den anderen anzustoßen und meinen Drink auf einen Zug hinunterzukippen.
Irgendwann nach dem zweiten Wodka-Granatapfel Drink kam mir der Gedanke, was wohl meine Eltern denken würden, wenn sie aus ihrem verlängerten Urlaub von Jeju zurückkehren würden und meine neue Haarfarbe zu Gesicht bekämen... Gerade ich, der sich nie wirklich die Mühe gemacht hatte, überhaupt etwas mit seinem Haar anzustellen. Die Gedanken gingen in einem Meer aus Watte, das meinen Kopf nach dem vierten Glas flutete, unter.
Irgendwann gegen zwei spürte ich plötzlich, wie jemand an meiner Hand zog. Ich öffnete die Augen, doch statt in die Richtung zu gehen, in die Baekhyun mich zu ziehen versuchte, zog ich ihn nah an mich und hielt ihn fest, während ich mich zu der Musik bewegte die durch Sehuns Lautsprecher dröhnte. Ich hörte Lachen hinter mir und spürte Baekhyuns warmen Atem an meinem Hals, der mich unangenehm kitzelte und ich wäre beinahe zurückgetreten, als ich spürte wie Baekhyun seine Hände auf meinen Rücken legte und wir plötzlich fest aneinander gepresst waren. Ich fühlte mich plötzlich atemlos, versuchte Baekhyun jedoch nicht von mir zu stoßen.
Baekhyun führte, er gab die Richtung unserer Bewegungen an, und es war einfach sich führen zu lassen, doch der braunhaarige stotterte ab und an in der Flüssigkeit seiner Bewegungen und ich wusste selbst durch all den Nebel hindurch noch, dass ich ein guter Tänzer war und wendete das Blatt. Baekhyun keuchte erschrocken, als ich ihn packte und in eine andere Richtung lenkte.
Lachend legte er seine Arme auf meinen Schultern ab, unsere Nasenspitzen berührten sich beinahe und sein Atem roch nach Wodka und Gin. Er ließ sich von meinen Händen auf seinen Hüften lenken.
„Verführst du so die Ladies Kim Jongin?", rief er in mein Ohr damit ich ihn über den Bass verstehen konnte.
Mein Kopf war ein einziges Chaos und seine Worte hallten durch ihn hindurch, ohne dass ihre Bedeutung wirklich einsickerte.
Baekhyun lachte erneut und seine Lippen streiften meinen Hals. Ich erschauderte, obwohl ich irgendwo in meinem Hinterkopf bemerkte, dass sich feine Schweißperlen auf meinem Rücken bildeten.
„Oh, oder schwingst du in eine ganz andere Richtung?" Baekhyun war unglaublich nah, seine Wange an meine Wange gepresst, zwischen unsere Oberkörper hätte kein Blattpapier mehr hindurch gepasst. Ich hatte keine Ahnung wovon er sprach und ich interessierte mich auch nicht wirklich für die Dinge, die er in mein Ohr murmelte, aber mir wurde heiß und kalt gleichzeitig und plötzlich wollte ich nur noch wegkommen - von Baekhyun und der erdrückenden Hitze die er ausstrahlte.
Ich machte einen Schritt zurück und Baekhyun griff nach meiner Hand. „Lass uns nach oben gehen, Jongin."
Ich ließ mich von dem braunhaarigen mitziehen. Vor meinen Augen verschwamm der Boden und ich stolperte Baekhyun hinterher, einziger Anhaltspunkt, die brennendheiße Hand die meine eigene umschloss.
Baekhyun und ich kamen unversehrt die Treppe hinauf und jetzt da die Musik nicht mehr direkt an mein Trommelfell hämmerte, hörte ich Baekhyuns Lachen klar und deutlich und wusste instinktiv, dass er wohl genauso betrunken sein musste, wie ich es war. Er drückte mich gegen die nächste Wand die uns begegnete und lachte gegen mein Schlüsselbein, bevor er mich weiter zog.
„Wohin...?", brachte ich heraus, dann kollidierte plötzlich Baekhyuns Rücken mit einem lauten Krachen mit der Tür hinter ihm. Er hisste und ich sah in nächster Nähe wie sein Gesicht sich in Schmerz verzerrte. Dann war mein Blick plötzlich auf seinem Adamsapfel der einen Spurt nach oben und wieder nach unten machte. Irgendwas daran war verdammt packend. Erst als ich meine Augen wieder hob, verstand ich das Baekhyun und ich so ziemlich die gleiche Luft ein atmeten - erneut nur wenige Zentimeter voneinander getrennt.
Aus den Augenwinkeln sah ich Baekhyun nach der Türklinke greifen und wir beide stolperten, als die Türe aufschwang und unser Gewicht nicht mehr unterstützte. Wir landeten nur mit großer Not auf unseren Füßen, anstelle unserer Hintern.
Baekhyun lief rückwärts und ich folgte ohne gefragt worden zu sein. Seine Hand an meiner Brust hielt mich aufrecht und ich sah noch das schälmische Grinsen auf seinen Lippen, als Baekhyun den Saum meines Shirts schon mit beiden Händen ergriff und daran zu ziehen begann. Perplex hob ich die Arme über den Kopf, damit Baekhyun mein Shirt entfernen konnte. Seine heiße Hand fuhr meinen Oberkörper entlang – vom Hals bis zum Nabel und ich zuckte unweigerlich zusammen.
„Baekhyun...hyung?"
Baekhyun grinste wieder, drehte uns um, legte seine Hände auf meine nackten Schultern und drückte. „Setz dich Jongin", flüsterte er. Und ich tat wie geheißen und spürte eine kalte Oberfläche, wie eine glatte Wand, die gegen meinen Rücken presste und an die ich mich anlehnen konnte. Ich hörte Baekhyun leisen Krach machen, meine Augen jedoch waren irgendwann zu gefallen und ich öffnete sie erst wieder als ich spürte wie Baekhyun sich direkt in meinen Schoß setzte. Seine Knie links und rechts von meinen Oberschenkeln. Ich wollte aufschauen, vielleicht fragen was er vorhatte, vielleicht auch nicht. Meine Lippen verließ kein Laut und Baekhyun hielt meinen Kopf gerade, so dass mein Gesicht direkt mit seiner nackten Brust konfrontiert war – wann hatte er sein Shirt ausgezogen?
„Hyung..."
„Nicht reden, das kitzelt." Gleichzeitig spürte ich wie Baekhyun irgendetwas Kaltes auf meine Kopfhaut auftrug. Seine Finger massierten die Stelle und meine Augen fielen augenblicklich wieder zu.
„Hyung...", seufzte ich Baekhyun lachte heißer.
„Du klingst als wären meine Hände ganz wo anders Jongin."
Ein unmenschlicher Laut entstand in meinem Hals – eine Mischung aus Knurren und Schnurren – und das müsste Baekhyun wohl als Antwort genügen. Baekhyun begann irgendwann zu summen, dann leise zu singen. Er hatte eine schöne Stimme, und sie lullte mich ein wie in Decken. Ich war bereit einzuschlafen, als Baekhyun aufstand und mich ebenfalls dazu aufforderte. In diesem kurzen Moment der Klarheit, erkannte ich Fließen und bunte Handtücher, ein Waschbecken mit lauter eigenartiger Utensilien und beobachtet wie Baekhyun sich braun verschmierte Plastikhandschuhe von den Händen stülpte.
„Voilà", verkündete er zufrieden und zog mich an den Spiegel über dem Waschbecken. Ich blinzelte mein Spiegelbild an und wusste nicht so recht worüber sich Baekhyun so freute. Mein Haar war feucht und sah genau so dunkel aus wie eh und je. „Nicht anfassen und einwirken lassen", befahl er.
Fünfzehn Minuten später, saß ich an der Küchentheke, das dritte Glas klares Wasser vor mir und mein Kopf hatte aufgehört sich zu drehen, was ein größerer Fortschritt war, als ich von den letzten paar Stunden hätte sagen können.
In meiner Hosentasche vibrierte es und ich klopfte mir mit den Händen gegen die Taschen, ehe ich mein Handy in der rechten Hosentasche lokalisiert hatte. Blind strich ich über den Bildschirm und presste das Teil gegen mein Ohr. Irgendeine nervige Stimme in meinem Kopf sagte mir, dass ich Farbe auf mein Handy schmieren würde und gleichzeitig erschien nichts unwichtiger, als etwas Farbe auf einem Stück Plastik.
„Jongin? Jongin?!"
„Ja", antwortete ich, völlig irritiert von der lauten Stimme.
„Gott wo bist du Jongin? Ich versuche dich schon seit Ewigkeiten zu erreichen."
Ein warmes Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus. „Kyungsoo?"
„Ja natürlich, ich-" Kyungsoo brach ab und ich lachte leise.
„Hast du aufgelegt Hyung?" Die Küche drehte sich erneut um meinen Kopf herum...oder war es andersrum? Moment, war dies überhaupt möglich?
„Jongin-" Kyungsoo klang atemlos. „Jongin bist du betrunken?!"
Ich runzelte die Stirn. „Natürlich. Ich meine, ich denke schon? Weiß nicht."
„Jongin es ist vier Uhr morgens...an einem Dienstag."
„Hyung wieso schläfst du noch nicht? Es ist vier Uhr morgens an...Tag."
„Du ergibst keinen Sinn...wo bist du gerade?"
„Sehun."
„Wie lautet seine Adresse?"
„Mh, weiß nicht?"
„JONGIN!"
Ich ließ das Handy vor Überraschung aus der Hand fallen und es fiel auf die Tischplatte. „Hyung, du hast mich erschreckt."
„Sag mir wo dieser Sehun lebt, Jongin."
„Wieso?"
„Damit ich dich abholen kann!", rief Kyungsoo in den Hörer und ich runzelte die Stirn.
„Nein."
„Jongin!"
„Nein Hyung." Mir wurde übel. „Nicht nur du hast deine Geheimnisse."
Am anderen Ende der Leitung wurde es Totenstill. „Jongin..."
„Hey Jongin, du hast dein Shirt vergessen", Baekhyun erschien im Türrahmen, sein eigenes Hemd hatte er, jetzt da die Gefahr sich mit Farbe dreckig zu machen nicht mehr bestand, wieder an. Meines hielt er in der linken Hand.
„Was zum Teufel-", hisste Kyungsoo in den Hörer und es war wieder laut genug, so dass ich mein Handy von meinem Ohr fern hielt.
Ich sah Baekhyun näher kommen, dann das breite Grinsen das seine Lippen drapierte. „Ist das deine Freundin Jongin?" Er lachte und kam direkt vor mir zu stehen. „Hast du ihr erzählt was wir gerade zusammen gemacht haben?" Baekhyun lachte und es war ansteckend. Unweigerlich musste auch ich leise lachen.
„Jongin-" Kyungsoos Stimme driftete ab, als Baekhyun mir das Handy aus der Hand nahm.
„Jongin ist im Moment leider nicht zu erreichen, bitte hinterlassen Sie keine Nachricht. Lass uns weitermachen Jongin." Und er beendete den Anruf und ließ das Handy auf der Tischplatte liegen.
Ich blinzelte mehrfach, dann sickerte die Erkenntnis ein. „Das hättest du nicht tun sollen."
Baekhyun zuckte die Achseln. „Klang als hättet ihr gestritten."
„Wir haben nicht-..."
„Reg dich ab und lass uns deine Haare waschen, sonst sieht die Farbe hässlich aus. Und deine Freundin will sicher keinen Freund mit schlecht gefärbtem Haar." Er lachte.
„Das war nicht meine Freundin", berichtigte ich, während ich mich von Baekhyun erneut in Richtung Bad ziehen ließ.
„Ja? Dafür klang sie aber ziemlich Besitzergreifend."
„Besitzergreifend?"
Baekhyun warf mir einen langen Blick über die Schulter zu, dann konzentrierte er sich wieder aufs gehen.
Ich schlief immer wieder ein, während Baekhyun mir die Haare wusch und nachdem sie Handtuchtrocken waren, fuhr er fort indem er den Fön von unter dem Waschbecken hervor holte, um heiße Luft in mein Haar pusten zu lassen.
Meine Lider waren wieder zugefallen, als ein erstaunter Pfiff auf den Lärm des Föns einsetzte. „Das ist ziemlich gut geworden. Die Farbe steht ihm."
„Na klar", erwiderte Baekhyun. „Hab ja ich gemacht."
Sehun lachte leise, dann sagte er eine ganze Weile gar nichts, während Baekhyun an meinen Haarsträhnen herum zupfte. Meine Augen waren wie Garagentore zu denen man die Fernbedienung nicht mehr finden konnte. „Ich habe euch vorhin gesehen."
„Und?" Baekhyun klang angespannt.
„Er gefällt dir."
„Er sieht ganz gut aus."
„Ist das alles?"
„Was?" Baekhyuns Stimme hatte eine ungewohnte Schärfe angenommen. „Willst du mir schon wieder eine Moralpredigt halten?"
„Moral", zischte Sehun. „Ich halte keine Moralpredigten." Baekhyun schwieg wieder, oder ich war eingeschlafen, mit Sicherheit konnte ich das nicht sagen, ich wusste nur, dass ich mich an nichts weiter erinnern konnte.
Ein paar Stunden später erwachte ich mit Armen die um meinen Körper geschlungen waren und Sonne die meinen Rücken wärmte. Mein Hirn versuchte sich selbst zu zerstückeln, in der Sekunde in der ich die Augen aufschlug und ich löste mich hastig aus Baekhyuns Umarmung bevor ich aus dem Bett flüchtete und zu der Tür, die mir am nächsten war, rannte. Allen Göttern sei Dank, gab es tatsächlich ein angrenzendes Bad und ich schaffte es bis zum Waschbecken bevor mein Magen darauf bestand meinen Körper durch meine Speiseröhre zu verlassen.
Kalter Schweiß rann mir Rücken und Schläfe hinunter und ich zitterte am gesamten Körper. So stark, dass ich mich am Porzellan des Waschbeckens verkrampft festhalten musste.
Nachdem ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet hatte, fiel mein Blick auf mein Spiegelbild. Ich sah blass und erschöpft aus, was mich aber wirklich erstaunte war mein Haar. Die Erinnerung an gestern Abend kam zurück und ich erinnerte mich an Baekhyuns Hände auf meiner Kopfhaut und Farbe die auf mein Handy gekommen war...ich erinnerte mich an das Telefonat mit Kyungsoo und an die Dinge, die ich gesagt hatte.
Ich stöhnte über meine eigene Dummheit und vergrub die Hände kurz in meinen neu gefärbten Strähnen. „Du bist ein Volltrottel Kim Jongin." Ich tastete meine Hosentaschen nach meinem Handy ab, konnte es jedoch nirgends finden. Auch das noch.
Ich spülte meinen Mund mehrfach aus, benutzte sogar etwas von dem Mundspülmittel das ich in dem Wandschrank neben dem Spiegel gefunden hatte. Sehun würde sich bestimmt nicht daran stören, wenn ein kleinwenig davon fehlte. Als ich ins Schlafzimmer zurückkehrte blinzelte Baekhyun mich müde an, mit Haaren die ihm zu Berge standen und einem Shirt das ihm hochgerutscht war und einen kleinen Streifen heller Haut entblößte. „Alles klar bei dir?"
Ich nickte langsam den Kopf, behutsam, damit die Welt sich nicht wieder in eine Achterbahnfahrt verwandelte. „Etwas besser."
Baekhyun lächelte erschöpft und klopfte auf die Matratze neben ihm. „Schlaf weiter, das ist das einzige was wirklich hilft."
Der Vorschlag war verlockend und das Bett schrie förmlich nach mir, aber Unsicherheit nagte an meinem Gewissen. „Heute ist Dienstag...müssen wir nicht in die Schule?"
Baekhyun lachte leise, dann fischte er unter der Bettdecke herum, bis er mein Handy hervorholte. Es musste mir beim Schlafen aus der Hosentasche gerutscht sein - was für eine Erleichterung.
„Es ist zwölf Uhr Jongin" Baekhyun gähnte. „Wir haben sowieso schon das meiste verpasst."
Ich stöhnte entnervt und trottete dann doch zurück zum Bett. „Wow das war wirklich eine Glanzleistung."
Baekhyun kicherte und legte wieder die Arme um mich sobald ich mich auf der Matratze ausgestreckt hatte. „Gib zu, du hattest Spaß."
Ich konnte es wirklich nicht leugnen. „Stimmt."
„Und wie gefällt dir deine neue Farbe?"
„Es ist heller als gedacht."
„Aber es steht dir", murmelte Baekhyun schläfrig und ich summte nur in Einverständnis bevor ich erneut von Müdigkeit übermannt wurde.
„Ihr schläft ja immer noch." Ich öffnete die Augen, als ich Sehuns Stimme hören konnte. Baekhyuns Kopf lag auf meiner Brust und kitzelte mein Kinn. Mein Blick wanderte hoch wo Sehun im Raum stand, die Arme vor der Brust verschränkt und ein halbes Lächeln auf den Lippen.
„Wieso hast du deine Schuluniform an?", entkam es mir verwundert und ich wimmerte innerlich über meine heißere Stimme.
„Er geht immer zur Schule", antwortete Baekhyun und richtete sich im Bett auf, die Arme weit über den Kopf gestreckt. „Luhan regt sich immer besonders auf wenn er verkatert durch die Gänge spaziert oder in seinem Unterricht sitzt." Allein die Vorstellung brachte mich zum Lachen. „Wo ist Chen?"
„Noch in der Nacht verschwunden" Sehun zuckte die Achseln. „Ich glaube er wollte ins ‚El Dorado'."
Auf meine Frage was das war, antwortete Sehun: „Ein Kasino nicht weit entfernt vom Rotlichtviertel. Anscheinend auch Besitz von Kris Familie." Baekhyun und Sehun lachten und ich stimmte bald ein.
Es war bereits Abend als ich nach Hause ging, es war kühler geworden und ich fror in meiner dünnen Jacke. Sobald ich die Straße hinunter war, zog ich mein Handy aus der Hosentasche und blickte auf den Bild schirm. 10% verbleibender Akku – das war mehr als ich erhofft hatte. Daneben leuchtete das Nachrichtensymbol. Ich ignorierte die verpassten Anrufe und drückte auf den Umschlag.
‚Bitte melde dich bei mir. – K.'
Ich tat es nicht.
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Liebe Grüße <3  

DiamantenstaubWo Geschichten leben. Entdecke jetzt