Perlmutt

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Chen riss Kyungsoo zurück, im selben Moment in dem Luhan in den Raum preschte und mit den Händen nach meinem Gesicht griff.

„Bist du in Ordnung?", fragte er besorgt. Ich hatte meine Augen noch nicht von Kyungsoo abgewandt und dieser funkelte mich ebenfalls noch immer wütend an.

„Ins Lehrerzimmer", sagte Minseok und ergriff Kyungsoo am Handgelenk. „Augenblicklich."

Minseok bellte irgendwelche Anweisungen an die Klasse, die ich nur am Rande wahrnahm, bevor Minseok Kyungsoo nach draußen zog und Luhan mich ebenfalls aus dem Klassenzimmer führte. In die andere Richtung als Minseok und Kyungsoo.

„Tut es weh?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich erinnere mich noch gut an meine erste Ohrfeige, ich weiß also dass du lügst. Kyungsoo hat wahrscheinlich mindestens einen genauso guten Schlag wie Minseok. Es sind immer die Kleinen." Luhan tat sein übliches Wasserfall-Gerede in Stresssituationen und ich fragte mich was wohl gerade in ihm vorging.

„Entschuldigung", sagte ich, weil ich dumme Dinge gesagt hatte, die auch Luhan betroffen hatten.

Luhan lachte nervös und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Ich habe ehrlich keine Ahnung was gerade passiert ist Jongin."

„Ich weiß. Tut mir leid."

Luhan brachte mich ins Krankenzimmer, damit man mir eine kalte Kompresse gab. Ich war fast erleichtert als er mich anschließend in das Lehrerzimmer brachte.

Kyungsoo saß auf meinem, üblichen Stuhl vor Luhans und Minseoks Schreibtisch. Den Kopf gesenkt und die Fäuste auf den Knien geballt. Minseok seufzte erschöpft.

„Er redet nicht."

„Hast du die Rektorin gerufen?", fragte Luhan. Ich horchte erschrocken auf.

„Wieso die Rektorin?"

„Er ist ein Stipendiat, das bedeutet-"

„Nein ruft sie nicht", bat ich schnell. „Auf keinen Fall, Kyungsoo hat nichts getan."

Luhan zog die Augenbrauen zusammen. „Jongin, er hat dir eine Ohrfeige verpasst."

„Er hatte seine Gründe!"

„Und die wären?", fragte Minseok mit einem wütenden Unterton. Ich erinnerte mich daran wie sehr Minseok Gewalt verachtete.

Ich verzog das Gesicht. „Er hat nur-"

„Jongin, er-", sagte Kyungsoo und ich brach sofort ab. „Er hat etwas gesagt, dass er nicht hätte sagen sollen." Kyungsoo blickte mit funkelnden Augen auf, aber er sah nur mich an. Weder Minseok noch Luhan. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?!"

„Wieso bist du auf seiner Seite?", fragte ich stattdessen. „Hast du das Bild nicht gesehen, dass er herumgeschickt hat?"

„Natürlich habe ich es gesehen."

Jetzt war ich wieder so bodenlos wütend, wie noch vor ein paar Minuten. „Wieso bist du dann so wütend AUF MICH?"

„Weil du das komplett FALSCHE unternommen hast."

Ich schnaubte. „Dann hat es dir nichts bedeutet?", fauchte ich. „Das Bild auf dem ich Baekhyun geküsst habe? Hat es dich völlig kalt gelassen?"

„Sag das nicht", sagte Kyungsoo leise. „Du weißt-"

„WIESO BIST DU DANN NICHT WÜTEND?!"

„Natürlich bin ich wütend! Auch auf Sehun aber ER WAR VERZWEIFELT JONGIN! So handeln verzweifelte Menschen, sie tun dumme und unbedachte Dinge."

DiamantenstaubWhere stories live. Discover now