Kapitel 5

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PoV Lukas

Finn lag schon in seinem Zimmer und guckte Fernseh, während ich in der Küche schnell Nudeln mit Soße kochte und auf zwei Teller verteilte. Damit ging ich zurück in Finns Zimmer, der mich anlächelt und die Decke ein Stück anhob, damit ich zu ihm ins Bett setzten konnte.
"Willst du wirklich im Bett essen?" lachte ich und drückte Finn seinen Teller in die Hand.
"Warum nicht?" grinste Finn und fing an sich die Nudeln in den Mund zu stopfen.
"Schmeckt gut." nuschelte Finn mit vollem Mund und kopfschüttelnd fing ich auch an zu essen. Dabei sahen wir Fehrnseh und lachten gelegentlich.
Bis Finn irgendwann das Schweigen brach.
"Hast du Angst vor nächster Woche?"
Ich kaute langsam bevor ich schwer schluckte, da sich plötzlich ein Kloß in meinem Hals gebildet hatte. Zögerlich legte ich den Teller auf den Nachttisch neben mir und starrte dann an die Decke.
"Ja, habe ich." fing ich leise an zu reden.
"Einerseits hab ich Angst, dass er nicht auftaucht, andererseits denke ich was passiert wenn er zurück kommt. Was er dazu sagen wird oder welchen Grund er hatte. Wenn er einen hatte." Gegen Ende wurde meine Stimme etwas kratzig.
"Vielleicht hat er ja doch jemand anderen gefunden." flüsterte ich und sofort kam Finn zu mir und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.
"Dann wäre er ein Idiot und sollte besser nicht hier auftauchen. Wenn das so sein sollte, hat er jemand so tollen wie dich nicht verdient." knurrte Finn in den Stoff meines Shirts und ich lachte leise auf. Zögerlich fing ich an durch Finns Haare zu streichen und es breitete sich ein lächeln auf seinem Gesicht auf.
"Fehlt nur noch das du anfängst zu schnurren." lachte ich und Finn schnaufte nur leise, sagte aber nichts dazu.
"Danke das du die letzten Monate so für mich da warst Finn." flüsterte ich und legte mich jetzt auch zurück, da mich langsam auch die Müdigkeit überkam.
"Ist doch selbstverständlich." kam es leise von Finn und ich schüttelte den Kopf.
"Ist es nicht. Dustin ist das beste Beispiel. Seid Ewigkeiten ist er mein bester Freund, aber war kaum da, weil er nur an Tim klebt. Nicht, dass ich es ihnen nicht gönne, aber du weißt schon." Finn stütze sein Kinn auf meine Schulter um mich ansehen zu können.
"Für mich ist das selbstverständlich. Ich hasse es Leute, die ich sehr mag leiden zu sehen." Ich lächelte leicht.
"Irgendwann lad' ich dich mal irgendwo hin ein. Dann hab ich ein besseres Gewissen." Finn legte seinen Kopf wieder auf mir ab und lachte leise.
"Wenn du dich dann besser fühlst." Ich nickte
"Tue ich definitiv." Ich hörte wie Finns Atme ruhiger wurde und er schließlich einschlief. Aber obwohl ich auch Müde war, wollte und konnte ich nicht schlafen.
Auch wenn ich wusste, dass es nichts bringen würde, schnappte ich mir mein Handy vom Nachttisch und scrollte durch meine Kontakte, bis ich bei Kyle♥ stehen blieb. Unsicher schwebte mein Daumen über dem Display. Er würde eh nicht abheben, oder die Mailbox wäre dran. Die Hoffnung, dass er sich nochmal meldete hatte ich verloren. Seufzend legte ich das Handy wieder weg und legte einen Arm um Finn, der sich daraufhin weiter an mich kuschelte. Ich war einfach froh jemanden bei mir zu haben, auch wenn es für außenstehende so aussah als wäre Finn mein Freund. Immerhin kam es nicht selten vor, dass wir in der Öffentlichkeit Händchen hielten.
"Worüber denkst du nach?" Ich zuckte zusammen und waf Finn einen Blick zu.
"Ich dachte du schläfst?" Finn zuckte so gut es ging mit den Schultern.
"Nicht ganz. Also was hält dich wach?" Er sah mich eindringlich an und ich strich ihm die Haare aus der Stirn.
"Nichts wichtiges. Schlaf weiter, ich geh nochmal raus." Reflexartig drückte ich Finn einen Kuss auf die Stirn. Finn sah mich erst überrascht an, aber dann färbten sich seine Wangen wie immer rot.
Ich verließ das Zimmer und stieß in der Küche auf Dustin und Tim.
"Ihr habt schon gegessen?" fragte Dustin und ich nickte.
"Wie geht's dir?" fragte Tim und legte die Zeitung aus der Hand. Ich zuckte nur mit den Schultern.
"Wie soll es mir schon gehen?" sagte ich leise und war selber erschrocken draüber wie gebrochen meine Stimme klang. Dustin stellte den Topf, den er gerade in der Hand hatte, ab und kam auf mich zu. Kurz blieb er vor mir stehen, dann schloss er seine Arme um mich und drückte sich fest an mich.
"Es tut mir leid, dass ich so ein schlechter Freund bin. Das ich nicht für dich da war. Ich machs wieder gut versprochen." murmelte Dustin und ich musste grinsen.
"Ich versteh das Dustin. Du hast ja deinen Freund hier. Natürlich willst du da Zeit mit ihm verbringen."
"Das wird schon wieder. Ganz sicher." kam es leise von Dustin und ich nickte.
Aber ich glaubte es nicht.

Fahrt ihr eigentlich in den Urlaub? Ich nicht :(

Freundschaft oder LiebeWhere stories live. Discover now