Kapitel 30

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PoV Raider

Misstrauisch musterte ich meine Mutter, die vor mir stand und mich kalt musterte.
"Was willst du?" brach ich dann das Schweigen und meine Mutter schnaufte.
"Wann fahrt ihr?" Normalerweise klang meine Mutter total desinteressiert, wenn sie mit mir redete, aber jetzt breitete sich ein ironisches Lächeln auf ihrem Gesicht aus.
"Heute abend." kam es zögerlich von mir. Ich war extrem vorsichtig mit dem was ich sagte, ich traute dieser Frau alles zu.
Gleichzeitig versuchte ich die Situation nicht emotional an mich heran zu lassen.
"Weißt du, Raider, ich dachte du wärst schlauer. Reicht es noch nicht, dass du in Therapie gegangen bist? Jetzt auch och schwul?" Ich spannte automatisch den Rücken an und sah meine Mutter fassungslos an.
"Was?" schaffte ich dann, atemlos hervor zu bringen. Meine Mutter kniff die Augen zusammen.
"Glaubst du wirklich, ich weiß nicht was in meinem Haus passiert? Das du wirklich so dumm bist! Ihn auch noch hierher zu bringen!" Ich schluckte und wusste nicht was ich antworten sollte.
Ich war nicht schwul. Ich und Finn hatten uns nur einmal geküsst! Okay, zweimal, aber das hieß doch nicht, dass ich was für ihn empfand.
"Aber ich bin heute guter Dinge." Sofort war ich wieder wachsam und ich würde mein letztes Hemd verwetten, dass sie was vorhatte. Garantiert hatte sie was vor. Und es wird nichts schönes sein.
"Ich mach dir einen Vorschlag, mein Sohn."

PoV Finn

Kurz nachdem Raider mit seiner Mutter geredet hatte, waren wie gefahren. Raider hatte sich kurz von seiner Schwester verabschiedet und schon saßen wir im Auto. Während der gesamten Fahrt sprachh Raider kein Wort und Leichenblass Ich hatte es schon fast aufgegeben, mit ihm reden zu wollen. Aber nur fast.
"Raider-." Wieder unterbrach er mich.
"Finn, ich....ich will nicht reden okay?" Langsam spürte ich wie die Wut in mir die Überhand gewann. Nicht wegen Raider, sondern wegen seiner Erzeugerin.
Was hatte sie ihm erzählt, dass er so verstört war? Anders konnte man seinen Zustand nicht beschreiben und eigentlich würde ich lieber fahren, weil ich fürchtete, dass Raider gleich aus den Latschen kippen könnte.
Ich seufzte und ließ mich im Sitz zurück sinken.
"Du bist einer meiner besten Freunde, Raider. Ich wünschte, du würdest mit reden." Raider verkrampfte die Hände ums Lenkrad und biss offensichtlich die Zähne zusammen.
"Du machst es nur schlimmer, Finn." knurrte Raider und ich verdrehte die Augen.
"Was mach ich nur schlimmer?" Natürlich antwortete er nicht und auh den Rest der Fahrt reagierte er nicht mehr auf meine Fragen. Also gab ich auf. Vielleicht wollte er ja morgen reden.
"Raider du bist fertig mit den Nerven. Ich bin müde. Bitte lass uns an einem Motel anhalten."  Zu meiner Überraschung nickte Raider ergeben mit dem Kopf und hielt am nächsten Motel n. Zwar müssten wir noch eine knappe Stunde fahren, aber es war mir dennoch zu unsicher.
Als wir in unserem kleines Zimmer ankamen warf ich mich direkt auf eins der Betten und Raider verschwand im Bad. Da ich im Auto schon kurz vor dem einschlafen gewesen war, nickte ich schnell weg und hörte gerade noch wie Raider das Bad verließ.
Und dann spürte ich wie sich ein paar Lippen auf meine Stirn drückte. Schlief ich doch schon? Ich meinte, wieso sollte Raider mich auf den Kopf küssen. Bevor ich aber weiter drüber nachdenken jonnte driftete ich in de Schlaf ab.
Der nächste Morgen begann damit, dass ich mich offensichtlich so sehr herumgedreht hatte, das ich aus dem Bett fiel. Eigentlich hatte ich jetzt mit einem dummen Kommentar von Raider gerechnet, aber dieser blieb aus. Schlief er also noch? Müde setzte ich mich auf und schaute auf Raiders Bett.
Raiders gemachtes Bett. Ziemlich untypisch für ihn.
"Raider?" fragte ich und stand vom Boden auf. Was ich sah erschrack mich.
Seine Tasche war weg. Sofort war ich hellwach und ging schnellen Schrittes zum Fenster. Auch da bestätigte sich meine Vermutung.
Kein Auto.
Fassungslos ließ ich mich an der Wand herunter rutschen und spürte wie mir Tränen in die Augen traten. Er hatte mich hier einfach sitzen lassen. Wieso, verdammt, hatte er mich hier einfach sitzen lassen?
Jetzt liefen mir doch ein paar Tränen die Wange entlang.
Wieso hat er nicht mit mir geredet? Vertraute er mir so wenig? Bedeutete ich ihm nicht genug? Mit zitternder Hand griff ich nach meinem Hände und wählte Dustins Nummer.
"Finn? Alles klar?" hob ein verschlafener Tim ab.
"Könnt ihr mich bitte abholen?" schniefte ich und schloss die Augen.

Freundschaft oder LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt