Kapitel 26

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PoV Finn

Nachdem Raider aus dem Zimmer geflüchtet war, hatte ich mir nur die Bilder angesehen, die ich in einer Schublade gefunden hatte. Normalerweise ging ich nicht einfach so an anderer Leuts Sachen dran, aber ich musste mich irgendwie ablenken.
Mein Gehirn versuchte immer noch, das zu verarbeiten, was eben passiert war.
Raider hatte mich geküsst. Und ich hatte erwidert.
Er hatte gesagt, er müsse etwas ausprobieren. Glaubte er, auch an Männer interessiert zu sein? Redete er darüber mit seinem Therapeuten? Es fiel mir schwer meine Gedanken zu sortieren, weil immer wieder diese Fragen in meinem Kopf herum irrten und langsam bekam ich Kopfschmerzen.
Zögerlich verließ ich das Zimmer und sah mich um. Ich wollte hier nicht einfach so herum rennen, da ich nur ungerne der Mutter über den Weg laufen wollte, allerdings wollte ich auch nicht weiter in diesem Zimmer sitzen und mich mit Fragen quälten, auf die ich keine Antwort kannte.
Langsam schritt ich den Flur entlang, bis ich ein lautes Lachen hörten, was wohl die Schwester von Raider gewesen war.
An einer pinken Tür blieb ich schließlich schmunzelnd stehen und kopfte kurz. Ich hörte, wie im Zimmer jemand aufsprang und auf die Tür zukam. Kurz danach wurde diese aufgerissen und die kleine Brünette sah mich lächelnd an.
"Du kommst genau richtig." Sie packte meine Hand und zog mich in den Raum. Raider saß an einem kleinen Tisch und war deutlich ein wenig genervt, versuchte das aber für seine Schwester zu überspielen.
Als er mich sah, fiel sein Lächeln ein bisschen, aber die Kleine merkte es nicht.
"Wir wurden uns ja noch nicht vorgestellt. Ich bin Finn." Die Kleine nahm meine Hand in ihren kleinen und schüttelte sie wild.
"Mia. Und jetzt musst du mit uns spielen." Sie zog mich zu einem winzigen Stuhl, an einem pinken Tisch. Allen anschein nach spielten die Teeparty oder was ähnliches.
Ich ließ mich auf den kleinen Stuhl fallen und Mia tat so als würde sie mir Tee einschütten.
"Was spielen wir denn?" fragte ich höflich nach und Mia grinste breit.
"Vater, Mutter und Kind." rief sie dann begeistert und klatschte in die Hände. Ich sah wie Raiders Mundwinkel kurz nach unten zuckte.
"Aber wir sind beides Männer, Prinzessin." gab Raider dann zu denken und die Kleine sah ihn verwirrt an.
"Ja und?" Ich lachte auf, weil Mia so gar nicht war, wie ihre Mutter.
"Das ist kein Problem. Wir können gerne Vater, Mutter, Kind spielen." Mia sah mich lächelnd an und begann das Spiel zu 'planen'.
"Gut. Ich bin das Kind und Raider ist der Papa und Finn die Mama." Ich runzelte die Stirn.
"Wieso bin ich die Mama?" Mia verschränkte die Arme und sah zu mir hoch.
"Weil Raider weniger Haare auf dem Kopf hat. Und die ganzen Bilder auf der Haut." Ich musste ein lachen unterdrücken und auch Raider schmunzelte.
"Na dann."
Mia war wirklich sehr lebhaft, sodass wir aus dem Spiel erst entlassen wurden, als Mia ins Bett musste. Da Raiders Mutter es nicht für Nötig gehalten hatte zu Kochen, hatten wir eben für Mia etwas zusammen gemacht und standen jetzt selber in der Küche, um uns etwas zu essen zu Kochen.
Ich beobachtete Raider wie er Gemüse schnitt und konnte es mit nicht verkneifen meinen Blick über seinen Körper wandern zu lassen, auch wenn ich wusste, dass das alles andere als hilfreich war.
Obwohl ich dachte, unauffällig zu sein, drehte Raider sich mit erhobener Augenbraue hoch und sah mich an.
"Wieso starrst du so?" Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder, da mir nichts passendes einfiel.
Raider stand dort und schien sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen.
"Hör zu Finn. Wegen....dem Kuss. Es tut mir leid. Ich wollte nur etwas ausprobieren." brachte et dann hervor und ich stand von meinem Stuhl auf.
"Was wolltest du ausprobieren?" fragte ich möglichst beiläufig, obwohl es mich brennend interessierte. Ich schaltete den Herd ein wenig runter und drehte mich wieder zu Raider um. Dabei erwischte ich ihn, wie er diesmal mich anstarrte und er drehte den Kopf weg, als er bemerkte, dass er aufgeflogen war.
"Wie es sich anfühlt." Überracht hob ich eine Augenbraue. Mit so einer Antwort hatte ich nicht gerechnet.
"Und was kam dabei raus?" fragte ich und verfluchte meine Stimme dafür, dass sie jetzt ein wenig kratzte.
Erst sagte Raider nichts. Musterte mich nur.
Dann hob er eine Hand, legte sie an meine Wange und drückte seine Lippen wieder auf meine. Es war nur ein kurzer Kuss und eigentlich verwirrte es mich mehr als alles andere, dennoch fühlte es sich gut an Raider so nah zu sein.
Ich fuhr mit meinen Händen über seine Arme, als wir uns lösten.
"Ich weiß nicht was das ist." flüsterte Raider und legte seine Stirn auf meine.
Ich wusste es auch nicht, dafür genoss ich nur den Moment.

Sry das ein paar Tage nichts kam 😦 bitte nicht schlagen ._.

Freundschaft oder LiebeWhere stories live. Discover now