Kapitel 24

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PoV Finn

Raiders Mutter war mir sofort unsympathisch. Sie schien sehr streng zu sein, was an sich kein großes Problem da stellte, aber ihre lieblose Art und Weise zeichnete sie nicht gerade als gute Mutter aus.
Mal ganz davon abgesehen, dass sie laut Raider hochgradig rassistisch war. Ich hoffte, ich musste möglichst wenig mit ihr zu tun haben. Aber dafür war Raiders Schwester umso süßer und es fiel mir schwer zu glauben, dass dieses liebe und lebensfreudige, junge Mädchen wirklich das Kind dieser Frau sein sollte. Ich sah wie Raider seiner Schwester hinterher sah und liebevoll lächelte. Anscheinend bedeutete sie ihm wirklich viel.
"Komm, ich muss dich wenigstens kurz vorstellen, sonst muss ich mir das ewig anhören." brummte Raider dann und sofort sank seine Laune wieder. Ich war auch nicht gerade scharf darauf, seine Mutter kennenzulernen, aber es musste anscheinend ja sein. Raider führte mich zurück ins Wohnzimmer, wo seine Mutter auf einem Sessel saß und Zeitung laß.
"Maren? Das ist Finn. Ich habe gesagt, ich bringe einen Freund mit." Ich zog meine Augenbrauen hoch und wartete auf die Reaktion von seiner Mutter, die er offenbar nur noch mit Vornamen ansprach. Konnte ich verstehen.
"Das hast du. Jetzt muss ich mich wenigstens nicht mit dir unterhalten." kam es kalt von Maren, während sie nicht mal zu Raider hoch sah. Ich bemerkte wie dieser angestrengt schluckte und dann ohne ein weiteres Wort nach oben verschwand. So gerade konnte ich es mir noch verkneifen seiner Mutter einen dummen Spruch an den Kopf zu werfen. Stattdessen folgte ich Raider ins Gästezimmer.
Raider stand mit dem Rücken zu mir an der Wand gelehnt und verkrampfte die Fäuste. Vorsichtig trat ich hinter ihn und umarmte ihn.
"Ich habe alles für dieses Miststück gegeben, was ich hatte. Sie lebt nur noch wegen dem Geld, was ich ihr gegeben habe. Ich hatte es gerne getan, immerhin war sie meine Mutter. Und jetzt? Das ist ihr dank?" brachte Raider mit zittriger Stimme hervor.
"Sie hat es nicht verdient, dich ihren Sohn nennen zu dürfen." nuschelte ich und legte meine Strin auf seine Schulter, was, da wir gleich groß waren, recht einfach war.
"Ich fühl mich so scheiße deswegen. Ich habe nicht mal genug Geld, um jeden Tag zwei Mahlzeiten zu bezahlen und sie?" Ich seufzte und ließ Raider los. Dann packte ich ihn an den Schultern und drehte ihn zu mir um.
"Hör zu. Denk nicht drüber nach. Du bist besser als das. Deine Mutter hat es nicht vedient, dass du wegen ihr auch nur eine Träne verlierst. Sei einfach das Wochenende für deine Schwester da." Raider nickte und versuchte durch blinzeln die Tränen zurück zu halten. Dennoch schaffte es eine und ließ über seine Wange. Automatisch hob ich eine Hand und wischte sie mit dem Daumen weg. Aber ich nahm meine Hand nicht weg, sondern strich weiter über seine warme Wange und Raider schloss kurz die Augen.
"Finn?" fragte er nach einer Weile und ich nahm meine Hand von seinem Gesicht.
"Ja?" Raider fuhr sich sichtlich nervös durch die Haare und biss sich auf die Lippe. Mein Blick blieb seinen Lippen hängen und mir schoss die Frage durch den Kopf, ob sie wohl so weich waren sie sie aussahen.
Sofort wandte ich den Blick ab. Das war schon das zweite mal, dass ich mich dabei erwischte, wie ich darüber nachdachte, wie es wäre ihn zu küssen.
"Ich habe dich angelogen." kam es zögerlich von Raider und überrascht sah ich zu ihm hoch. Wobei hätte er mich den anlügen können?
"Wobei denn?" fragte ich vorsichtig, da ich ein wenig Angst vor seiner Antwort hatte.
"Ich gehe immer noch zur Therapie." Ich konnte es mir nicht verkneifen erleichtert auszuatmen. Ehrlich gesagt, hatte ich mit schlimmeren gerechnet. Ich lachte leise auf und lehnte mich an Raider, der die Umarmung verwirrt erwiderte.
"Bist du nicht sauer?" fragte er dann überrascht und schnaufte.
"Worauf soll ich den sauer sein? Das mit mit jemand professionellen über deine Probleme reden willst? Daran ist doch nichts schlimmes. Ist es der selbe Arzt der dir geholfen hat, schwule und so zu akzeptieren?" Ich spürte wie Raider nickte. Zwar hätte ich mir gewünscht, dass Raider früher mit mir reden würde, aber wenigstens hatte er mir jetzt überhaupt was gesagt.
"Worüber redet ihr den im Moment? Vielleicht kann ich dir auch helfen." Ich löste mich von Raider und dieser sah mich unsicher an.
"Das denke ich eher weniger." brachte er zögerlich hervor.
"Vor allem geht es nämlich über....dich." Ich runzelte die Stirn und sah Raider überrascht an. Wieso sollte er mit seinem Therapeuten über mich reden?
"Wieso um mich?" fragte ich, jetzt noch verwirrter als eben. Man sah Raider an, dass er sich unbehaglich fühlte und er biss sich auf die Unterlippe. Ich zwang mich meinen Blick nicht dort hin wandern zu lassen.
"Finn?" Raiders Stimme zitterte leicht.
"Darf ich was ausprobieren?" Er redete so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte, aber trotzdem nickte ich, wie in Trance, da mich sein Blick gefangen hielt.
Raider hob zögerlich seine Hände und umfasste mein Gesicht. Ich sah viele verschiedene Emotionen in seinem Blick.
Angst, Neugier, Unsicherheit. Aber auch ein bisschen Vorfreude. Raider beugte sich so weit nach vorne das ich seinem Atem im Gesicht spürte und die Augen schloss. Doch kurz bevor unsere Lippen sich berühren konnten, zögerte er. Sollte ich auf seine Reaktion warten oder selber die Initiative ergreifen?

Eben wurde nur ein teil hochgeladen, darum hier nochmal :)
Nur mal so Interessehalber, wollt ihr eigentlich einen Lemon Part? Weil ich ja bei Kyle und Lukas darauf angespielt habe.
Wenn ja kann ich aber nicht versprechen, dass ich das wirklich mache :D

Freundschaft oder LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt