Kapitel 33

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PoV Finn

"Und? Gehst du auf die Hochzeit?" fragte Luke leise, während er mit seinem Finger, kleine Kreise auf meine Brust malte.
Ich zuckte nur mit den Schultern und drehte mich so um, dass ich über Luke lag und ihm in die Augen gucken konnte.
Da wir beide immer noch nackt waren, sah ich wie Luke schlucken musste.
"Egal was du jetzt vor hast, ich werde jetzt Duschen. Kann morgen bestimmt eh nicht mehr laufen, weil mein Arsch weh tut." Das letzte brummte er nur noch und stieß ich sanft von sich runter und ich musste grinsen.
Dann stand ich auf und zog mich an.
Im Wohnzimmer angekommen musterte ich den Brief, der auf dem Tisch lag, als wäre er etwas besonderes. Was er in meinen Augen auch war. Ich nahm in wieder in die Hand, um mir das Datum anzuschauen.
Schon dieses Wochenende? Anscheinend hatten sie meine Einladung spät losgeschickt. Als wären sie sich nicht sicher gewesen. Der Gedanke stimmte mich wieder traurig und ich seufzte.
Plötzlich spürte ich wie sich zwei Arme um mich legten.
"Mach dir nicht so viele Gedanken, Finn. Wenn du nicht willst, musst du nicht. Es zwingt dich niemand da hin zu gehen." Ich legte den Brief wieder zurück und drehte mich zu Luke um.
"Würdest zu mit mir zusammen da hin gehen?" fragte ich ihn und überrascht sah er mich an. Er schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
Immerhin waren wir nie zusammen ausgegangen oder sowas. Erstens weil er eine Freundin hatte und zweitens hatten wir auch keine Beziehung. Nur Sex. Auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, Luke empfand mehr.
"Ich würde dich gerne begleiten." Luke lächelte mich an und lehnte sich an meine Schulter.
"Aber was soll ich Mia sagen?" Ich räusperte mich und hob Lukes Kinn, um ihn in die Augen sehen zu können.
"Ich bin wahrscheinlich der letzte Typ, der sowas sagen sollte, aber vielleicht wäre es besser Schluss zu machen. Besser als sie zu betrügen." Luke sah nachdenklich aus und fuhr sich durch die Haare.
"Ich weiß. Eigentlich hast du recht. Mia und ich sind aber schon so lange zusammen."
Ich nahm sein Gesicht in die Hände.
"Luke, wenn du sie wirklich so sehr lieben würdest, würdest du nicht mit mir ins Bett springen." Luke nickte und schmiegte sein Gesicht in meine Hände.
"Ich mag sie wirklich." nuschelte Luke und schloss die Augen. Ich nahm meine Hände vom seinen Gesicht.
"Aber mögen alleine reicht in einer Beziehung nicht, Luke." Luke seuftzte und ließ sich auf das Sofa fallen.
"Wir mögen uns doch auch nur." Ohne nachzudenken fuhr ich mir durch die Haare und sagte:
"Wir haben auch keine Beziehung." Das erste mal seid dieser Unterhaltung sah ich sowas wie Trauer und Schmerz in seinen Augen aufblitzen und sofort taten mir meine Worte leid.
"Luke-" Er unterbrach mich, indem er die Hand hob und aufstand.
"Du hast recht. Wir haben keine Beziehung. Nur Sex." Seine Stimme klang gleichzeitig verbittert und traurig.
Es brach mir fast das Herz.
Gerade als Luke sich aus dem Staub machen wollte, schnappte ich mir seinen Arm und zog Luke an mich. Erst versteifte er sich, aber nachdem ich anfing, ihm im Nacken zu kraulen, entspannte er sich.
"Tut mir leid. Es ist nicht so, als würdest du mir nichts bedeuten, Luke. Allerdings ist Lieben bei mir so eine Sache. Ich brauche Zeit dafür." nuschelte ich in seine Haare.
"Und jetzt zieh dir was schönes an. Ich lade dich zum Essen ein." Mit großen Augen sah Luke mich an.
"Sowas wie....ein Date?" fragte er zögerlich und lachend verwuschelte ich seine Haare.
"Wenn du das möchtest." Ich drückte ihm einen  kurzen Kuss auf die Stirn und lächelnd verschwand Luke in seinem Zimmer.
Während er sich umzog, nahm ich mein Handy und wählte eine Nummer, die ich seid einem Jahr nicht mehr gewählt hatte.
"Finn?" hörte ich Dustins überraschte Stimme.
"H-hey Dustin." Ich hasste es, wie unsicher ich mich gerade fühlte.
"Was willst du?" Es versetzte mir  schon einen Stich, dass ausgerechnet Dustin so mit mir sprach, aber ich hatte es auch nicht besser verdient.
"Ich hab die Einladung zur Hochzeit bekommen." flüsterte ich und fühlte mich noch unsicherer als vorher.
"Du kommst?" Jetzt hörte man deutlich den misstrauen, aber auch die Freunde raus, auch wenn er versuchte es zu unterdrücken.
Ich räusperte mich.
"Ja. Und ich bringe auch jemanden mit."
"Das ist ja cool! Ich freue mich voll! Wenn ich das den anderen-" Sofort unterbrach ich ihn.
"Bitte sag es ihnen nicht. Ich will sie überraschen." Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie Dustin nickte.
"Okay, gut. Aber Finn?"
"Ja?"
"Verbock es nicht."

Freundschaft oder LiebeWhere stories live. Discover now