Kapitel 31

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PoV Finn

Ich saß auf dem Sofa, während Dustin mir über den Rücken strich und Tim, gerade mit drei Tassen Kaffee wieder kam und diese vor uns abstellte.
"Was ist eigentlich genau passiert?" fragte Tim leise und reichte mir meine Tasse. Dankend nahm ich sie an und trank einen Schluck. Dann seufzte ich.
"Es war komisch. Wir wollten gestern eigentlich noch mit der Schwester von Raider in den Park und dann abends fahren. Um euch nicht zu stören wollten wir dann bei ihm übernachten. Es war auch alles wie immer, bis seine Mutter mit ihm reden wollte. Ich weiß nicht worum es ging, aber danach hatte Raider es sehr eilig weg zu kommen. Er ist durch gefahren und war total aufgewühlt. Viel geredet hat er auch nicht. Dann wollten wir in dem Motel übernachten, weil ich müde war und Raider sich kaum noch konzentrieren konnte. Als ich wach wurde war er weg." Ich beendete meine Rede und nahm noch einen Schluck Kaffee. Aber ich schmeckte kaum was.
"Was seine Mutter wohl zu ihm gesagt hat?" grübelte Tim leise vor sich hin und ich seufzte.
"Das passt überhaupt nicht zu Raider. Er war nie der Typ, der sich irgendwie erpressen oder verarschen lässt. Wieso sollte er sowas tun? Für seine Mutter?" Ich zuckte nur kraftlos mit den Schultern.
"Sollen wir mal zu seiner Wohnung fahren?" kam es zögerlich von Dustin und Tim nickte leicht.
"Ist das okay für dich?" Ich strich mit mit der Hand über die Stirn und seufzte.
"Was wenn er nicht da ist?" fragte ich und lehnte mich nach hinten.
"Du hast doch einen Schlüssel oder?" Ich nickte nur.
"Na dann. Viel schlimmer kann es nicht werden. Der kann was erleben, wenn er da in Seelenruhe sitz." knurrte Tim und zusammen gingen wir zu Tims Auto.
Als wir wenige Minuten später bei Raiders Wohnung ankamen, bekam ich ein ungutes Gefühl, welches mit jedem Schritt schlimmer wurde.
Raider war nicht hier. Ich wusste es einfach.
Und mit dieser Gewissheit wurde jeder Schritt schwerer, meine Gedanken und Gefühle machten meine Beine immer schwerer, als würden sie sie am Boden halten.
Oder als wollten sie mich vor der bitteren Wahrheit beschützen, die mich erwarten würde, denn jetzt hatte ich noch einen Hauch von Hoffnung, dass Raider vielleicht doch hier war.
Aber ich wusste, dass es nicht so ist.
Ich hatte es immer gewusst, wenn Raider in der Nähe war. Es war ein komisches, aber angenehmes Gefühl gewesen.
Und jetzt war es weg, wie Raider auch. Und es fühlte sich an als würde etwas fehlen.
Als würde ein Teil von mir fehlen.
Mit zittriger Hand schloss ich die Tür auf und trat ein. Geschockt blieb ich stehen.
"Nein." flüsterte ich. Das war unmöglich. So schnell konnte er doch nicht...
Alles war weg. Nicht nur Raider, sondern alles. Die paar wenigen Dinge, die wir hier aufgegangen hatten, die einigermaßen vernünftigen Möbel, wahrscheinlich wären auch seine Klamotten weg, wenn ich nachsehen würde.
"Finn-" fing Tim an, aber ich hörte kaum noch zu. Ich hatte ein Piepsen im Ohr, welches immer lauter wurde und mir wurde unfassbar war.
Und als mein Blick auf einen Zettel mit einem "Es tut mir leid, Finn" fiel, konnte ich mein Herz brechen hören. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie viel er mir bedeutet hatte.
Aber Raider war weg. Und mit ihm mein Herz.

Ein wenig kürzer, aber dafür schon das zweite heute :D Und morgen (falls ich es schaffe zu schreiben) wird es dann einen 'kleinen' Zeitsprung geben.
Wünsche euch eine gute Nacht🌜

Freundschaft oder LiebeWhere stories live. Discover now