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*(Warnungen: Gewalt, Blasphemie und generelle Grausamkeit - nein ehrlich.
Viel Spaß :))*


Jungkook war, so wie Hoseok es auf ersten Blick erahnt hatte, eine sehr starke Dunkle Aura. Er war wie ein explodierender Stern geboren worden, als zu viel zurückgelassene Dunkelheit zusammengekommen war und sich in seiner Gestalt manifestiert hatte. Er hatte viele Jahrzehnte Zeit gehabt seine Dunkelheit zu bestärken und zu erproben. New York wuchs und je mehr Menschen an einem Fleck lebten desto mehr Dunkelheit sammelte sich.

Jungkook war geschickt darin die Dunkelheit in Menschen zu stärken und bald verlor er das Interesse an Menschen, die bereits viel Dunkelheit innehatten. Stattdessen konzentrierte er sich auf schwerere Opfer. Glückliche Mütter, anständige Ehemänner, später auch unschuldige Kinder. Sie alle schickte er ins Verderben und wuchs an ihrer Dunkelheit und an seiner Macht über sie.

Natürlich war Jungkook arrogant und hochnäsig gewesen, er suchte nach Herausforderungen von denen er bezweifelte dass es sie für ihn überhaupt noch gab. Das Schicksal strafte ihn für seine Überheblichkeit und ließ den achtjährigen Jimin durch die Dunkle Aura hindurchlaufen. Der Junge, der Jungkooks Existenz umkrempeln sollte.

Was war es, das Jungkook so an dem Jungen faszinierte? Das dicke Buch das er sich an die Kinderbrust drückte? Das hölzerne Kreuz, das über seinem Herzen lag? Der schreckliche Haarschnitt, der geradlinig seinen Kopf herumführte als hätte jemand eine Schüssel über ihn gestülpt und ihren Rand entlang geschnitten? Nein, nichts davon. Es war seine Aura. Seine Aura ergriff Jungkooks Aufmerksamkeit wie noch keine Aura zuvor.

Sie war rein wie ein Blatt Papier frisch aus dem Druck, oder das Hochzeitskleid einer jungen Frau, bevor sie sich Wein überschüttete. Es gab nicht viele Vergleiche, die einer Aura, wie die von Jimin, gerecht wurden. Der Junge strahlte und Jungkook war wie in Trance als er ihm folgte. Er hatte seine Herausforderung gefunden. Eine Herausforderung so gewaltig, wie es nur einer Dunklen Aura wie Jungkook gerecht war.

Jimin, das erfuhr Jungkook sehr bald, war ein Waisenkind dass, kurz nach seiner Geburt, bei einem alten Pastor vor seinen Kirchentüren abgelegt wurde. Der Pastor hatte den Jungen aufgenommen und in Güte, Zurückhaltung, Dankbarkeit und Frommheit erzogen.

Der Pastor hatte einen Engel auf Erden erschaffen und es war beinahe erschreckend wie perfekt Jimin in seiner Rolle war. Er war glücklich in einem Leben dass aus harter, häuslicher Arbeit, wenig Essen und viel Beten bestanden. Und nichts, NICHTS, was Jungkook unternahm konnte ihm diese Freude an seinem Leben nehmen. Jungkooks Dunkelheit drang partout nicht zu Jimin hindurch.

Ein Jahrzehnt. Das war die Zeit die Jungkook bei Jimin verbracht hatte ohne dass seine Aura sich verändert hatte. Der Pastor war vor vier Jahren verstorben, überzeugt der Teufel sei ihm auf den Fersen – Jungkook hatte ihn den Wahnsinn ins Haus geholt – was Jimin jedoch nicht zu belasten schien. Er war sanft und liebenswert zu dem Pastor gewesen und hatte laut mit ihm gebetet, wenn der alte Mann wieder seine Angstattacken bekam und dabei blind um sich schlug. Nichts ahnend das seine Fäuste nur durch Jungkook hindurchgingen.

Als er starb hatte Jungkook gehofft dass Jimin das belasten, und vielleicht verändern, würde aber so kam es nicht. Jimins Glaube war stärker als Krankheit und Tod. Seine Antwort auf Alles war Gott und dessen unendliche Barmherzigkeit. Was auch geschah, es musste Gottes Willen entsprochen sein.

Jungkook war müde. Zehn Jahre lang hatte er sich bemüht und mittlerweile war er ausgehungert und geschwächt und Jimin blieb unverändert. Fünf weitere Jahre und die Frustration griff nach ihm mit eisernen Fingern. Was daraufhin geschah war vielleicht grausam aber die Dunkle Aura war dazu bereit gewesen, jegliche Extremen zu überschreiten um Jimin endlich zu brechen.

FallenOù les histoires vivent. Découvrez maintenant