11.9 (Ende)

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„Hallo Baekhyun", sagte das Universum, sobald Baekhyun wieder zu sich gekommen war. Oder nicht zu sich gekommen war...

„Ich bin tot?", fragte er fassungslos. „Schon wieder? Das kann doch nicht wahr sein!"

„Du bist nicht tot", sagte das Universum und klang dabei, wenn man Baekhyun fragte, viel zu belustigt. „Ich wollte dich nur geschwind sehen."

Baekhyun hielt inne. „Ich...ich habe es geschafft, nicht wahr? Ich habe das Tor geöffnet."

„Das hast du."

Wenn Baekhyun nicht körperlos wäre, dann hätte er sich wahrscheinlich vor Erleichterung erst einmal auf den Boden gesetzt. „Das ist gut. Die Welt ist also in Sicherheit?"

„Richtig. Die Toten können wieder in den Himmel zurückkehren."

Baekhyun war heilfroh über diese Neuigkeit, dann dachte er an all die Dinge, die ihm in den letzten Stunden im Himmel wiederfahren waren. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass Sehun nicht auf meiner Seite steht? Wieso hast du nicht zumindest kurz erwähnt, dass er versuchen würde mich umzubringen, sobald ich ihn aus seiner Zelle befreit habe?"

„Nun, was denkst du denn, wieso ich dich zu einem Erzengel gemacht habe?"

„Was?"

„Ich habe dich gewiss nicht zu einem Erzengel gemacht, damit du einen anderen Engel um Hilfe bittest um die Tore zu öffnen."

„Ich hatte aber keine Ahnung, wie ich meine Erzengelsmacht benutzen kann! Ich war praktisch aufgeschmissen."

„Aber du hast es herausgefunden."

„Aber nur weil Kyungsoo..." Er hielt inne. „Das war nicht Kyungsoo, nicht wahr? Während unseres Kampfes im Palodium sind Kyungsoos Augen für einen Moment klar gewesen. Das...es war nicht Kyungsoo, oder?"

„Irgendwie musste ich dir dann ja doch entgegen kommen", sagte das Universum. „Ich kann dir nicht alle Antworten geben, aber ich kann dir Fragen stellen, die dich auf den Weg der Antworten führen. So funktioniert das Universum, Baekhyun."

Baekhyun seufzte. Es würde wohl nichts bringen, darüber mit dem Universum zu streiten. „Da ist noch etwas: Du hattest nicht vor, dass ich jemals zu einem richtigen Erzengel werde, nicht wahr? Meine Macht war nur temporär." Er dachte an den schwarzen Rauch den er in der einen Hand beschwören konnte und das Licht in seiner anderen. Eine ultimative Waffe, aber seine Erzengelsmacht war mit jedem Funken seiner anderen, verbotenen Macht ein wenig mehr erloschen. So wie seine Flügel immer dunkler geworden waren.

„Du bist ein Gefallener Engel, Baekhyun. Du konntest gar kein Erzengel werden. Tut mir leid, aber dein Fall ist nicht rückgängig zu machen."

Er seufzte. „Schon klar. Dennoch, vielen Dank für die gewaltige Macht, die du mir geliehen hast. Ich hätte es andernfalls nicht gegen Jongin aufnehmen können."

„Das missverstehst du, Baekhyun", sagte das Universum. „Ich habe dich zu einem Erzengel gemacht, aber ich habe rein gar nichts mit deiner Macht zu tun."

Baekhyun dachte daran, wie einfach es gewesen war gegen Kyungsoo, selbst gegen Junmyeon - beides Erzengel zu dieser Zeit - anzukommen. „Aber wieso-"

„Es sind die persönlichen Eigenschaften eines Engels, die ihn zu einem besonders starken Erzengel machen oder nicht. All die Erzengel Marionetten, die Jongin erschaffen hat, waren zwar partout sehr mächtig, aber sie waren regelrecht schwach gegenüber einem Engel dessen besondere Persönlichkeit ihn zu einem Erzengel auserkoren hat."

Baekhyun blieb eine ganze Weile lang still. „Ist das ein Scherz? Machst du dich über mich lustig?"

„Im Moment nicht."

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