Mein herzlicher Abschied

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''Bitch~chaaan'', tönte es von der anderen Seite meiner Schlafzimmertür. ''Sag bloß du bist noch nicht fertig zur Abreise." Als ich Laito-kun's Stimme hörte packte mich die Panik, das er gleich in mein Zimmer reinkommen würde. Ein Spanner, der mir beim packen zusah, unanständige Sachen hinterher laberte und versuchen würde mich zu beißen, wäre das letzte was ich gebrauchen könnte.

"Doch, doch ich bin gleich soweit. Geh schon mal zum Fahrer und gib Bescheid, das ich unterwegs bin.", rief ich aus meinem Zimmer.

"Ausgerechnet heute muss ich verschlafen, war ja klar ..."

Normalerweiße passierte mir sowas ja nie, aber mein Wecker klingelte nicht und nun stand ich da im Schlafanzug und strubbeligen Haaren, als hätte ich die  Nacht durch gefeiert.
Mit der Angst, Laito könnte doch in mein Zimmer kommen, legte ich wohl den schnellsten Schlafanzug-Aus-Hose-An(merken wie dick ich in dieser Hose aussehe..)-Pulli-An-und-Haare-kämmen-Marathon der Geschichte hin.

"Hm, Bitch~chan ich kann doch den Fahrer nicht anlügen, das wäre nicht nett von uns oder? Vielleicht kann ich dir ja beim umziehen helfen?.." Kaum war der Satz beendet kam er schon in mein Zimmer rein, wo ich bereits Top angezogen vor ihm stand. Entäuscht sah er mich an, worauf ich ihn erstmal, wie nicht anders von mir zu erwarten, in seine Schranken einweisen musste. "He, das einzige was du willst ist mal wieder meine Unterwäsche durchwühlen du Perversling! Auf diese Art von Hilfe kann ich verzichten und alleine anziehen kann ich mich auch schon wie du siehst." motze ich.
"Ach jaa?... Das mit dem anziehen scheint aber nicht so gut zu klappen, wie du denkst." schmunzelte er.

"Was soll das denn wieder bedeuten? "

Verdutzt sah ich an mir runter und bemerkte das mein Pulli falsch herum war.

"Verdammt..."

"Hey, was soll denn das da oben? Wir warten hier unten bereits." Das kam von Reiji, der in der Halle auf mich wartete. "Jawohl, ich komme sofort runter!", rief ich hinterher. Zuerst gab ich Laito einen kräftigen Schubser raus aus meinem Zimmer und knallte danach die Tür zu. Während dem Gehen schlüpfte ich noch aus meinen Ärmeln und drehte den Pulli auf die richtige Seite um. Schnell nahm ich noch meinen Koffer (den ich bereits am Vortag gepackt hatte) und rannte aus meinem Zimmer, an Laito vorbei, Richtung Eingangshalle.

Dort warteten bereits die anderen Brüder ungeduldig auf mich. An der Treppe standen Ayato und Kanato, die gelangweilt in die Gegend sahen. Subaru lehnte sich seitlich am Geländer an, wo drei Stufen höher Shu lag (über den ich, wie schon so oft, fast gestolpert wäre). In der Mitte der Halle stand Reiji der bereits ungeduldig mit dem Fuß tippte.

"Du solltest wirklich mehr auf deine Pünktlichkeit achten. Eine Lady lässt niemanden auf sich warten.", mahnte er mich, als ich angerannt kam. "Tut, mir wirklich sehr leid. Wird nicht nochmal vorkommen", kam nur aus mir heraus. Ich hasste es wirklich mich zu entschuldigen, vor allem bei Reiji, der eh immer was zu bemängeln hatte. Als Antwort bekam ich nur einen warnenden Blick, was nichts Neues war und drehte mich zu den anderen Brüdern um, um mich mit einem Nicken zu verabschieden.

"Ha, unser Reisbällchen wird wohl langsam nachlässig, wenn sie schon vergisst an einem Tag wie heute ihren Wecker zu stellen!" Das kam natürlich von Ayato, der wie schon so oft versuchte mich zu ärgern.

"Momentmal..."

Als mein Blick auf Ayato und sein dämliches Grinsen fiel, kam mir sofort ein Gedanke in den Kopf.

"Ich hab doch gar nicht den Jungs gegenüber meinen Wecker erwähnt."

"Warte mal... Hast DU etwa meinen Wecker ausgeschaltet Ayato-kun?!" schoss es aus mir heraus.

"Wäre nicht das erste Mal das Ayato mir einen Streich spielte."

"Hey, was soll denn das heißen?? Behauptest du das ich in dein Zimmer eingeschlichen und deinen Wecker ausgeschaltet habe?"

"Ja ganz genau, das meine ich !!", rief ich zurück. "Hm, am Ende kommt wohl doch alles raus. Teddy hat ja gleich gesagt, das es eine schlechte Idee war." meldete sich plötzlich Kanato. "Also doch, ich hab's gewusst !!" wendete ich mich an Ayato. Plötzlich kamen mir Bilder, wie die Jungs in meinem Zimmer standen während ich schlief, hoch.

"Oh Gott was haben die wohl sonst noch alles getan!!?..." 

Mein Gesicht lief feuerrot an."Tss, was soll denn immer dieser Kindergarten hier?!" kam es vom Geländer. Es war Subaru der finster zu uns sah. "He, auf wessen Seite steht ihr denn?!", rief Ayato zu seinen Brüdern, "Pff, was seid ihr denn für Verräter...". Nun stieß auch Laito wieder zu uns, und sah erstaunt in die Runde "Oh, was läuft denn hier für eine Abschiedsparty?"

"Das hätte ich doch wissen sollen.. In diesem Haus ist Chaos vorprogrammiert."

Ayato wandte sich gleich seinem rothaarigem Bruder zu "Sag mal hast du dem Reisbällchen irgendetwas verraten?!". "Hm, was ich? Wie kommst du denn bitte darauf? Ich hab brav geschwiegen.", antwortete Laito, "Unsere Bitch~chan hat dich wohl von allein durchschaut". Doch Ayato gab sich damit nicht zufrieden und diskutierte mit seinen Brüdern weiter, woraufhin sich (wie von den Toten auferstanden) Shu zu Wort meldete, "Hört doch endlich auf mit dem lauten Gelaber, ihr stört die Musik".

Wie auf's Stichwort packte mich Reiji an der Schulter und zog mich rücklings mitsamt meinem Koffer aus der Halle, bevor ich noch mein letztes Wort sprechen konnte.

"Dabei bin ich noch gar nicht fertig!"

Zum Glück konnte ich noch einmal abschließend Ayato meinen fiesesten Todesblick zuwerfen, bevor die schweren Haustüren vor meinen Füßen zuvielen.

"Hast du auch deine ganzen Papiere dabei?" fragte mich Reiji, während der Fahrer mein Gepäck einlud. "Selbstverständlich Reiji~san, meine Reisepapiere, die Einladung zur großen Schulsprecherversammlung und meine persönlichen Notizen was ich ansprechen möchte.", kam es stolz aus mir heraus .

"Naja irgendetwas muss ich doch heute gut hin bekommen."

"Ich bin schon sehr gespannt wie es dort sein wird, ich war noch nie auf so einer großen Veranstaltung", gestand ich, wohl in der Hoffnung das Reiji ein paar nette letzten Worte für mich übrig hätte, die mir meine Nervosität nehmen sollten.
"Natürlich warst du noch nie auf einer, nur die großen Privatschulen führen solche durch um die unterschiedlichen Schulsysteme und Konzepte auszutauschen und um zu verbessern. Als Schulsprecherin ist es deine Pflicht dort hinzugehen, also verhalte dich angemessen und blamier uns nicht." entgegnete er.

"Jap so viel zu nette letzten Worte..."

"Tja ähm..., genau... das ist doch selbstverständlich", war das einzigste was ich noch raus bekam. Mit aufgesetztem, selbstbewusstem Blick stieg ich ins Auto. "Nun, ich bin mir sicher das du das schaffen wirst..." beendete Reiji das Gespräch.

"Hey, war das etwa ein Kompliment? "

Bevor ich mich jedoch vergewissern konnte, schlug Reiji die Autotür zu und lies mich verdutzt sitzen.

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Nach einer kurzen Weile Fahrt und durchchecken meiner Papiere viel mir ein Brief in die Hand, der mich an was erinnerte.

"Verdammt der Brief!  Dieser Brief von dem Priester, der seine Tochter zu uns schicken wollte, um sie bei uns wohnen zu lassen. Na super und für eine Fahrt zurück ist es zu spät... Aber ich hab ja Shu Bescheid gegeben. Hoffentlich denkt er daran auch den anderen Bescheid zu geben und verpennt es nicht. Oder hätte ich die Aufgabe Reiji überlassen sollen...? Ach das wird schon klappen und Shu sollte eh mehr Verantwortung übernehmen, immerhin ist er der Älteste. Wird schon schiefgehen...Oder nicht?..."

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now