Traum oder Wirklichkeit?

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Stille...

Ich rührte mich nicht vom Fleck und wartete. Darauf, das sich irgendetwas veränderte... Doch die Minuten verstrichen und ich fühlte nichts.

Zorn machte sich in mir breit und ich holte das Tagebuch hervor. Wild blätterte ich in diesem und starrte auf jede Seite.

"Nichts... Wieso kann ich es immer noch nicht lesen?!"

Nun kam auch die Scham in mir hoch und ich kämpfe gegen die Tränen. Ich fühlte mich in diesem Moment unglaublich dumm und Naiv.

"Verdammt!!", zischte ich und warf das Buch auf den Boden. Yui zuckte erschrocken zusammen und starrte mich stumm an. Ich sah nur noch rot und wollte so schnell es ging von allem und jedem weg.

"Mina~san warte!", wollte mich Yui noch aufhalten, doch ich riss mich von ihr los. "Nein Yui! Das war so eine blöde Idee... Wie konnte ich nur daran glauben, das sich was ändern würde, wenn ich es mir wünsche?! Das alles hier war eine reine Zeitverschwendung!", zischte ich und fing an mich selbst zu bemitleiden.

Noch nie zuvor hatte ich das Gefühl, so nahe meinem Ziel angekommen zu sein und doch traf mich diese empfundene Niederlage so stark, das meine Hände zu zittern begannen und ich das Blut in meinen Ohren rauschen hörte.

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"Onee~chan..."

Auf einmal löste sich meine Anspannung und Wut wie in Luft auf.

Yui hob das Buch meines Vaters auf und kam wieder auf mich zu. "Das war keine Zeitverschwendung, Mina~san. Wir haben nur alle Möglichkeiten in Betracht gezogen. Du hast ja selber gesagt, das man die Probleme von allen Seiten betrachten sollte und man nicht davor zurückschrecken dürfe, es auf eine kreative Art und Weiße zu lösen", nickte sie mir aufmunternd zu und berührte mich am Arm.

Doch ich konnte Yui nur noch im Hintergrund vernehmen, denn das was ich ganz deutlich hörte war jemand oder etwas anderes.

Eine leise, ja fast schon kindliche Stimme...

"Onee~chan? Wo bist du?"

Ich drehte mich in allen Richtungen hektisch um, um die Quelle ausfindig zu machen. Meine Freundin blickte nun deutlich besorgter und sprach mich immer wieder mit meinem Namen an. Doch mittlerweile spielte sich alles nur noch nebenbei ab. Meine volle Aufmerksamkeit lag auf der Stimme die mich zu sich rief. Doch aus welchem Grund war sie mir nur so bekannt?

"Onee~chan? Wieso bist du einfach gegangen? Wir wollten doch gemeinsam schaukeln gehen..."

"Eve?! Das kann doch nicht sein?!", dachte ich, als ich die Stimme des kleinen Mädchens aus meinem Traum erkannte.

Mein Herz fing an wie wild zu klopfen und ich spürte wie mein Puls in die Höhe schoss. Nun erinnerte ich mich wieder an den damaligen Traum, in dem ich Eve auf der einsamen Insel traf.

Es schien fast, als stamme sie aus einer vergessenen Erinnerung, als aus einer meiner Träume. Doch das konnte nicht stimmen...

"Nein, das bilde ich mir doch nur ein! Es war nur ein Traum, nichts weiter!...Oder? Wieso kann ich sie dann deutlich nach mir rufen hören?..."

Ich lief an Yui vorbei und durchstreifte mit meinem Blick den gesamten Saal. Ich dachte mir, wenn ich ihre Stimme so deutlich hören konnte, musste sie sich doch hier irgendwo befinden. Auch wenn es dämlich erschien, da Eve nur eine Gestalt aus meinen Träumen sein musste, so kam in mir das Bedürfnis hoch, ihren Ruf zu folgen.

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora