Mein Platz an deiner Seite

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Man sagt, das Liebe einen verletzen würde. Es wäre ein unvorstellbarer großer Schmerz, an welchem selbst die Stärksten zugrunde gehen konnten. Warum also, tun sich Menschen immer wieder aufs neue diesen Schmerz an? Überwiegt wohl der Gedanke, seine wahre große Liebe zu finden allem anderem? Sind es die süßen Momente, mit denen Liebe uns segnet. Wie eine Droge, welche uns in einen endlosen Strudel gefangen hält. Und egal wie oft wir uns daran verletzen und zu Boden gehen, wir stehen immer wieder auf und strecken uns ihr entgegen. Nur eine Berührung und mein Körper elektrisierte. Ein Lächeln, nach welchem ich mich sehnte. Und ein Kuss, den ich mir erträumte.

Alles um mich herum schien in greifbarer Nähe, als Reiji mein Gesicht in seine Hände nahm. Wir standen uns eine Weile schweigend gegenüber und sahen uns tief in die Augen. Sanft strich er meine Tränen von den Wangen und sprach ruhig zu mir. "Mina..."

"Es... es ist nichts...", versuchte ich meine Trauer zu überspielen und trat einen Schritt von ihm weg. Ich durfte mich nicht weiter meinen Gefühlen hingeben. Noch mehr und ich wäre nicht  mehr Ich selbst. "Mir ist nur aufgefallen, dass du so unruhig geschlafen hast und machte mir Sorgen.", versuchte ich zu erklären und sah von Reiji weg. Doch so schnell ich mich von ihm abwendete, so schnell drehte er mein Gesicht in seine Richtung und sah mich erneut intensiv an. "Ich habe nur schlecht geträumt, das ist alles.", fing er an und richtete seinen Blick auf meinen Hals. Mir wurde bewusst, wie hungrig Reiji zu sein schien. Es war eine kleine Ewigkeit her, seit er von meinem Blut getrunken hatte. Ich dachte noch darüber nach zu fliehen, doch die Chancen standen zu schlecht und so ergab ich mich meinem Schicksal. Es nützte nichts zu widersprechen, denn so waren die Rollen bereits verteilt. Reiji als der kalte und undurchsichtige Vampir. Und ich, als wehrloses Opfer. "Fufu~ du scheinst bereits genau zu wissen, was ich von dir will. Hast du denn gar keine Angst vor mir?", neckte er mich herausfordernd. Hilflos suchte ich in seinem Gesicht nach Antworten, doch ich war mir selber nicht bewusst wie ich diese formulieren sollte.

Natürlich hatte ich noch Angst vor Reiji. Er war ein unberechenbarer Vampir mit einem unstillbaren Verlangen nach meinem Blut. Er konnte mich sooft es ihm gefiele in den Abgrund werfen und sich an meinem Leid ergötzen. Und jedes Mal, wenn ich dachte ein Fünkchen Mitgefühl oder dergleichen zu erblicken, zeigte er sich von seiner dunklen Seite. Dieser Vampir wechselt seine Masken, wie es ihm gefiel und ließ mich zweifeln. Zu allem Übel kamen noch meine Gefühle für ihn dazu, weshalb jeder Stich in mein Herz schmerzte. Es tat so unendlich weh, als würde ich innerlich zu einem Haufen Scherben zerbrechen.

Ich schluckte erst einen dicken Kloß hinunter, als ich mich dazu entschloss einfach zu schweigen. Was sollte ich schon für eine Antwort geben? Egal ob mit Ja oder Nein, Reiji hätte mich in beiden Fällen bestraft. "Wo hast du denn deine lose Zunge gelassen? Bei diesen unwürdigen Vampiren etwa? Dabei hatten wir vorab bereits eine Vereinbarung getroffen, an die du dich nicht gehalten hast! Du bist wirklich nur als Vieh zu gebrauchen. Für alles andere seid ihr Menschen viel zu einfältig.", zischte Reiji und ließ von mir ab. "Nun hör mal Reiji~san! Einfach nur tatenlos daneben zu stehen, konnte ich nicht. Dieser Ruki hatte mich absichtlich provoziert und dann war noch diese Adam und Eve Geschichte. Keine Ahnung was das alles zu bedeuten hat, aber mir wurde das alles einfach zuviel.", gestand ich und grübelte in Gedanken weiter.

"Aber warum erzähl ich ihm nur davon? Wie diese Hexe bereits sagte, wissen sowohl Reiji als auch Shu~san mehr über die Sache, als sie mir preisgeben wollen."

Offensichtlich verheimlichte Reiji mir etwas und das stimmte mich wütend. Ich dachte, das wir Verbündete waren und gemeinsam alles aufdecken wollten. Doch wie immer täuschte mich dieser Vampir. "Wem mach ich was vor. Du weißt ja wie immer über alles Bescheid und lässt mich nicht an deinem Wissen teilhaben. Dabei habe ich mich dir extra angeboten, um mir deine Zusammenarbeit zu sichern.", fing ich wütend an und baute mich vor dem Vampiren auf. "Ich hatte gehofft, das in dir wenigstens ein Fünkchen Ehrgefühl steckt und du dich an Abmachungen halten wirst.-"

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt