Meine unverwechselbare Familie

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Eine Weile lief ich noch durch den Rosengarten. Die Nacht war kühl und hin und wieder fegte eine Brise und brachte die Blumen zum tanzen. Von allen Orten im Anwesen war dieser, einer der schönsten. Außer Subaru fand man hier keinen der Vampire und ich hatte genug Zeit zum nachdenken. Denn diese brauchte ich momentan auch.

"Vater... Was würdest du nur an meiner Stelle tun?...". Es war eine so ruhige Atmosphäre, wie schon lange nicht mehr und ich erkannte, das mir niemand die Antworten geben konnte. Nur ich selber war es...

~~ "Schon wieder eine Prügelei? Mina~chan, du weißt doch was ich davon halte!", stöhnte mein Vater genervt und schaute mich mit warnenden Blick an. "Aber Vater! Diese blöden Jungs hätten beinahe Chiko etwas Schlimmes angetan!", versuchte ich mich zu verteidigen.

Wie schon öfters musste mich mein Vater von einen der Nachbarn abholen, da ich mich mit ihren Kindern gestritten und geprügelt hatte. Mit einem nervösen Lächeln verbeugte er sich vor der wütenden Mutter und bat um Verzeihung.

Natürlich wollte er auch anschließend erfahren, was der Grund meines Verhaltens war. "Du meinst diese Katze, die immer bei uns herumschleicht?", hackte er verwundert nach. "Das ist keine Katze, sondern ein KATER! Und ja, den meine ich. Die haben Chiko mit einem Stock gejagt und auf den Hintern gehauen. Ich hab befohlen, das sie aufhören sollen und dann haben sie mich ausgelacht...", schmollte ich und hielt mich an der Hand meines Vaters fest.

Wir liefen auf einer der Nebenstraßen unseres Viertels. Überall lagen Müllsäcke und umher streunende Katzen. Wir lebten nicht in der besten Gegend, aber sie war eine der Günstigsten. "... Also hab ich gefragt, wie es ihnen gefallen würde, wenn jemand auf ihre Hintern haut. Und wieder haben sie mich ausgelacht! Ich musste denen dann einfach in den Hintern treten. Aber diese Blödmänner sind einfach heulend abgehauen und haben mich verpetzt!", murmelte ich verärgert und traute mich nicht in die Augen meines Vaters zu sehen. Doch anders als erwartet, schimpfte er nicht weiter, sondern fing an zu lachen.

"Ahahaha, so kenne ich meine Mina~chan!", lachte er und sah verlegen zu mir runter, "Für so einen kleinen Krümel, hast du echt viel Mumm!". "Ich bin kein Krümel!!", protestierte ich, worauf mir mein Vater den Kopf tätschelte. Dann hob er mich hoch und setzte mich auf seinen Schultern ab. Ich liebte diese Geste von ihm, denn so fühlte ich mich genauso groß und stark wie er.

"Weißt du Mina~chan... Egal wo wir auch hinsehen. Irgendwo auf dieser Welt, passieren immer ungerechte Dinge. Der Stärkere siegt über die Schwächeren, das ist der Kreislauf des Lebens...", fing er in einem ernsten Ton an, "Manche können über diese Dinge hinweg sehen und ihr eigenes Leben führen. Aber Mina~chan, du und ich gehören zu den Leuten, die nicht weg sehen können und die Schwächeren beschützen wollen."

Stolz nickte ich ihm zu und dachte, ich wüsste was er meinte. "Aber...", hielt er mich zurück und schaute warnend über die Schulter. "Jemanden beschützen zu wollen, ohne dabei auf sein eigenes Leben zu achten ist dumm, verstehst du? Es war vorherzusehen, das diese Jungs zu ihren Müttern rennen und sich dort ausheulen. Chiko ist zwar in Sicherheit, aber du wurdest erwischt und bekommst von mir Hausarrest."

"Waaas?! Aber Vater...", wollte ich noch entgegnen, doch da blickte ich in seine Augen und realisierte, das jeglicher Protest sinnlos wäre. Mit einem Schmollmund nickte ich kurz und vergrub das Gesicht in seinen dunklen Haaren. Da hörte ich ihn wieder kichern und fügte zum Schluss hinzu, "Aber gib nicht auf kleiner Krümel! Auch, wenn dich was aus der Bahn wirft oder du dich zu schwach fühlst... Es gibt immer mehrere Wege, die zur Gerechtigkeit führen!"~~

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora