Konfrontation

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"Stärke erwächst aus der Konfrontation mit den eigenen Schwächen."

(Petra Golke 1959)

Wie ein Sturm, wüteten die dunklen Gestalten in der Finsternis in ihrem Verstand umher. Und jegliche Ereignisse schlugen ein, wie Blitze und hinterließen Spuren des Schmerzes und Hilflosigkeit. Tiefe Kerben eingeritzt in ihrem Herzen, welche Yui schon lange aufgehört hatte zu zählen. Doch wie lange sollten sie sich ansammeln, bis sie schließlich das junge Mädchen in die süßen Arme des Todes führen sollten.

Alles wurde ihr genommen. Ihr Zuhause und Familie, an welche sie glaubte und mit den einzig schönen Erinnerungen verband. Ihr Vater gab ihr soviel mit auf dem Weg. Durch ihn, war sie die Person, welche sie heute war. Vor allem kam sie durch ihn zum Glauben. Gott hatte sie mit all diesen Geschenken einer friedvollen Kindheit gesegnet. Doch es schien, als hätte er sie verlassen. Genau ab dem Punkt, als sie über die Schwelle dieses Anwesens trat, ließ er sie allein. Nicht einmal ihre Gebete schien er mehr zu hören.

"Sag Kleines, wie fühlt es sich an Eve zu sein?", hörte Yui eine weibliche Stimme. Als sie versuchte ihren Körper vom Boden aufzustemmen bemerkte sie erst, das sich keine ihrer Gliedmaßen mehr spürte. Als wäre ihr kompletter Körper gelähmt und schien, ihr nicht mehr zu gehorchen. Lediglich ihre Augen suchten die Umgebung ab und wanderten von einem Punkt zum anderen. So verstand Yui auch, das sie sich im Salon des Sakamaki Anwesens befand. Ihre Augen gleiteten nun zu der Richtung, aus sie die Stimme vermutete. Sie erkannte Jemanden auf einem der Sessel vor dem Kamin sitzen. Die Silhouette ähnelte der, von Mina Shirohana. Doch die Augen der jungen Frau leuchteten und jagten Yui eine Gänsehaut ein. Als würde sie sich vor einem Wesens befinden, welche aus ihren dunkelsten Albträumen entsprungen war. Zwei dämonische Augen starrten sie in einem blutroten Ton an. Weit aufgerissen und monströs fixierten sie das hilflose Mädchen. Eine Szene, wie aus einem Thriller entsprungen. Ein gefühlskalter Killer und sein wehrloses Opfer am Boden. "Wie unhöflich. Hast du etwa keine Manieren, Kind? Dabei solltes gerade du wissen was passiert, wenn man einem Wesen gegenüber steht, welcher wesentlich weiter oben in der Nahrungskette steht.", sprach sie in einem gefühlskalten Ton. "Aber was habe ich schon erwartet. Ob Eve oder nicht. Du bleibst ein kleines Insekt, welches am Boden krabbelt und jeden Tag mit der Angst leben muss zerquetscht zu werden." Da zogen sich ihre Mundwinkel weit nach oben und ein hämisches Grinsen entstand.

Da durchzog Yui eine Gänsehaut, als ihr klar wurde in welch großer Gefahr sie steckte. Innerlich schrie und bettelte das Mädchen, doch ihr Körper blieb starr und unberührt. Als wäre er ihr eigenes Gefängnis aus dem sie nicht ausbrechen konnte. Wie eine Katze stolzierte Mina zu Yui hinüber und kniete sich vor ihr hin. Sofort verstarb ihr Grinsen, als sie das Mädchen von Kopf bis Fuß betrachtet. "Ungewöhnlich. Mit so einem schmächtigen Körperbau hättest du schon längst an dem Blutdurst der Vampire krepieren sollen. Sicherlich ist es Eve's Kraft, die dich noch am Leben hält. Wie also, soll ich dich am besten töten?", sprach sie laut ihre Gedanken aus. Yui wollte abermals schreien. Doch als einzige Reaktion erkannt man eine einzelne Träne, welche ihr Wange hinunter glitt. Nie konnte sie sich vorstellen, das es etwas noch bedrohlicheres gab, als Vampire. Doch diese Begegnung bewies ihr das Gegenteil.

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Gerade, als die Betrügerin ihre Drohungen in die Tat umsetzen wollte, tauchten zwei Gestalten aus dem Nichts auf, um Yui zu retten. Es waren Ayato und Subaru Sakamaki. Sie hatten sich in den Salon teleportiert und hielten Mina an beiden Armen fest. "Oi, meine Wenigkeit weiß zwar nicht wer du bist, aber an diesen Ort gehörst du ganz bestimmt nicht.", teilte der rothaarige Vampir wütend mit und fletschte die Zähne. "Ach, wie niedlich. Ich habe mich schon gefragt, wie lange ihr noch auf euch warten lassen wollt.", grinste sie die Jungs an und ignorierte die Drohung vollkommen. "Red keinen Unsinn. Du wirst uns gefälligst sagen, wer oder was du bist. Und überlege dir gut, was du sagen willst. Deine Leben hängt hier in unseren Händen!", bedrohte auch Subaru die Dame. "Oi, Chichinashi. Ist alles okay da unten?", wandte sich Ayato an Yui und schaute besorgt zu ihr hinunter. Voller Freude und Erleichterung wollte sie dies bejahen, oder zumindest ihm zunicken. Doch ihr Körper rührte sich nach wie vor nicht und Yui ahnte, das dies an der Macht von der falschen Mina lag. Sie betäubte sie nach wie vor und das hieße, das ihre Kraft weiterhin stark war. Ayato und Subaru standen ebenfalls wie sie, in Gefahr und mit einem starren, ängstlichen Blick richtete sie diesen auf Mina. Sie wollte den Brüdern signalisieren, das sie vorsichtig sein müssten. Doch ehe einer der Beiden dies realisierte, wurden sie mit einer Wucht nach hinten geschleudert und knallten jeweils gegen eine Wand. Hämisch fing die Frau an zu lachen legte ihren Kopf schräg in den Nacken. "Und in wessen Händen liegt jetzt welches Leben, hm? Ist das wirklich alles, was Karl-Heinz Söhne zu bieten haben? Ein paar leichte Drohungen, Hundeknurren und schon soll ich mich ergeben? Wie erbärmlich..."

Mein Leben Unter Vampiren | Mina Shirohana | Diabolik Lovers FanfictionWhere stories live. Discover now