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ʷʰᵉʳᵉ ʸᵒᵘ ᵒⁿˡʸ ˡᵒᵒᵏ ᵃᵗ, ʷʰᵉʳᵉᵛᵉʳ ⁱᵗ ᵐᵃʸ ᵇᵉ
ʷᵉ ˡᵒˢᵉ ᵒᵘʳ ᵇᵃˡᵃⁿᶜᵉ ⁱⁿ ᵗʰⁱˢ զᵘᵃᵏᵉ
-Love me do

>>Today's style:

„Prävention?", fragt Si Cheng und ich nicke stolz, im Großteil, weil ich dieses Wort vom abendlichen Googeln merken konnte

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„Prävention?", fragt Si Cheng und ich nicke stolz, im Großteil, weil ich dieses Wort vom abendlichen Googeln merken konnte.

Da sieht man mal, wie sehr mich das allein schon stolz macht.

Irgendwie schon armselig.

„Irgendwas, was du im Notfall tun kannst, wenn es dir schlecht geht und ich nicht bei dir bin. Ich will nicht, dass du mir noch von einer Brücke springst oder so. Mit dem Springen scheinst du es ja zu haben", quetsche ich die kritischen Worte hervor und er muss grinsen, als der Galgenhumor in seinem Kopf endlich anschlägt.

Dass Leute mich doch ernsthaft lustig finden, verwundert mich immer umso mehr, denn meine Witze sind immer mehr als am Limit, so wie mein ganzes Leben.

Und dass er lächelt, ist so selten, aber auch so schön, wie ein Regenbogen am vom Wetter zwiegespaltenen Himmel.

„Gut, dann lass uns mal anfangen", murmelt er und verschwindet einen Moment, um dann mit einem Stift, oder eher zwei wie ich dann eine Sekunde mit einem anderen Blickwinkel bemerke, einen Block und natürlich Post-Its.

Er hat wieder seinen ungewöhnlichen Kleiderstil, wenn man die verschiedensten Kleider, die er immer trägt, als wäre um die Ecke sie Seoul Fashion Week, noch als einen Stil bezeichnen kann.

Mir kommt es zuweilen fast vor, als könne er sich einfach nicht entscheiden, was er anziehen soll und dann wie Mädchen sich nach der Trennung die Haare verunstalten, einfach random schoppen geht. Na ja, es steht ihm, das muss ich zugeben, seine dünnen Figur passt zu vielen modernen Arten von Fashion, wie dieses Yami Kawaii oder so.

Was weiß ich schon von Mode. Mir reichen ein Shirt, eine Hose plus Socken und nicht durchgelatschte Chucks.

Halt voll der typische junge Mann.

„Eine Frage noch, bevor wir anfangen, Si Cheng."

Er blickt von seinen schönen Kritzeleien auf, die er angefangen hat, auf die weißen Seiten zu kritzeln, während ich ihn wie ein Karpfen angestarrt habe.

Peinlich.

„Was denn?"

Ein paar Haarsträhnen fallen ihm locker in sein feines Gesicht und ich muss zweimal hinsehen, bis ich bemerke, dass er leicht blaue Augen hat. Ich habe sie immer nur braun in Erinnerung.

„Trägst du Kontaktlinsen?", frage ich schnell und fast genuschelt, auch wenn er es sofort versteht und mich dann fröhlich anlächelt und einen Moment habe ich das Gefühl, dass sein Gesicht mal nicht von dieser schmerzenden Trauer gemarkt ist.

„Ja", gibt er mir als Antwort, „sieht das realistisch aus, oder ist es too much?"

Im selben Moment zieht er zum Spaß die Augenbrauen kokett hoch und ich muss lachen. Diese gelöste Stimmung hilft mir wirklich.

„Jetzt darf ich dir aber eine Frage stellen, sonst ist es nicht fair!", schießt dann aber der Kleinere doch wieder zurück und ich zucke mit den Schultern als kleine tonlose Bestätigung.

„Gut", willige ich augenverdrehend ein, ehrlich gesagt auf alles gefasst, was irgendwie im Kopf des Kleinen herumschwirren könnte.

Doch dann kommt eine Frage, die mich völlig aus der Bahn haut. Vieles habe ich wirklich erwartet, aber das ist wirklich ziemlich direkt und erschreckend.

„Wie war deine ehemalige Freundin so?"

Einen Moment muss ich inne halten und meine verwirrten Gedanken, die in meinem Kopf wie Wolken aufbauschen, wieder einigermaßen ordnen.

Diese Frage hat einen großen Umfang, wo ich anfangen soll, weiß ich im besten Willen nicht wirklich.

„Sie hieß Ida. Lustigerweise kam sie eigentlich aus Norwegen, aber ihr Vater war Diplomatiker oder so", setze ich dann doch an. „Sie war eine nie endende Sommerromanze... wir haben uns zwischen Blumenduft und heißen, drückenden Temperaturen verliebt und bei Alkohol und Tränen getrennt. Irgendwie wusste ich es von Anfang an."

„Was denn?"

„Dass das zwischen uns nie etwas werden kann. Wir waren zu verschieden. Ida war immer so eine gut gelaunte Perfektionistin, die ihrem Vater alles recht machen wollte. Der Freund perfekt, die Zukunft perfekt. Aber wie man sieht, habe ich da nicht reingepasst. Das ist halt so, wenn man einen Japaner als Freund hat, der keinen Plan vom Leben hat, seinen Kummer in Drogen ersäuft und sich seiner Liebe nicht mal sicher ist."

Bedrückt starrt Si Cheng in das Büchlein vor sich, bis er dann den Stift weglegt und auf den Stuhl neben mich rutscht. Seine kleine Hand legt sich auf meine Schulter, Wärme dringt durch den Baumwollstoff des Hemdes, das ich mir vorher noch umgeworfen habe, da es doch wieder kälter war als erwartet, bevor ich mir meinen Macciato geholt habe, um dann den langen Weg zu der Wohnung Si Chengs zu dackeln, wie ein alter Hund.

„Ich hatte noch nie wirklich eine Beziehung. Man hat mich zwar immer mehr als knuffig gefunden oder ähnliches, aber Liebe war da nie dabei so wirklich. Nur einmal- Mein bester Freund hat mir damals das Herz gebrochen."

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●•nine reasons to stay°yuwin•●Where stories live. Discover now